Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) hat für die Jahre 2021 und 2022 den Mais zum Gemüse des Jahres erkoren. Damit sollen die traditionellen samenfesten Maissorten bekannter gemacht und zu ihrer Erhaltung beigetragen werden.
Je größer und attraktiver die nicht winterharten Pflanzen, desto mehr lohnt sich der Aufwand, sie gut über den Winter zu bringen. Obwohl sie wesentlich mehr Platz brauchen als Balkonblumen, gilt dies vor allem für die wertvollen Kübelpflanzen.
Wer Gehölze aus dem Container pflanzt, der sollte wissen, dass das gewissenhafte Aufrauen des Wurzelballens mit entscheidend ist für den Anwachserfolg. Andernfalls tun sich nämlich die Wurzeln des Baums lange Zeit schwer, das umgebende Erdreich zu durchdringen. Probleme entstehen insbesondere dort, wo der Boden deutlich schwerer ist als das luftige Anzuchtsubstrat im Container. Durch Ansaat von Gründüngern wie Ölrettich, Senf oder Raps lassen sich die Standortbedingungen verbessern.
Manche Fachleute gehen sogar so weit, ein völliges Abschütteln des Wurzelballens und gleichzeitiges Entlauben des jungen Bäumchens zu empfehlen, ergänzt durch einen Rückschnitt der oberirdischen Triebe – um das Gleichgewicht von Wurzel und Krone beizubehalten.
Durch Zugabe von Pflanzerde und etwas reifem (!) Kompost ins Pflanzloch werden optimale Bedingungen für das Anwachsen geschaffen. Und in den folgenden Tagen lässt sich durch intensives Angießen nicht nur die Wasserversorgung, sondern auch der Bodenschluss der Wurzeln nachhaltig fördern.
Der sofortige Pflanzschnitt an der Krone ist umstritten. Zwar unterstützt ein einfühlsamer Rückschnitt unstrittig das Anwachsen. Weil aber die Triebe durch starke Fröste im Winter häufig zurückfrieren, empfehlen viele Fachleute, die Krone erst im zeitigen Frühjahr zu schneiden.
Ab Ende des Monats können auch wieder wurzelnackte Obstbäume gepflanzt werden. Dabei sollten zumindest die Wurzeln eingekürzt werden. In einer guten Baumschule übernimmt dies oft gleich der Fachmann.
‘Gloster‘, ‘Berlepsch‘, ‘Gala‘, ‘Elstar‘, ‘Boskoop‘, ‘Jonagold‘ und andere späte Apfelsorten werden ab Oktober pflückreif. Doch damit eignen sie sich meist noch nicht zum Verzehr: Die Genussreife, also ihr volles Aroma erreichen sie nämlich erst nach einigen Wochen Lagerung. Gleichzeitig ist die Lagerfähigkeit eine Chance, um nicht alles auf einmal verwerten oder verarbeiten zu müssen. Damit das funktioniert, sollte man die Früchte möglichst sorgfältig einzeln pflücken und ablegen, so dass keine Druckstellen entstehen. Auch Äpfel mit Fraßspuren oder Faulstellen sind unbedingt auszusortieren, sonst beginnen sie rasch zu faulen und stecken die Nachbarschaft an. Im Lagerraum sollten kühle Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt herrschen sowie eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit. Die Kellerräume sind hierfür nur noch selten gut geeignet. Als Alternative bietet sich manchmal ein gut isolierter Lichtschacht vor dem Kellerfenster an.
Die Gräser der Gattung Panicum sind attraktiv, robust und trockenheitsverträglich und überraschen immer wieder mit neuen spektakulären Sorten. Damit gehören sie zu den aktuellen Stars der Gartengestaltung. Als vor etwa 20 Jahren der Präriestauden-Trend aus den USA nach Deutschland schwappte, folgte ein regelrechter Gräserboom. Inzwischen wurden allein im Staudengarten Weihenstephan rund 30 Sorten zur Sichtung und regelmäßigen Bewertung aufgepflanzt.
In Wäldern, Parks oder Alleen tritt man jetzt häufig auf kleine stachelige, holzige Fruchtbecher, die dreieckige Nüsschen enthalten und häufig unterschätzt werden: Bucheckern, die Früchte der mächtigen Rotbuchen (Fagus sylvatica). Denn es ist weitgehend in Vergessenheit geraten, dass sie eine ebenso energiereiche wie leckere Knabberei abgeben und mit ihrem nussigen Aroma viele Rezepte bereichern können. Dazu muss man sie allerdings unbedingt erhitzen, so dass die enthaltenen Giftstoffe abgebaut werden.
Wer Schaben kennt, der kann ganz schön erschrecken, wenn er sie zum ersten Mal entdeckt. Denn die Insekten gelten als Überträger diverser Krankheiten und sind nur schwer zu entfernen, wenn sie sich einmal in einem Haus eingenistet haben.
Der erste Schnee in den Bergen ließ die tiefblauen, reifüberzogenen Beeren der Schlehen reifen. So ist jetzt die beste Zeit, die blauen Wunderkugeln zu ernten und zu ebenso feinen wie gesunden Rezepturen zu verarbeiten.
Eine Kolumne von Pflanzenkundlerin Adelheid Lingg
Am Samstag, 24. Oktober 2020 (9.00 bis 17.00 Uhr) findet in Frastanz (Sägenplatz 1) ein Praxiskurs zur Anlage von Wildstrauch- und Blütenhecken statt. Auf der ehemaligen Bodenaushubs-Deponie in der Galätscha entstehen neue Flächen für die Artenvielfalt. Blumen-, Feucht- und Streuobstwiesen wurden angelegt, das Projekt bereits mit dem „Brennnessel-Preis“ des Netzwerks blühendes Österreich ausgezeichnet. Um die Landschaft noch strukturreicher und die Vegetation noch vielfältiger zu machen, werden zusätzlich Wildstrauchhecken angelegt und bunte Saummischungen ausgesät, so dass eine Oase der Artenvielfalt entsteht.
Auf der Gartentage-Homepage blenden wir in Erinnerung zurück auf die vergangenen Veranstaltungen. 3. Teil: 2008
https://www.gartentage-lindau.de/die-geschichte-der-gartentage-lindau/2008.html