Wenn die letzten Früchte gepflückt sind, haben sich Erdbeerpflanzen eine Wellness-Kur verdient. Erster Programmpunkt ist der Schnitt. Der alte, oft schon erkrankte oder absterbende Blattkranz und unbrauchbare Ausläufer, die den Pflanzen nur Kraft kosten, werden entfernt. Bei größeren Beständen lässt sich dieser Schnitt auch einigermaßen zielführend mit der Heckenschere oder gar dem Rasenmäher erledigen. Wichtig ist, dass dabei die Schnitthöhe von 5 cm nicht unterschritten wird. Das „Herz“ der Pflanze, aus dem der Neuaustrieb erfolgt, muss stehen bleiben. Um den Austrieb zu erleichtern und eine gute Basis für fruchtige Erträge im nächsten Jahr zu schaffen, wird anschließend der Boden gelockert und gedüngt. In guter Gartenerde genügt es, etwas Hornmehl (30–40 g/m²) oberflächlich ins Beet einzuarbeiten. Nicht vergessen, bei Trockenheit zu wässern!
Nach der Sonnenwende Ende Juni werden die Tage wieder kürzer und die Schossgefahr für Langtagspflanzen schwindet. Fürs Gemüsebeet bedeutet das, dass nun Spinat, Endivien, Raddicchio, Chinakohl, Feldsalat und Fenchel an die Reihe kommen. Im Juli ist die Zeit auch günstig zur Saat bzw. Pflanzung von Weiß-/Rotkohl, Grünkohl, Kohlrabi und anderen Mitgliedern der Kohlfamilie. Auch Lauch kann noch gepflanzt werden und Salate aller Art. Wo immer sich ein Plätzchen auftut, bieten Radieschen schnelle Ernten am laufenden Saatband. Länger brauchen weiße oder schwarze Winterrettiche. Sie können noch bis Anfang August direkt gesät werden.
Manch Kräutlein, dass sich sonst unscheinbar am Boden windet, kommt erst in luftiger Ampelhöhe so richtig zur Geltung. Besonders geeignet sind Kräuter mit überhängenden Trieben, z. B. Thymian-Arten, der kriechende Salbei (Salvia nevadensis) oder der kriechende Rosmarin (z. B. 'Boule'), die Teppichpoleiminze Mentha pulegium 'Nanum' oder die intensiv duftende Hängeminze 'Indian Mint' (Satureja douglasii) mit ihren bodenlangen Schleppen. Kapuzinerkresse, Ziersalbei-Arten oder auch das Currykraut bringen Farben ins Ampelspiel. Den meisten dieser Arten kommt ein Platz in der Balkon- oder Terrassen-Ampeln gerade recht. Sie vertragen Trockenheit & Sonne und brauchen wenig Pflege.
Der Butterkohl bildet keine festen Köpfe wie seine Vettern Weiß- oder Rotkohl. Sein Haupt ist aufrecht und locker und damit sehr praktisch in der Ernte. Denn wie den Pflücksalat kann man den Butterkohl Blatt für Blatt ernten, vom Sommer bis in den späten Herbst, je nach Bedarf. Immer wieder wachsen Herzblätter nach. Je weiter man in das goldene Innere des Kopfes vordringt, desto feiner schmecken die Blätter. Ohnehin ist der Butterkohl vergleichsweise mild, weil er weniger Senföle beinhaltet als so manch anderer Kohl. Dass man so selten von ihm hört liegt ebenfalls am lockeren Kopf. Mit seinen losen Blättern ist der Butterkohl einfach ungünstiger für den Erwerbsanbau und die Vermarktung.
Der Juli ist ein günstiger Monat, um Buchs-Solitäre und -Hecken in Form zu bringen. Die Wunden verheilen rasch, das Gehölz treibt wieder neu aus und zeigt sich bald wieder in frischgrünem Gewand. Der neue Austrieb bleibt deutlich schwächer als der Frühjahrstrieb, sodass kein weiterer Schnitt mehr erforderlich sein wird. Wählen Sie für den Schnitt am besten einen bedeckten Tag, denn in praller Sonne verbräunen die Schnittstellen recht schnell. Wenn tagelanges Sonnenwetter angesagt ist, sollten Sie die Pflanzen nach dem Schnitt schattieren, z. B. mit einem Laken oder einem Schattiernetz, und langsam wieder an die Sonne gewöhnen. Bei feuchter Witterung sollten Sie die Schere ebenfalls im Schuppen lassen, denn ist es zu nass, droht Pilzbefall.
Starke Sonneneinstrahlung, hohe Temperaturen, wenig Sauerstoff, ein hoher pH-Wert und ein Überangebot an Nährstoffen können den Teich im Sommer zum „kippen“ bringen und die Freude am Wasser gehörig trüben. Dagegen hilft:
Fadenalgen mit dem Rechen oder Kescher abfischen.
Wasserpflanzen setzen! Sie reduzieren die Algenbildung, weil sie Nährstoffe binden und Sauerstoff produzieren.
Bachläufe und Wasserspiele reichern das Wasser mit Sauerstoff an.
Hohe Gräser und Sträucher am Teichrand oder auch Seerosen & Co beschatten den Teich und kühlen die Wasseroberfläche.
Beim Bepflanzen darauf achten, dass nicht zuviel nahrhafte Erde in den Teich gelangt.
So mähen, dass kein Rasenschnitt ins Wasser fliegt.
Füttern Sie die Fische dem Besatz angepasst - und nicht die Algen gleich mit.
Zeolith ist ein sehr feinporiges Gesteinsmaterial, das Nährstoffe bindet. Man kann es in Netzen ins Wasser hängen.
Ein stabiler Eichenast, ins Wasser gelegt, senkt den pH-Wert indem er Gerbsäute abgibt. Nehmen Sie den Ast aber rechtzeitig vor der Zersetzung wieder raus.
Eingerollte Blätter am Rosenstock sind die Spezialität der Rosenblattrollwespe. Nach dem Schlupf im Mai/Juni legen die unscheinbaren, nur 3-5 mm großen Blattwespen ihre Eier in den Rosenblättern ab und stechen dabei das Blatt an. Daraufhin rollen sich die Blätter ein und die Larven können sich darin ungestört entwickeln und am Blatt fressen. Mit Spritzmitteln lassen sich die Wespen kaum bekämpfen, wenn sie geschützt in den Rollen sitzen. Da hilft nur das Absammeln und Vernichten der befallenen Blätter. Je früher, desto besser. Denn bald verlassen die Raupen ihre Verstecke, wandern zur Verpuppung in den Boden und der Kreislauf beginnt erneut. Der Schaden an der Rose hält sich im Normalfall in erträglichen Grenzen.
Wenn sich der unschöne Pilz-Schleier über die Blätter legt, versprechen zwei Hausmittel-Rezepte Linderung: Die einen setzen auf ein Milch-Wasser-Gemisch (1:9), das per Sprühflasche mehrmals wöchentlich auf die Pflanzen gesprüht wird. Andere haben gute Erfahrungen mit einem Spritzmittel-Sud aus Knoblauch oder Zwiebeln gemacht. Vorbeugend ist auf den Standort zu achten: An einem freien, gut durchlüfteten Platz tut sich der Pilz schwerer. Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber gießen Sie möglichst nicht über das Laub. Der Befall ist auch eine Sortenfrage. Bei ungünstigen Bedingungen werden die empfindlicheren Sorten des Hohen Sommer-Phlox (Phlox paniculata) empfänglich für die Pilzkrankheit. Gerade zum Ende der Vegetationszeit erwischt es dann sehr viele Pflanzen und eine Bekämpfung ist kaum noch möglich oder sinnvoll. Es gibt aber auch sehr schöne mehltaufeste Sorten. Insbesondere sind hier die robusten Sorten des Großblatt-Phlox (Phlox amplifolia) zu nennen.
Ringelblume, Kapuzinerkresse und Studentenblume (Tagetes) sind nicht nur hübsche Sommerblumen, sondern sie werden auch häufig als Gründünger eingesetzt. Unter anderem lassen sie sich auf der Wurzelscheibe der Obstbäume einsäen oder pflanzen, sogar jetzt noch rasch. Dort erfüllen sie verschiedene Funktionen. Die Kapuzinerkresse beispielsweise lockt Läuse weg vom Baum, hin zu ihren zarten Trieben. Auch Ringelblumen sollen gegen Blutläuse vorbeugen und wirken generell im Boden harmonisierend. Tagetes gelten als Abwehr gegen Wurzelnematoden, aber die sind im Obstanbau kein Problem. Doch es muss ja nicht immer nur funktionell sein. Deshalb – auch wenn alle Gründünger laut Lehre vor der Blüte abgehackt werden sollten, weil sie dann mehr Nährstoffe entziehen: Es wäre doch schade, auf die hübschen sommerlichen Blütenteppiche unter den Obstbäumen zu verzichten.
Diesen Monat werden die ersten Süßkirschensorten reif. Wissenschaftler von Agroscope und der ETH Zürich haben kürzlich herausgefunden, dass die Größe der Früchte direkt mit dem Wachstum diesjähriger Triebe zusammenhängt. Das heißt: Es lohnt sich, bei Kirschen den Jahreszuwachs durch Schnitt und Düngung anzuregen. Allerdings nur, wenn man die Ernte auch sicher vor der altbekannten Kirschfruchtfliege und der erst vor wenigen Jahren eingewanderten Kirschessigfliege einbringen kann. Die beste Methode dazu ist das Überspannen der Bäume mit engmaschigen Netzen. Leider funktioniert das im Privatgarten meist nur bei kleinen Baumformen auf schwachwüchsigen Unterlagen wie GiSelA 5. Auch bei der Ernte tut man sich damit leichter. Gelbtafeln dagegen können die Schädlinge nicht nachhaltig reduzieren, sondern nur bei der Befallserkennung helfen.