Säulenobst wurde als Erstes bei den Äpfeln erfolgreich eingeführt. Bei den anderen Obstarten tut sich die Züchtung immer noch schwer: Ob Birne, Kirsche, Zwetschge, Pfirsich oder Beerensträucher – nirgends ist eine genetisch bedingte Säulenform wie beim Apfel in Sicht. Die Sorten zeichnen sich lediglich durch einen aufrechten schmalen Wuchs aus und lassen sich mit speziellen Schnittmaßnahmen zu eintriebiger Wuchsform erziehen. Sobald jedoch der Mitteltrieb angeschnitten wird, um die Höhe einzuschränken, bilden sich Seitenäste, die man dann regelmäßig einkürzen muss. Wenn man diesen Aufwand akzeptiert, sind durchaus ansprechende Fruchtqualitäten der Lohn.
Ein malerischer Habitus, die weiße Blütenpracht im Frühjahr und das bunte Farbspiel der Blätter im Herbst – die Kupfer-Felsenbirne weiß zu gefallen. In diesen Wochen gibt's zudem unzählige kleine Gaumenfreuden zu ernten. Die purpurroten bis blauroten Beeren schmecken angenehm süß-sauer mit einem hauch von Bittermandel. Man kann sie roh vom Strauch naschen, zu Marmelade, Kompott, Saft, Wein oder Likör verarbeiten oder trocknen und wie Rosinen verwenden. Neben der reinen Art bieten viele Gärtnereien auch die veredelten, großfrüchtigen Sorten 'Ballerina' und 'Rubescens' (rosablütig).
Ende Juli/Anfang August ist der ideale Pflanzzeitpunkt für Erdbeeren. Wie wär's dabei mit einer neuen Sorte? 'Parfum Schweizerherz' von der Buchser Baumschule Lubera zeichnet sich aus durch weißes Fruchtfleisch (für den zweiten Teil des Namens verantwortlich) und ein sehr süßes, intensives Walderdbeeraroma (für den ersten Teil verantwortlich). Zudem überraschte sie ebenso wie ihre Schwestersorte ‚Schweizerduft' sogar bei extremer Witterung positiv: Sie gehörten auf Versuchsfeldern mit über 200 verschiedenen Sorten (ohne Pflanzenschutz) zu den gesündesten 5% –und die Ernte war trotz der Wetterkapriolen gut bis sehr gut!
Ende Juli/Anfang August ist der ideale Pflanzzeitpunkt für Erdbeeren. Die Stauden lieben lockere Böden, in denen sie tief wurzeln können. Gerne treten sie die Nachfolge von Frühkartoffeln oder Hülsenfrüchtlern an, die eine gut gelockerte Erde hinterlassen. Feste Beete werden am besten schon zwei Wochen vor der Pflanzung tiefgründig bearbeitet, damit sich der Boden bis zum Kulturstart wieder setzen kann. Der hohe Humusbedarf der Erdbeere lässt sich durch reichlich Kompost (4–5 Liter pro m²) oder verrotteten Stallmist decken. Damit sind sie auch in Punkto Nährstoffen weitgehend versorgt. Bei mageren Böden kann man ergänzend noch etwa 40 g Hornmehl pro Quadratmeter einarbeiten. Setzen Sie die Pflänzchen nicht zu tief! Das Herz sollte über der Erdoberfläche bleiben, sonst gerät das Wachstum ins Stocken!
Muten Sie überreich tragenden Apfelbäumen nicht zuviel zu. Ausdünnen lohnt sich! Dabei entfernt man nicht nur schorfige oder angefressene Exemplare, sondern auch Früchte, die sehr klein sind und sehr wahrscheinlich nicht mehr reifen werden. Jetzt kann der Baum seine ganzen Kräfte und Säfte in die verbliebenen Früchte stecken – sie werden größer, bleiben gesund und schmecken besser.
Sauerkirschen schneidet man am besten gleich nach der Ernte. Im Sommer heilen die Wunden gut und in einer lichten Krone werden reichlich Blütenknospen fürs nächste Jahr angelegt. Wie stark zurückgeschnitten werden muss, hängt nicht zuletzt von der Sorte ab. Bei der meist gepflanzten Sauerkirsche, der 'Schattenmorelle', sollte man nicht zimperlich sein, sonst verkahlt sie mit der Zeit, lässt ihre Zweige hängen und wird zur Trauerkirsche. Da diese Sorte fast nur an einjährigen Trieben fruchtet, kann man abgetragene und überhängende Äste bis auf einen Neutrieb zurücknehmen. Andere Sorten tragen auch am mehrjährigen Holz und müssen nur ausgelichtet werden. Bekannte Vertreter dieser Gruppe sind die Sorten 'Karneol', 'Koröser Weichsel', 'Morina' oder 'Safir'.
Viele Obstsorten, wie Weintrauben, Pflaumen, Stachelbeeren und Äpfel, aber auch Fruchtgemüse wie Tomaten und Paprika reagieren vor allem auf die schnelle Umstellung von milder Witterung auf große Hitze mit Sonnenbrand.
Bei einer Lufttemperatur von über 30 °C kann die Temperatur auf der sonnenzugewandten Seite der Früchte auf bis zu 50 °C steigen. So entstehen Schadstellen. Dunkle Früchte wie rote Tafeltrauben, Pflaumen oder Brombeeren absorbieren das Licht besonders gut und heizen sich noch intensiver auf. Manche Beeren verkochen förmlich am Strauch.
Besonders ausgeprägt sind die Schäden, wenn kurz zuvor an den Obstgehölzen ein Sommerschnitt durchgeführt, die Ranken der Weinreben gekürzt oder die „Wasserschosse" der Obstbäume entnommen wurden. Entfernen Sie stark beschädigte Früchte, um nachfolgendem einer Ausbreitung von Pilzkrankheiten vorzubeugen. LWG
Diesen Monat können noch ausgesät werden: Gelbe Rüben, Rettich, Radieschen, Knollenfenchel, Zuckerhut, Radicchio, Rote Bete, Buschbohnen, Brokkoli, Grünkohl, Kohlrüben, Chinakohl.
Saisonstart für Langtagpflanzen wie Endivie, Spinat, Feldsalat, Chinakohl und Fenchel.
Reissen Sie Gurken nicht von den Ranken, sondern schneiden oder brechen Sie sie vorsichtig ab.
Starkzehrer wie Tomaten, Gurken, Zucchini oder Kopfkohl sind dankbar für einen Nährstoffnachschub mit Brennnesseljauche oder anderen organischen Düngern.
Wenn man von Brokkoli nur den Hauptspross erntet, schiebt er an den Seitentrieben neue Röschen nach.
Im Juli werden Lauchmotten, Kohl- und Möhrenfliegen wieder aktiv. Hindern Sie die Plagen mit einem Gemüsenetz über dem Beet an der Eiablage.
Eine Abdeckung aus Vlies, Jute oder Stroh verhindert, dass der Komposthaufen zu sehr austrocknet und die Rotte ins Stocken gerät.
Durch Hacken wird verhindert, dass nach längeren Regenfällen die Oberfläche verschlämmt und der Boden austrocknet.
Nachtfeuchte Pflanzen und Beete ziehen Schnecken und Pilzerreger an. Gießen Sie lieber in den Morgenstunden.
Jahrzehntelang war ‚Vit' eine ideale Feldsalat-Sorte für den Anbau unter Glas und Folie mit hohen Erträgen und Mehltau-Toleranz. Aus dem selben Züchterhaus Hild kommt nun eine neue Sorte, die deren Eigenschaften übertrifft und ‚Vit' als Spitzensorte langfristig ablösen könnte: ‚Baron' ist besonders schnellwüchsig, zeigte in Versuchen die beste Widerstandsfähigkeit gegen Mehltau und lässt sich wegen seiner aufrechten Blattstellung einfach ernten. Im Juli beginnt die Saatzeit für den winterlichen Vitaminspender.
Vom Estragon gibt es zwei Formen: den Russischen und den Französischen (auch Deutscher Estragon genannt). Letzterer bildet keine Samen aus, kann aber im Sommer gut über Wurzelausläufer oder Kopfstecklinge vermehrt werden. Warten Sie nicht zu lange, damit die Abkömmlinge bis zum Winter gut einwurzeln können. Im Gegensatz zum russischen, der bei uns völlig winterhart ist, erwartet das französische Kraut eine leichte Reisig-Abdeckung gegen Frost. Als Gegenleistung bietet der Franzose das volle Estragon-Aroma. Leicht süßlich und derart raffiniert, dass es selbst Feinschmeckern nicht leicht fällt, den Geschmack zu charakterisieren.