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Bevor im neuen Jahr der echte Winter einzieht, kann man diverse Adventsgestecke und sogar den Christbaum zumindest in Teilen der Zweitverwertung zuführen: Denn in der Regel genügt es, wenn man jetzt vor dem Einsetzen frostiger Temperaturen empfindliche Pflanzen mit Reisig abdeckt. In manchen Fällen werden die Nadelzweige auf den Wurzelbereich gelegt, in anderen um exponierte Triebe gehüllt – nicht zur Dekoration, sondern um die Umgebungstemperatur um ein paar Grade zu erhöhen.

Bei schneefreier Witterung lohnt sich ein Kontrollgang durchs Staudenbeet. Vor allem bei Neupflanzungen von Polsterstauden oder Erdbeeren geht strenger Frost oft nicht spurlos vorbei: Gefrorenes Wasser hebt die Stauden aus ihren Pflanzlöchern und die frei liegenden Wurzeln drohen zu vertrocknen oder zu erfrieren. Drücken Sie den Ballen nach Möglichkeit gleich wieder fest. Ist der Boden noch gefroren, behäufeln Sie das Wurzelwerk erstmal mit Laub oder Erde und warten mit der Pflanzung, bis die Frostperiode vorüber ist.

Die meisten Kakteen müssen ein paar Jahre auf dem Buckel haben, ehe sie blühen. Doch vielerorts bekommen die stachligen Lieblinge gar nicht erst in Versuchung Blüten anzusetzen, weil sie falsch überwintert werden. In der Regel brauchen Kakteen zur Blütenbildung eine ausgesprochene Ruhephase in der sie nicht wachsen wollen. Damit sie das nicht tun, müssen sie über die Wintermonate trocken und kühl stehen. Bei idealen Temperaturen zwischen 5 und 10 °C kommen die Kakteen monatelang ohne einen Tropfen Wasser aus und können sich voll und ganz auf die Blütenbildung konzentrieren. Erst ab März gewöhnt man sie wieder an das nasse Element, indem man sie hin und wieder einnebelt.

Sobald der Januar sein frostiges Programm für ein paar milde Tage unterbricht, lässt der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) nicht lange auf sich warten öffnet ein gelbes Blütensternchen nach dem anderen. Doch die nächste Kaltfront kommt bestimmt und bereitet dem winterlichen Blütenzauber ein jähes Ende. Wer Geschmack an der ersten Kostprobe des Frühlings gefunden hat, kann bei angekündigtem Frost ein paar knospenbesetzte Zweige ins Warme retten und in der Vase zum Aufblühen bringen. Dem Jasmin schadet das nicht, solange man bei frostfreier Witterung schneidet. Er nutzt weiterhin jede Gelegenheit, neue Blüten zu treiben. Richtig auslichten sollte man den Kletterstrauch und sein oftmals wildes Triebgewirr aber erst im Frühjahr, wenn sich die gelbe Pracht endgültig verabschiedet hat.

Zimmerpflanzen haben es in grauen Winterwochen schwer: Lichtmangel und trockener Heizungsluft schwächen die Pflanzen, die Blattspitzen verbräunen und Schädlinge und Krankheiten haben leichtes Spiel. Tun sie ihren Schützlingen etwas Gutes und wischen Sie gelegentlich den Staub von den Blättern; klein- oder vielblättrige Pflanzen dürfen unter die Dusche. Das oft empfohlene Besprühen der Pflanzen erhöht die Luftfeuchtigkeit nur sehr kurzfristig. Wirksamer ist es, die Fensterbankbewohner auf eine große, flache und mit Kieselsteinen oder Blähton gefüllte Schale zu stellen. Die Schale wird regelmäßig mit Wasser befüllt, aber nur so hoch, dass der Topf nicht mit dem Wasser in Kontakt kommt. Besonders dankbar für einen solchen Untersatz sind Orchideen, denen es als Tropenkinder und Luftwurzler nicht luftfeucht genug sein kann. Sie begrüßen auch die Nachbarschaft zu großblättrigen Pflanzen, die viel Wasser verdunsten (z. B. Monstera oder Maranta).

Mitten im Winter bietet sich eine günstige Gelegenheit um Gehölze zu verpflanzen, die schon mehrere Jahre angewachsen sind. Dabei macht man sich den gefrorenen Boden zu Nutze, der die wichtigen Feinwurzeln in einem kompakten Ballen zusammenhält und einen Umzug ohne Ballentuch ermöglicht. Stechen Sie in etwa 30 bis 50 cm Abstand einen Graben um den Stamm und lassen Sie den Ballen so lange im alten Pflanzloch stehen, bis er gut durchgefroren ist und kein Zerfall mehr zu befürchten ist. Tipp: Wenn Sie den Ballen vor einer Frostnacht mit reichlich Wasser übergießen, ist er am nächsten Morgen bereit für den Ortswechsel ins neue, vorbereitete Pflanzloch. Beachten Sie, dass sich diese Methode nur für sommergrüne (Obst-)gehölze eignet. Buchs, Koniferen und andere Immergrüne haben bei frostfreier Witterung im Herbst oder Frühjahr die besten Chancen, wieder anzuwachsen.

Nicht in jedem Keller finden Dahlienknollen ideale Überwinterungsbedingungen. Trockene und warme Luft lässt die Knollen schrumpeln, zu feucht gelagert schimmeln sie. Um im Frühjahr kein böses Erwachen zu erleben, ist das Winterlager regelmäßig zu kontrollieren. Sortieren sie faule Knollen sofort aus, damit sie ihre Nachbarn nicht anstecken.

Ruhige Winterwochen lassen sich sinnvoll nutzen, um Nistkästen für Vögel anzubringen. So steht der Familiengründung im Frühling nichts im Wege:

  • Achten Sie darauf, dass die Vögel freien Anflug auf ihren Nistplatz haben.

  • Das Einflugloch sollte entgegen der Wetterseite ausgerichtet sein.

  • Lassen Sie den Kasten leicht nach vorne überhängen, damit kein Regen eindringen kann.

  • Achten Sie darauf, dass Katzen oder Marder nicht an die Kästen gelangen können.

  • Halten Sie Abstand zwischen mehreren Kästen (ca. 10 m), damit brütende Tiere genügend Nahrung für sich und ihren Nachwuchs finden.

  • Mit rostfreien Alu-Nägeln oder Drahtbügeln lassen sich die Kästen ohne Schäden am Baum befestigen.


Die geruhsame Zeit in der warmen Stube bietet sich an, um neue Beete und Gartenecken zu planen. Als Grundlage für all Ihre Überlegungen hilft eine maßstabsgetreue Skizze des Gartens. Zeichnen Sie dort alle unverzichtbaren Elemente ein, etwa die Anordnung der Gebäude, den Verlauf der Wege und die großen Gehölze. Wenn Sie nun ein Butterbrotpapier auf den Grundriss legen, können sie darauf ins Detail gehen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Die Fensterbank ist ein schmaler Grat für empfindliche Zimmerpflanzen. Bei Frostwetter kann das Glas so kalt werden, dass Orchideen und andere Tropengewächse Schaden nehmen, wenn Blätter oder Blüten die Scheibe direkt berühren. Rücken Sie die Pflanzen auf Sicherheitsabstand oder legen Sie notfalls einen Streifen Luftpolsterfolie an die Scheibe. Gelüftet wird möglichst nur in frostfreien Stunden. An einem Südfenster kann tropischen Blattpflanzen auch die tief stehende Januarsonne zusetzen. Wenn ein Umzug ans Ost- oder Westfenster nicht möglich ist, schützt ein Stück Papier oder ein Fächer vor Sonnenbrand und braunen Blättern. Sorgen Sie auch für ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit, z. B. durch regelmäßiges Besprühen der Blätter oder einer Schale Wasser, die zwischen Töpfen aufgestellt wird. Über einem laufenden Heizkörper ist nahezu allen Zimmerpflanzen die Luft zu trocken.