Bei der biologischen Bekämpfung von Blattläusen sind Florfliegen des Gärtners wichtigste Helfer. Im Herbst wechseln die Nützlinge ihre frischgrüne Farbe ins Bräunliche und gehen auf die Suche nach einem Winterquartier, das nicht zu warm und nicht zu kalt ist. Bestenfalls werden sie in einem kühlen Keller, Dachboden, Schuppen oder in der Garage fündig. Im Freien sind Florfliegen auf einen geschützten Platz in der Baumrinde oder in einem Laubhaufen angewiesen. Ideale Bedingungen finden sie in einem mit roter Lockfarbe angestrichenen und mit Stroh gefüllten Kasten (Maße 30 x 30 x 30 cm). Die Zufluchtsstätte sollte windabgewandt in 1,5 bis 2 m Höhe angebracht werden. Nach unten geneigte Lamellenöffnungen bieten den Tieren sicheren Zugang ins trockene Nest. Wer nicht selber basteln will, findet solche Quartiere im Handel.
Wenn die winterlichen Knospen an Sträuchern der Schwarzen Johannisbeere stark anschwellen und kugelrund werden, sind Johannisgallmilben zu Gange. Sie überwintern zu tausenden in einer Knospe, die sie gegen März wieder verlassen. Die betroffenen Rundknospen treiben nur unvollständig aus oder trocknen ein und sterben ab. Jetzt nach dem Blattfall ist die Knospenschwellung besonders gut zu erkennen und zu bekämpfen. Brechen Sie über den Winter alle ungewöhnlich dicken Knospen aus. Stark befallene Triebe werden am besten kräftig zurückgeschnitten. Mit Rainfarn-Tee rückt man den Milben während der Blütezeit auf die Pelle. Gut gepflegt und fachgerecht geschnitten bleiben die Sträucher vital und stecken einen Befall gut weg. Vergreiste und ungepflegte Pflanzen für die Milben ein gefundenes Fressen!
Eine einfache Methode, um Beerensträucher zu vermehren, sind Absenker. Zu diesem Zweck biegt man einjährige Seitentriebe eines Mutterstrauchs vorsichtig nach unten und fixiert sie mit etwas Erde, einem Stück Draht oder einem Zelthering am Boden. An der Stelle, wo der Trieb mit der Erde in Berührung kommt, schlägt er neue Wurzeln. Im nächsten Herbst können Sie die Absenker mit einer Gartenschere von der Mutterpflanze trennen und am gewünschten Platz pflanzen. Diese Art der Vermehrung klappt bei Johannisbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren, Heidelbeeren, Kiwi und Haselnusssträuchern, aber auch bei den meisten Ziergehölzen.
Solange es frostfrei bleibt, können noch robuste Obstarten gepflanzt werden. Zum Beispiel Süßkirschen – sie werden seit der Entwicklung der schwächer wachsenden Unterlagen (z. B. GiSelA 5, Weiroot 158, Piku 1) immer attraktiver für den Hobbygarten.
Angesichts zunehmend extremer Wetterlagen werden Fruchtsorten mit geringer Platzneigung bevorzugt, beispielsweise ‚Kordia', ‚Regina' oder ‚Katalin'. Wo ein hoher Befallsdruck durch die Kirschfruchtfliege herrscht, sind Frühsorten wie ‚Burlat' oder ‚Kassins Frühe Herzkirsche' zu empfehlen. Die Neuzüchtung ‚Narana' bringt beide Eigenschaften mit. Zudem schmecken ihre großen, saftigen Früchte aromatisch süß. Aufgrund der äußerst frühen Blüte sind allerdings Spätfrostlagen unbedingt zu meiden. Auch ‚Christiana' (beide von Artevos) ist weitgehend platzfest. Sie reift etwa 3 Wochen später, überzeugt aber mit würzigem Geschmack und hohen Erträgen, wie langjährige Anbauerfahrungen zeigen. Untypischerweise sollte sie in der Ertragsphase kräftig geschnitten werden.
Holunder blüht an den langen, unverzweigten Ruten, die er im Vorjahr getrieben hat. Um den Strauch in Form und bei bester Blüh- und Fruchtlaune zu halten, lässt man nicht mehr als 12 der diesjährigen Ruten stehen und entfernt alle älteren, abgetragenen Äste. Sind die Fruchttriebe zu lang, kann man sie getrost kürzen, damit sie später nicht zu sehr überhängen. Sie können ihren Strauch auch zu einem platzsparenden Bäumchen umerziehen, indem Sie alle Stammtriebe bis zur gewünschten Stammhöhe entfernen. Zu hoch und ausladend gewordene Exemplare verzeihen selbst einen Radikalschnitt auf den Stock. Dann fällt im nächsten Jahr die Ernte freilich aus.
Der frühzeitige Winterschnitt vergrößert die Gefahr von Frostschäden. Deshalb ist er nur unter sehr günstigen Bedingungen zu empfehlen. Wer dennoch unbedingt die Zeit nutzen möchte, der beginnt bei den Johannisbeeren. Johannisbeer-Sträucher sind nicht nur sehr robust – November gilt sogar als günstiger Termin, weil der Infektionsdruck durch den Rotpustelpilz jetzt noch nicht sehr groß ist. Etwaige vorhandene Befallsstellen, auch von anderen Krankheiten oder durch den Glasflügler verwelkte Triebe, sind dabei allerdings großzügig auszuschneiden. Rote Johannisbeer-Sorten tragen zwar im Gegensatz zu den Schwarzen auch am mehrjährigen Holz, doch die besten Erträge werden auch hier an einjährigen Ästen erzielt. Deshalb ist vor allem die Bildung solch junger Triebe zu fördern.
Eine umweltverträgliche Methode, mit der sich Lagerfäulen merklich vermindern lassen, haben Dr. Roland Weber vom OBZ Jork und Dr. Peter Maxin von der Universität Aarhus ersonnen. Sie tauchten die Früchte für 3 Minuten in 52 °C warmes Wasser oder auch nur für 20 Sekunden in 58 °C. Die Erreger Monilia, Collectotrichum und Cladosporium hatten bei den so behandelten Früchten danach kaum mehr Chancen. Interessanterweise führten die Forscher den Effekt nicht darauf zurück, dass er die Erreger abgetötet hätte, sondern weil durch die Wärmebehandlung die Widerstandsfähigkeit der Frucht stimuliert wurde. – Es scheint, als hätte Pfarrer Kneipp mit seinen Methoden auch bei Äpfeln Erfolg gehabt.
Sortieren Sie krankes und befallenes Erntegut sorgfältig aus, um die Ansteckungsgefahr im Lager zu minimieren.
Winterrettich, Möhren und Rote Bete lagern am liebsten in einem kühlen, frostfreien Keller und eingeschlagen in feuchten Sand.
Endivien sind gut kälteverträglich. Unter Vlies oder einer Schicht Laub lassen sich die Köpfe bis in den Dezember hinein ernten.
Wer jetzt das abgeräumte Gemüsebeet jätet spart sich im Frühjahr viel Arbeit. Denn viele Wildkräuter wachsen über den Winter weiter.
Abgestorbenes Spargelkraut kann man nun handbreit über dem Boden abschneiden.
Kopfkohl bleibt am längsten frisch und knackig, wenn man ihn an einem kühlen, luftigen Ort samt Strunk und gesunden Hüllblättern kopfüber aufhängt.
Eine dicke Laubschicht oder eine Abdeckung aus Jutesäcken hält im Komposthaufen die Rotte in Schwung. So bleibt der Haufen etwas wärmer und geschützt vor Dauernässe.
Igel sind jetzt auf der Suche nach einem Winterquartier. Mischen Sie einen Laubhaufen mit etwas Geäst und Reisig.
Gemüse ernten, wenn es draußen stürmt und schneit? - ein beheiztes Gewächshaus macht's möglich. Wenn man das Haus lückenlos mit einer dreilagigen Luftpolsterfolie ausstaffiert, lassen sich bis zu 30 % der Heizkosten einsparen! Spezielle Folienhalter, die man mit einem Silikontropfen befestigt, ermögliche ein rasches Anbringen und Entfernen der Folie nach Bedarf. UV-stabilisierte Folien halten rund drei Jahre.
Nur bei extrem tiefen Temperaturen und langen Frostperioden friert ein Komposthaufen durch und der Rotteprozess kommt zum Erliegen. Die meiste Zeit aber werden Mikroorganismen nicht müde, die Rotte auch über den Winter in Gang zu halten. Um den Abbauprozess zu fördern, sollte der Kompost zu Winterbeginn gut durchgemischt werden (Umsetzen!). Eine Lage Stroh oder eine dicke Laubschicht hält offene Komposter etwas wärmer und schützt das organische Material vor Dauernässe. Zuviel Feuchtigkeit kann dazu führen, dass wertvolle Nährstoffe herausgewaschen werden. Auch Schilfmatten oder Jutesäcke eignen sich als Abdeckung, wohingegen Kunststoffplanen nicht zu empfehlen sind. Sie unterbinden den für die Rotte notwendigen Luftaustausch.