Viele Krokusarten vermehren sich durch Samen, die von Ameisen verbreitet werden und tauchen dann an Stellen auf, die nie eine Pflanzschaufel gesehen haben. Wenn Sie solche Ausreißer einmal umsetzen wollen, sollten sie möglichst warten, bis die Pflanzen verblüht sind und das Laub vergilbt. Markieren Sie die Horste rechtzeitig mit einem Stöckchen, damit sie sie nach dem Einziehen nicht aus dem Auge verlieren oder versehentlich darüber mähen. Beim Umpflanzen stechen Sie am besten einen ganzen „Ballen“ aus, sodass möglichst alle Wurzeln und viel Erde an den Pflanzen bleibt. Achten Sie darauf, dass die Zwiebeln am neuen Standort die gleiche Tiefe beziehen. Gut angießen!
Wenn Sie einen Rasen anlegen wollen, lassen Sie die Billigmischungen aus dem Baumarkt lieber links liegen. Einige dieser Mischungen enthalten Rasensorten, die ursprünglich als Futtergras für Weidevieh gezüchtet wurden. Diese wachsen sehr schnell, verdrängen andere Sorten und müssen entsprechend öfter gemäht werden - was sie aber auf Dauer nicht vertragen. Nach einigen Monaten entstehen oft Löcher in der Narbe, die von unerwünschten Wildkräutern besiedelt werden. Eine gute Rasensaat enthält eine ausgewogene Mischung an schnell und langsam wachsender, strapazierfähiger und trockenheitsverträglicher Sorten. Solche Mischungen sind schwerer herzustellen und entsprechend teurer. Sie erkennen hochwertiges Saatgut z. B. an dem Gütesiegel „RSM“ (Regelsaatgutmischung).
Tomaten sind das beliebteste Fruchtgemüse; gemeinsam mit den beiden anderen Nachtschattengewächsen prägen sie die mediterrane Küche. Wenn man weiß, worauf es ankommt, liefern diese wärmebedürftigen Arten auch in unseren Gärten reiche Ernten.
Damit man auch in kleinen Gärten eine größere Auswahl an Beerensträuchern anbauen kann, bietet sich als clevere Lösung die Erziehung als Hecke an einem Spalier. Am besten eignen sich robuste Sorten wie ‘Invicta’ oder ‘Remarka’ (Stachelbeeren), ‘Jonckher van Tets’, ‘Rotet’ (Rote Johannisbeeren) oder ‘Titian’ (Schwarze). Die Sträucher werden im Abstand von etwa 150 cm entlang eines Gerüsts von Drähten gepflanzt, die man in 50, 100 und 150 cm Höhe zwischen zwei Pfosten spannt. Daran wird der Mitteltrieb senkrecht hochgezogen, während man die beiden anderen Leittriebe etwa im 45-Grad-Winkel aufleitet. Alle drei lassen sich anfangs zusätzlich durch Bambusstäbe stabilisieren. Weil die Triebe bei dieser Kulturform gut belüftetet sind, werden sie seltener von Pilzkrankheiten befallen. Vor allem aber lässt sich von den schmalen Pflanzreihen ein deutlich höherer Flächenertrag erzielen – schon nach wenigen Jahren können Sie bequem den süßen Lohn ernten.
Jetzt, nachdem die härtesten Fröste des Winters überstanden sind und bevor die Bäume austreiben, ist der beste Zeitpunkt, eventuell entstandene Frostrisse zu behandeln. Das gilt aber auch für andere Wunden, wie zum Beispiel größere Schnittstellen oder auch vom Obstbaumkrebs befallene Triebe.
Der Obstbaumkrebs wird durch einen Pilz verursacht, der die Rinde zuerst verfärbt, dann rissig werden und aufplatzen lässt. Dabei können ganze Triebe oder sogar Stämme zum Absterben gebracht werden. Bei größeren Wunden schneidet man daher gleich den kompletten Trieb etwa 20 cm oberhalb der Befallsstelle ab und entsorgt ihn mit dem Müll. Kleinere Stellen können – ebenso wie Frostrisse und Schnittwunden – mit der Baumhippe bis ins gesunde Holz sauber ausgeschnitten werden. Eine möglichst kleine, glatt-saubere Schnittstelle ist auch die beste Voraussetzung für eine rasche Heilung. Das Verstreichen mit einem Wundverschlussmittel hingegen wird heute von den meisten Fachleuten eher für unnötig erachtet.
Die größte Bedrohung für unsere Stachelbeer-Sträucher bzw. für die Ernte stellt der Amerikanische Stachelbeer-Mehltau dar. Er befällt in erster Linie die Triebspitzen, was man im Frühjahr vor allem an deren Wuchshemmung erkennt. Gefördert wird die Pilzkrankheit unter anderem durch hohe Luftfeuchtigkeit, zu dichten Stand und eine unausgewogene Düngung, zum Beispiel zu hohe Stickstoffversorgung. Mit der Wahl robuster Sorten wie ‚Invicta’ lässt sich die Befallsgefahr deutlich verringern. Wenn der Mehltau dennoch auftritt, sollten die betroffenen Triebspitzen jetzt abgeschnitten und entfernt werden. Dem mehligen Überzug auf den Blättern kann man durch vorbeugende Spritzung mit Schachtelhalm- oder notfalls auch Netzschwefel-Präparaten begegnen.
Die Wurzelscheiben der Obstbäume dürfen nun vor Start der Wachstumssaison mit Kompost oder Dünger versorgt werden. Dazu arbeitet man das Material flach ein und deckt die Fläche anschließend noch mit einer dünnen Mulchschicht ab, um den Mikroorganismen für ihre Arbeit etwas bessere Bedingungen zu bieten. Sobald aber die Frühlingssonne in der Lage ist, den Boden kräftiger zu erwärmen (Ende März/Anfang April), darf man die Decke wieder entfernen. Da ein Bewuchs der Wurzelscheibe mit dem Baum um Wasser und Nährstoffe konkurriert, empfiehlt es sich insbesondere auf schlecht versorgten Böden und unter jungen Obstgehölzen, den Wildwuchs auszujäten und eine Grasnarbe (vorsichtig!) abzustechen.
Von der Verwendung her kann man Rhabarber dem Obst zuordnen, per botanischer Definition ist er aber ein Gemüse. Die süß-sauren Stangenentwickeln sich gerade zu einer Trendart mit speziellen Sorten, an denen auch ambitionierte Gärtner ihre Freude haben. Zum Beispiel mit der bewährten, wüchsigen und ertragreichen Sorte ‚Esta’ (Häberli) mit grünfleischigen Stielen, oder mit ‚Early Green’, die nicht nur besonders grosse und dicke Stiele bildet, sondern sehr früh austreibt und sich daher gut zum Verfrühen eignet. Attraktiv sind auch Sorten mit kräftig gefärbten Stängeln und meist milderem Geschmack wie ‚Holstein Blut’ (Häberli), ‚Red Valentine’ oder ‚Himbeerrot’ (beide Lubera). Eine Besonderheit ist ‚Livingstone’ (Häberli und Lubera), weil dessen Ernte nicht zur Sonnwende endet; die rosaroten Stängel lassen sich nach einer kurzen Pause bis in den Oktober gewinnen, ohne zu hohe Oxalsäure-Gehalte fürchten zu müssen.
So macht das Brombeerpflücken noch mehr Spass. Die neue zwergwüchsige Brombeere ‚Black Cascade‘ stammt aus dem Gartenland England und eignet sich bestens für die Pflanzung in Hängeampeln.
Als Vorgeschmack für das nahende Sprießen und Gedeihen und Inspiration für den eigenen Garten zeigen wir Markus Kobelt's Aufnahmen von André Heller's Garten am Gardasee.