Nichts schadet einem Boden mehr, als wochenlang brach zu liegen. Jetzt, wo sich die Beete allmählich leeren, bietet die Gründüngung eine wirkungsvolle Möglichkeit, den Boden bei Laune zu halten. Die Wahl der Gründüngungspflanze richtet sich nach der erwünschten Wirkung, dem zur Verfügung stehenden Zeitraum sowie der Familienzugehörigkeit der Pflanze. Zum Einsatz kommen Stickstoffsammler wie Lupinen, Perserklee oder Serradella, Bodenlockerer wie Ölrettich, Winterraps und -roggen, oder Gemische aus vielen solcher „Bodenschmeichlern" (z. B. Landsberger Gemenge). Beachten Sie dabei die Prinzipien des Fruchtwechsels: Abgeerntetem Kohl sollte z. B. kein Kreuzblütler wie Ölrettich oder Senf aufs Beet folgen.
Nicht winterharte Pflanzen können Sie bei später Aussaat einfach abfrieren und als Schutzdecke liegen lassen. Winterharte Herbstsaaten wirken die kalte Jahreszeit hindurch positiv auf das Bodenleben und werden im Frühjahr abgeschnitten.
Feldsalat, der noch im Herbst in der Salatschüssel landen soll, wird zwischen Anfang August und spätestens Ende August gesät. Für die Winter- und Frühjahrsernte im Freiland kann man den September abwarten. Sie können die Samen einfach breitwürfig ausstreuen oder in Reihen säen Saattiefe: 1–1,5 cm. Wer spezielle Saatbänder oder -teppiche verwendet, erspart sich das spätere Vereinzeln der Sämlinge auf etwa 10–15 cm Abstand innerhalb der Reihe (Reihenabstand: 15 – 20 cm). Die Sorten 'Elan', 'Medaillon' oder 'Vit' sind widerstandsfähig gegen Mehltau und robust genug, um auch im Winter frisches Grün zu liefern.
Das Laub der Leguminosen gibt nach getaner Ernte ein hervorragendes Mulchmaterial ab. Sie sollten die abgeernteten Pflanzen jedoch nicht einfach ausreißen, sondern abschneiden. Die Wurzeln dürfen in der Erde bleiben – zum Wohl der nachfolgenden Kulturen. Denn den Stickstoff, den die Wurzeln in Symbiose mit Knöllchenbakterien angereichert haben, geben Sie bei ihrer Zersetzung nach und nach wieder in den Boden ab. Ein gefundenes Fressen für Herbst-Salate, Kohlarten, Lauch und andere Spätstarter.
Wenn Gurken im Sommer richtig in Schwung kommen, kommt man mit der Ernte kaum hinterher. Die grünen Panzerbeeren schmecken am besten, wenn sie jung und knackig sind. Außerdem gilt: Je frühzeitiger man erntet, desto schneller wachsen neue Früchte nach und desto üppiger fällt der Gesamtertrag aus. Denn reife Früchte kosten der Pflanze viel Kraft, die dann zur Ausbildung neuer Blüten und Früchte fehlt. Um die Ranken nicht zu verletzen, sollten Gurken immer mit dem Messer abgeschnitten und nicht abgerissen werden. Im Idealfall kann man den Bestand bis in den September hinein mehrmals die Woche beernten.
Damit auch während der kalten Jahreszeit die Salatrauke als vitaminreiche Frischkost zur Verfügung steht, muss man das winterharte Kraut spätestens bis September aussäen und an einer etwas geschützten Stelle überwintern. Ideal wäre ein Frühbeet: Hier kann man die jungen Blätter fast durchgehend für den Frischverbrauch abzupfen.
Wer gerne einmal Kohl selbst vermehren möchte, lässt dazu einzelne Kohlpflanzen über die Ernte hinaus auf dem Beet stehen und blühen.
In der ersten Augusthälfte kann noch Grünkohl gepflanzt werden, Chinakohl noch bis Ende des Monats im Abstand 30 x 30 cm. Letzte Saaten von Chinakohl müssen ebenfalls schon Anfang des Monats abgeschlossen sein. Ähnliches gilt für den nahe verwandten Pak Choy.
Tomaten brauchen im heißen Sommer reichlich Wasser, um ihre saftigen Früchte prall füllen zu können. Sie müssen durchdringend gegossen werden, aber bloß nicht über das Laub! Auch jetzt treibt die berüchtigte Braunfäule (Phytophtora infestans) noch ihr Unwesen und zerstört ganze Ernten.
Über Spritzwasser verteilt sich der Pilz im Nu über den ganzen Bestand. Gießen Sie deshalb immer nur den Boden und schützen Sie die Pflanzen durch einen Folienüberbau, ein hochgelegtes Frühbeetfenster oder spezielle Tomatenhauben vor Regen. Um den Übertragungsweg des Erregers vom Boden auf die Pflanze zu unterbrechen, sollte man die untersten Blätter entfernen. Ein bewährter Trick, um die Bodenoberfläche trocken zu halten, ohne dass die Pflanzen dursten: Gießen Sie in leere Blumentöpfe, die sie zwischen den Pflanzen in die Erde gesenkt haben.
Von der üblichen Frühjahrsaussaat von Petersilie rücken immer mehr Gärtner ab. Bei kühlen Temperaturen geht die Saat nur sehr langsam auf, ist krankheitsanfällig oder bleibt gar aus. Besser ist die Aussaat bis Mitte August. Im sommerwarmen Boden kommen die Zöglinge gesund und rasch aus den Startlöchern und liefern schon nach wenigen Wochen das erste Grün. Vorraussetzung für eine gelungene Sommersaat ist gleich bleibende Bodenfeuchtigkeit. Das Beet darf ruhig im Halbschatten liegen und sollte mit etwas Kompost angereichert werden. Säen Sie tief! Bei einer Saattiefe von 2-3 cm sind die auflaufenden Keimlinge einem Wechsel von Trockenheit und Feuchtigkeit weitaus weniger ausgesetzt. Mit einer Vliesabdeckung können Sie bis in die Frostperiode hinein ernten, unter Umständen sogar bis ins kommende Frühjahr!
Buchweizen (Fagopyrum esculentum) gedeiht auf nahezu allen Böden, keimt und bedeckt das Beet rasch, durchwurzelt den Boden gut und reichert ihn mit Nährstoffen an. Lauter Eigenschaften, die eine gute Gründüngungspflanze ausmachen. Nicht zuletzt kann das Knöterichgewächs bedenkenlos auf jedes Beet gesät werden, da es mit den allermeisten Gemüsearten nicht verwandt ist und deshalb auch keine Schädlinge anzieht, die Nachkulturen das Leben schwer machen. Buchweizen kann man noch bis Ende August als Vitalkur für den Boden säen. Im Herbst friert die Pflanze ab und bleibt über den Winter als Mulch liegen. Im Frühjahr werden dann die letzten Reste zur Verbesserung der Bodenstruktur ins Beet eingearbeitet.