Ein kühler (ca. 5°C), luftfeuchter Keller mit Frischluftzufuhr ist der ideale Lagerraum für Obst und Gemüse, steht aber nur den wenigsten zur Verfügung.
Beheizte Kellerräume sind keine Alternative! Ein kühler Dachboden, der Gartenschuppen, die Garage, eine Erdmiete im Garten und selbst der Balkon bieten allemal bessere Bedingungen. Gegen Frost und Austrocknung helfen Abdeckungen, gegen Mäusefraß schützt engmaschiger Draht. Letzterer ist vor allem bei einer Erdmiete unentbehrlich! Auf den Maschendraht am Grund einer rund 50 cm tiefen Grube verteilt man eine 10 cm dicke Schicht Sand oder Stroh als Drainage. Darauf lässt sich Wurzel- und Knollengemüse in feuchtem Sand einschlagen, während Blattgemüse nur lose aufgeschichtet wird. Abgedeckt wird mit einer Schicht Stroh und darüber einer Schicht des Erdaushubs.
Der Boden selbst liefert die Antwort: Nur bei schwerer, verdichteter Erde oder bei Neuanlagen macht der Griff zum Spaten Sinn. So gelangt Wasser in tiefere Erdschichten und sprengt bei Frost die groben Schollen in lockere Krümel (Frostgare). Allen anderen Böden schadet der Eingriff mehr, als dass er hilft, denn das Bodenleben wird dabei buchstäblich auf den Kopf gestellt. Sie kommen unter einer Mulchdecke aus Herbstlaub oder einer Gründüngersaat besser durch den Winter. Im zeitigen Frühjahr arbeitet man die Pflanzenreste ein und lockert den Boden mit Grubber, Sauzahn oder der Grabgabel, ohne die Bodenschichtung durcheinanderzubringen.
Tiefe Temperaturen können den Rosenkohl nicht schocken – im Gegenteil: Sinkt das Thermometer, so steigt der Zuckergehalt in den Knospen und sie erhalten ihre feine Note. Ein Wechselbad aus ständigem Gefrieren und Abtauen bekommt allerdings selbst dem robusten Kohlgemüse nicht. Die Röschen verbräunen und sind nicht mehr zu verwenden. Mit einer Abdeckung aus Vlies oder Fichtenreisig lässt sich die Temperatur einigermaßen konstant halten. Um jegliches Risiko zu vermeiden, ernten viele Gärtner ihre Röschen schon nach dem ersten Frost und frieren sie ein. Eine bewährte Alternative bietet der geschützte Einschlag. Ziehen Sie die Pflanzen vorsichtig samt Wurzeln aus dem Beet und schlagen Sie sie an einem schattigen Platz in Hausnähe ein. Anschließend gut wässern! Mit Reisig bedeckt ist der Kohl nun gefeit gegen Sonne und extreme Kälte und liefert noch wochenlang frische Röschen.
Bei Chilisorten lohnt sich das überwintern, denn im zweiten Jahr reifen sie besser aus und liefern deutlich höhere Erträge. Am besten gelingt das in einem hellen Winterquartier bei Temperaturen um 10 °C.
Unter diesen Bedingungen gönnt sich die Pflanze eine Ruhephase und braucht nur wenig Wasser und Pflege. Fehlt ein solcher Platz, kann man Chilis auch bei Zimmertemperatur an einem hellen Fenster überwintern. Dort wachsen, blühen und fruchten sie munter weiter und benötigen entsprechend mehr Feuchtigkeit – nicht nur im Wurzelbereich. In der trockenen Luft eines beheizten Raums sind Chilis sehr anfällig für Schädlinge. Kontrollieren Sie auf Blattläuse und Spinnmilben und besprühen Sie die Pflanzen regelmäßig mit destilliertem Wasser. Ist die Chilipflanze zu groß für die Fensterbank, kann man sie vor dem Einräumen bedenkenlos zurückschneiden.
von unserer Allgäuer Gartentage-Expertin und BR-Kräuterfrau Adelheid Lingg:
Schmetterlingsleicht in die dunkle Jahreszeit mit dem Goldbad
Das letzte Gold der Sonnenstrahlen sowie der Herbstblätter und -nadeln vergoldet uns Außen und Innen.
So geht's:
2 Handvoll goldgelbe Herbstblätter über Nacht in 1 Liter Wasser einweichen und dabei zudecken; am nächsten Tag zum Kochen bringen, von der Herdplatte nehmen und zugedeckt abkühlen lassen. Auszug ins vorbereitete Badewasser seihen, hineinsteigen – und sich „vergolden" lassen. Besonders fein, wenn noch 1 EL Himalayasalz mit 1 TL Madonnenlilien-Öl vermischt und zugegeben wird. Anschließend unbedingt eine Stunde Nachruhe einplanen. Sie werden sehen – die Wirkung ist wunderbar!
Wer einem abgeräumten Beet Gutes tun möchte, kann bei frostfreier Witterung noch Winterroggen (Secale cereale) säen. Das winterharte Getreide keimt schon nach wenigen Tagen und hüllt das Beet den Winter über in ein schützendes Grün, das später wertvolle organische Substanz für den Boden liefert. Probleme mit der Fruchtfolge gibt es beim Winterroggen nicht, da er mit keiner unserer Gemüsearten verwandt ist. Im zeitigen Frühjahr, etwa 3 Wochen vor der Folgekultur, mäht man die Pflanzendecke ab, lässt sie auf dem Beet antrocknen und arbeitet sie anschließend flach ein. Winterroggen empfiehlt sich vor allem für leichte Böden. Auf Lehmböden ist das Einarbeiten der Pflanzenmasse mühsamer.
Der ideale Lagerort für Weißkohl, Rotkohl und Wirsing sollte möglichst kühl, aber frostfrei und luftig sein. Dort bleibt er am längsten frisch und knackig, wenn man ihn samt Strunk und gesunden Hüllblättern kopfüber aufhängt. Mit einem Packband können Sie den Strunk an einer Leine befestigen. Als Alternative zum kühlen Keller verspricht eine einfache Variante der Erdmiete lange Haltbarkeit: Heben Sie in Hausnähe spatentief Erde aus und graben die Köpfe umgekehrt ein, sodass nur der Strunk mit den Wurzeln aus dem Beet ragt. Achten Sie darauf, dass sich die Köpfe nicht berühren, sonst haben Fäulnisherde leichtes Spiel. Zum Schutz vor Kahlfrösten sollten Sie etwas Laub oder Reisig aufbringen.
Gefrorener Boden und hohe Sonneneinstrahlung sind ein problematischer Mix für den Wintersalat. Die Blätter dursten, doch die Wurzeln können kein Wasser aufnehmen. Um Trockenschäden zu vermeiden, sollten Sie die Pflanzen mit einem lichtdurchlässigen Vlies gegen extreme Bedingungen abschirmen. Wenn man die Reihen mit einem Folien- oder Vliestunnel überbaut, kann man auch bei Schnee bequem ernten. Achten Sie darauf, dass die Blätter beim Schnitt nicht gefroren sind, sonst fallen sie beim Auftauen zusammen.
Trotz guter Frosthärte sind auch die Wintersorten dankbar für einen schützenden Wintermantel aus Reisig, Stroh oder Vlies. Um sich die Ernte zu erleichtern, graben Sie jetzt einen Teil der Pflanzen samt Wurzeln aus und schlagen ihn an geschützter Stelle ein. Das kann ein Erdhaufen an einer absonnigen Hauswand sein, ein beschatteter Frühbeetkasten oder eine Kiste mit feuchtem Sand im kühlen Keller. Ist der Vorrat aus dem Einschlag aufgebraucht, holen Sie an einem frostfreien Tag wieder Nachschub aus dem Beet.
Gießen Sie Ihre Kübelpflanzen einige Zeit vor dem Einräumen nicht mehr, damit sie sich leichter transportieren lassen.
Mit Winterbeginn leiden Zimmerpflanzen verstärkt unter Lichtmangel. Stauben Sie die Blätter ab und untersuchen Sie die Blattunterseiten nach Schädlingen!
Kübelstauden kommen sicher durch den Winter, wenn man die Töpfe dicht an dicht in eine große Holzkiste stellt und die Zwischenräume mit Rindenmulch ausfüllt.
Im Kübel brauchen auch winterharte Pflanzen Schutz! Rücken Sie die Pflanzen an die Hauswand, packen Sie den Kübel ein oder versenken Sie ihn im Boden.