Im Sommer brauchen Obstgehölze in aller Regel keinen Dünger mehr – im Gegenteil. Neue Wachstumsimpulse verzögern die Holzreife und machen die Triebe anfällig für Frost. Aus diesem Grund reduziert man bei eingewachsenen Gehölzen im Laufe des Monats auch die Wassergaben.
Von den drei bedeutsamen Maulbeerarten, der Schwarzen Maulbeere (Morus nigra), der Weißen (M. alba) und der Roten (M. rubra), schmecken die Früchte der Schwarzen am besten. Jetzt im August nehmen deren Früchte eine purpurschwarze Färbung und einen verführerischen Duft an und fallen vom Baum. Leider verderben die weichen, saftreichen Früchte am Boden allzu schnell. Maulbeerengärtner kommen dem Fruchtfall deshalb zuvor, indem sie die reifen Beeren regelmäßig auf eine ausgebreitete Folie schütteln. Achtung bei der Lese und Verarbeitung: Maulbeeren hinterlassen hartnäckige Flecken auf Händen und Kleidung. Belohnt werden die Erntemühen durch ein einzigartiges, würzig-süßes Aroma, das sich beim puren Naschen oder in Marmeladen, Kompotts, Säften etc. genießen lässt. Auch getrocknet schmecken Maulbeeren hervorragend, z. B. als Müsli-Zugabe.
Die inzwischen landesweit berüchtigte Kirschessigfliege kann einem den Genuss frisch geernteter Himbeeren ziemlich madig machen. Besonders hinterhältig ist, dass man den Madenbefall oft erst beim Verzehr bemerkt. Um die Geschmacksverderber schon zuvor aufzuspüren stellen Sie eine Schale mit den frisch geernteten Früchten für etwa 2 Stunden ins Gefrierfach. Wenn Sie anschließend keine Maden finden, die aus den Früchten getürmt sind, dann können Sie die Beeren bedenkenlos genießen.
Wirsing ist geschmacklich etwas feiner und milder einzustufen als seine glattblättrigen Geschwister Weiß- und Rotkohl. Ein besonderer Leckerbissen sind die ganz jungen Wirsingsprosse. Um in deren Genuß zu kommen, müssen Sie aber nicht die jugendlichen Köpfe vorzeitig kappen. Zu solchen Kohldelikattesen kommt man, indem man bei der Ernte den Wirsingkopf nicht ganz abschneidet, sondern den Strunk im Boden lässt und ihn auf ca. 20 cm einkürzt. Schon bald bilden sich in den ehemaligen Blattachseln neue Sprossen, die zu etwa 10 cm dicken, zarten Miniköpfchen heranwachsen. Ein Feingemüse, mit dem sich so mancher Kohlskeptiker überzeugen lässt!
Spinat ist eine Langtagpflanze, die von der Blühphase in die Blattphase schaltet, sobald die Tage im Spätsommer eine bestimmte Dauer unterschreiten. Wann genau der Blüh- bzw. Schossreiz verloren geht hängt nicht zuletzt auch von der Sorte ab. Es gibt vergleichsweise schossfeste Sorten, z. B. 'Columbia' oder 'Emilia', die Sie bereits Anfang August säen können. Mit den meisten Sorten sind Sie Mitte des Monats auf der sicheren Seite. Gegen Ende August / Anfang September empfehlen sich schnellwüchsige Sorten wie 'Palco' oder 'Monnopa'. Ab Mitte September folgen die Sorten zur Überwinterung mit Ernte im Frühjahr.
Um den Sellerie bei Wuchslaune zu halten, muss man im Sommer nachdüngen. Bestens geeignet ist verdünnte Brennnesseljauche, die man in mehreren Etappen verabreicht. Den hohen Kalibedarf der Pflanze kann man mit etwas Holzasche, Beinwelljauche oder Beinwellblättern decken, die man um die Knollen mulcht. Als ehemalige Küstenpflanze verträgt Knollensellerie auch eine Zugabe, auf die andere Gemüsearten gerne verzichten: Salz. Aber verabreichen Sie nicht zuviel des Guten und achten Sie darauf, dass die Pflanzennachbarn davon nicht beeinträchtigt werden. Ein Esslöffel Meer- oder Kochsalz aufgelöst in drei Liter Wasser sollte für 15 Knollen reichen. Jetzt, wo die Knollen dicker und dicker werden, müssen Sie auch reichlich und regelmäßig mit Wasser versorgt werden. Ab sofort wird der Flachwurzler nicht mehr gehackt. Sie können aber nach und nach die Knolle etwas freilegen. Dadurch bremsen sie das weitere Wurzelwachstum zugunsten der Knollenbildung.
Den Dickmaulrüssler bekommt man selten zu Gesicht, weil er nur nachts aktiv ist. Aber wenn er sich an den Blättern des Rhododendron, der Azalee, des Spindelstrauchs oder anderen Ziergehölzen ergötzt, hinterlässt er untrügliche Spuren. Die u-förmigen Fraßstellen an den Blatträndern („Buchtenfraß“) sehen unschön aus, schaden den Pflanzen aber selten ernsthaft. Dennoch sollten Sie bei vermehrtem Auftreten handeln! Denn wo der Käfer sein Unwesen treibt, sind auch seine Larven nicht weit. Sie leben im Boden, nagen an den Wurzeln und können ihre Wirtspflanzen dadurch zum Absterben bringen. Zur Gegenwehr hat sich der Einsatz räuberischer Nematoden (z. B. von Neudorff) bewährt, die man am besten mit der Gießkanne in lauwarmem Wasser unter den Buchtfraßstellen ausbringt. Um eine gute Langzeitwirkung zu erzielen, halten Sie den Boden im Behandlungszeitraum gleichmässig feucht.
Wenn gegen Ende des Monats vielen Sommerblumen die Leuchtkraft ausgeht, stehen schon viele attraktive Arten in den Startlöchern, die Ihren Saisonhöhepunkt noch vor sich haben. Klassische Farbspender für herbstliche Balkonkästen sind Eriken und Callunen, Chrysanthemen, Kissenastern oder Alpenveilchen. Neben diesen etablierten Herbststars erobern zunehmend auch Fetthenne (Sedum), viele Strauchveronika-Arten und -Sorten (Hebe), Silberrand-Chysantheme (Ajanja), Bleiwurz (Ceratostigma), Celosien oder Topf-Enzian die Kästen. Ganz prägend ist auch das Drumherum. Silber- oder graulaubige Schönheiten wie das Currykraut (Helichrysum italicum), Wollziest (Stachys byzantina) Silberblatt (Senecio cineraria), Stacheldrahtpflanze (Calocephalus brownii) oder der Blauschwingel (Festuca glauca) verleihen dem bunten Flor eine elegante Note. Abwechslungsreiche Farbunterlagen lassen sich auch mit Blattschönheiten wie Purpurglöckchen, Bergenie oder blattbunten Seggen und Efeuvarianten schaffen, während höhere Gräser wie die Rutenhirse (Panicum virgatum) oder das Federborstengras (Pennisetum) der Pflanzung Kontrast und Struktur verleihen. Je früher eine solche Herbstpflanzuung angelegt wird, desto besser können sich die Pflanzen noch entwickeln und desto größer ist die Chance, dass Sie den Winter überdauern.
Lavendel ist ein Halbstrauch. Im unteren Bereich verholzen seine Triebe, im oberen Bereich bleiben sie krautig. Um zu verhindern, dass der Holzteil überhand gewinnt und die Pflanze nach und nach verkahlt und auseinanderfällt, muss Lavendel zweimal im Jahr geschnitten werden. Einmal im Frühjahr und einmal im Sommer, knapp nach der Blüte. Beim rechtzeitigen Sommerschnitt treibt der Lavendel nochmal durch und seinen Neutrieben bleibt noch genügend Zeit, bis zum Winter auszureifen. Schneiden Sie aber nicht zu tief ins alte Holz, sonst kann der Stock nicht mehr durchtreiben. Es genügt, wenn Sie nur die welken Blütenstände entfernen und die beblätterten Triebe weitgehend stehen lassen. Beim Frühjahrsschnitt dürfen Sie die Schere dann ein bisschen tiefer ansetzen.
Für Koniferen und immergrüne Laubgehölze ist der Spätsommer die ideale Pflanzeit. Der Boden ist noch sommerwarm und zunehmende Niederschläge halten ihn feucht – ganz so, wie es die belaubten Gehölze zum Anwachsen brauchen. Zögern Sie nicht, die Wasserversorgung und damit das Wurzelwachstum per Gießschlauch aufrecht zuerhalten, wenn der Regen einmal ausbleibt. Bei größeren oder wertvollen Exemplaren empfiehlt es sich, zusätzlich die Verdunstung über das Laub zu reduzieren. Dies gelingt am besten, indem man ein Leintuch zur Schattierung um die Pflanze spannt - zumindest an den Sonnenseiten. Wenn Sie das Leintuch an sonnig-warmen Tagen feucht halten, ist der Verdunstungschutz noch effektiver. Eine solche Schattierungshülle wirkt auch gegen Frosttrocknis im Winter und sollte bis zum Frühjahr an der Pflanze bleiben.