Algenkalk ist ein Universaltalent. Er bindet Säuren und hebt den pH-Wert, verbessert die Aufnahme von Nährstoffen und fördert die Krümelstruktur sowie die Erwärmung des Bodens. Gleichsam dient Algenkalk als sanfter Dünger, denn er spendet reichlich Kieselsäure und andere Spurenelemente. Obst und Gemüse werden haltbarer und schmecken besser, schwören viele Gärtner. Auf Pflanzen gestäubt soll Algenkalk sogar Schädlinge vertreiben und Pilzen vorbeugen!
Das alte Bauernsprichwort „Kalk macht reiche Väter und arme Söhne" gilt allerdings selbst beim schonenden Algenkalk: Zuviel des Guten bekommt den Pflanzen auf Dauer nicht! Überhaupt nicht mit Kalk in Berührung kommen wollen Rhododendren und andere säureliebenden Arten.
Gute Anzuchterde sollte keimfrei, wasserdurchlässig und nährstoffarm sein, damit sich die Schützlinge ein bisschen anstrengen müssen und kräftig wurzeln. Normale Blumenerde enthält zuviel Düngesalze. Daran leiden die Wurzeln, und sie können die voreilig hoch schnellenden Pflänzchen nicht mehr halten. Passende Erde findet man im Handel, kann aber auch leicht selber angemischt werden.
Die Zusammensetzung aus 1/3 vollreifem Kompost, 1/3 gewaschenem Sand und 1/3 Gartenerde hat sich gut bewährt. Sieben und mischen Sie die Bestandteile immer sorgfältig durch. Um Rückschläge durch Pilzkrankheiten und Insektenlarven zu vermeiden, kann man das Substrat anschließend im Ofen (200 °C, 30 Min) oder der Mikrowelle (15 Min) sterilisieren. Tipp: Als Erdkomponente verwenden viele Gärtner Maulwurfserde. Sie stammt aus unteren Bodenschichten und ist meist unkrautfrei, mineralisch und schon gut durchgearbeitet.
Dass Frostgrade den Geschmack von Rosenkohl und Grünkohl versüßen ist kein Gärtnerlatein. Tatsächlich hemmt Kälteeinwirkung den Abbau von Zuckerstoffen. Dabei kommt es allerdings weniger auf die Tiefe der Temperatur an, als auf die Dauer: Je länger der Kohl kühlen Temperaturen unter 7 °C ausgesetzt ist, desto mehr Zucker und Aroma reichern seine Blätter durch fortlaufenden Stoffwechsel an. Dieser Effekt findet übrigens nur bei lebenden Pflanzen statt und kann nicht im Kühlfach imitiert werden.
Gemüse und Obst, das mangels kühlen Kellers im Schuppen, in der Gartenlaube oder auf dem Balkon lagert, ist frostgefährdet. Für solche Plätze hat sich die Aufbewahrung in isolierenden Styroporboxen bewährt. Man kann die Lagerkisten auch mit Textilien verkleiden. Wichtig ist, dass das Erntegut auch zum Boden hin vor Frost und Mäusen abgeschirmt ist. Wenn die Früchte trotz Abdeckung Frost abbekommen, sind sie nicht wertlos. Äpfel, Wurzelgemüse und Kohl vertragen Temperaturen bis -6 °C. Lassen Sie das gefrorene Erntegut möglichst ohne es zu berühren und möglichst langsam in einem kühlen Raum wieder auftauen.
Zimmerpflanzen haben im Winter mit Lichtmangel zu kämpfen. Stauben Sie die Pflanzen hin und wieder ab!
Geranien und andere „langsame“ Sommerblumen kommen rechtzeitig zur Balkonsaison in Schwung, wenn man sie ab Januar vorzieht.
Immergrüne Pflanzen dürsten auch im Winter. Giessen Sie gelegentlich an frostfreien Tagen.
Kontrollieren sie im Herbst gepflanzte Stauden. Hochgefrorene Pflanzen sind in den Boden zu drücken und mit einem leichten Winterschutz zu versehen.
Vorsicht Bruchgefahr! Befreien Sie Immergrüne Gehölze von schwerer Schneelast.
Überprüfen Sie Stützpfähle und Stricke an jungen Bäumen sowie Spalierdrähte und –Latten. Im Winter lassen sie sich gut auswechseln.
Sommergrüne Ziersträucher lassen sich noch bis zum Austrieb durch Steckhölzer vermehren. Stecken Sie 20-30 cm lange Triebstücke an einem geschützten Platz in lockere Erde.
Noch können Kaltkeimer wie Eisenhut, Tränendes Herz, Trollblumen oder Glockenblumen gesät werden. Bringen Sie die Aussaatgefäße für einige Wochen an einen geschützten Platz im Garten.
Achten Sie darauf, dass der Gartenteich nicht vollständig zufriert, damit Faulgase entweichen können. Es reicht aus, ein Bündel Schilf o.ä. ins Wasser zu stellen.
Verstopfte Kunststoff-Regenrohre können reißen, wenn sich darin gefrierendes Wasser staut. Prüfen Sie die Rohre vor einem Kälteeinbruch und reinigen Sie sie gegebenenfalls.
Streuen Sie bei Rutschgefahr groben Sand oder Split! Salz oder Kaminasche schaden Pflanzen und Tieren.
Jetzt ist Zeit, um Schnittwerkzeuge von Gartenschere bis Rasenmäher zu schärfen und zu ölen, Arbeitsgeräte vom Rost zu befreien, gebrochene Stiele zu ersetzen, Gefäße zu reinigen, …
Vernachlässigtes Werkzeug kostet beim Start in die Saison Zeit und Nerven. Machen Sie sich schon jetzt daran, gebrochene Stiele zu ersetzen, Schnittwerkzeuge vom Rasenmäher bis zur Gartenschere zu schärfen und zu ölen und Arbeitsgeräte vom Rost zu befreien. Wenn Werkzeuge, Blumentöpfe, Düngemittel, Schläuche etc. auch noch übersichtlich geordnet und griffbereit im Schuppen stehen, kann im Frühjahr ungehindert losgegärtnert werden.
Pflanzen und Fische, die im Gartenteich überwintern, brauchen laufend Sauerstoff – auch im Winter. Im Naturteich sorgen aufrechte Halme von Wassergräsern und anderen Uferstauden dafür, dass die Wasseroberfläche nicht vollkommen zufriert. Faulgase können entweichen und Sauerstoff gelangt in die Tiefe. Andernfalls bedient man sich anderer Hilfsmittel: ein Bündel Schilfrohre oder Staudenhalme, die man ins Wasser stellt, ein Strohballen oder ein Styroporblock.
Beachten Sie, dass das Wasser bis in eine Tiefe von 60-80 cm gefriert! Fische und nicht winterharte Seerosen aus flacheren Gewässern müssen über den Winter in ein geschütztes Behältnis umziehen.
So schön ein in Schnee gepacktes Gewächs auch aussieht – viele immergrüne Bäume und Sträucher leiden unter dem schweren Gewicht. Bevor ein abbrechender Ast eine ebenwüchsige Konifere entstellt, befreit man sie von ihrer Last. Dazu nimmt man am besten einen Besen: Mit der weichen Kehrseite vermeidet man Verletzungen am Gehölz, und man hält gleichzeitig genügend Abstand zum herunterfallenden Schnee. Der lässt sich dann sinnvoll auf Beete und Baumscheiben verteilen, denn unter dieser isolierenden Decke haben es Stauden und Wurzeln deutlich wärmer als ohne.
Am geschützten Standort übersteht der Pfirsichbaum winterliche Kälte meist ohne Probleme. Spätfröste im März und April können ihm aber schwere Schäden zufügen. Denn wenn andere Gehölze noch ruhen, kommen Pfirsich, Aprikose und Mandel bereits aus der Reserve und öffnen ihre frostempfindlichen Blüten. Auch frühblühende Magnoliensorten zählen zu den spätfrostgefährdeten Sorgenkindern, besonders wenn es sich um Jungbäume handelt. Die Winterruhe dieser Frühlingsboten lässt sich etwas hinauszögern, wenn man bei gefrorenem Boden die Baumscheiben mit einer isolierenden Mulchschicht bedeckt. Darunter taut der Boden langsamer auf, der Austrieb verzögert sich und die Chancen steigen, dass die Blüten dem Spätfrost entkommen.