Pro Specie Rara, die Stiftung zu Erhaltung der genetischen Vielfalt mit Sitz in Basel, regt seit kurzem mit seiner Website www.stadt-tomaten.ch vor allem junge Leute in verdichteten Lebensräumen dazu an, Tomaten, aber auch viele andere erhaltenswerte Gemüse- und Blumensorten auf ihren Balkonen, Dachterrassen und in Hinterhöfen anzubauen. Ein Starter-Kit dazu erleichtert den Einstieg, und es macht sicher großen Spaß, wenn man schon beim ersten Versuch ausgefallene Sorten im Gefäß bewundern und sogar ernten kann. Auf diese Weise hofft man, die Anliegen des Netzwerks auch stärker in die Städte und zu neuen Generationen zu tragen.
Rosinen? Das sind eigentlich getrocknete Weinbeeren. Beim Japanischen Rosinenbaum „Canela“ (Hovenia dulcis) dagegen, einem 4–5 m hohen, sommergrünen Gehölz mit großen Herzblättern aus Ostasien, sind die Früchte erst einmal ungenießbar. Aber wenn man dem Kreuzdorngewächs einen geschützten Standort anbietet und ihn in den ersten Jahren vor stärkeren Frösten schützt, wird er mit der Zeit zunehmend winterhart und beginnt nach etwa 6 bis 7 Jahren an den Triebenden zu blühen. Noch sicherer ist die Kultur als Kübelpflanze mit Überwinterung im Haus. Aus Blüten werden kleine ungenießbare Steinfrüchte; überraschenderweise sind allerdings die Fruchtstiele essbar, die durch ihre Verdickung Scheinfrüchte bilden und wie ein Gewürzkuchen würzig-süss nach Zimt und Nelken schmecken. Sie lassen sich sowohl roh als auch gekocht verzehren. Bezug über www.haeberli.ch
Traditionellerweise werden Erdbeeren im August gepflanzt. Doch in den letzten Jahren hat die Frühjahrspflanzung im März/April zunehmend Freunde gewonnen, vor allem bei immertragenden Erdbeeren. Diese als tagneutral bezeichneten Sorten lassen sich von Juni bis Oktober ernten und dazu sogar in Kästen und Töpfen auf Balkon oder Terrasse kultivieren. Das funktioniert mit altbewährten Sorten wie ‚Ostara’ und ‚Mara de Bois’, oder mit ‚Waldfee’, ‚Wädenswil’ und ‚Parfum Ewigi Liebi’, die in der Regel alle etwas kleinere Früchte tragen, aber auch mit neueren großfrüchtigen Sorten wie ‚Diamante’, ‚Favori’ oder ‚Amandine’ mit ihren auffällig länglichen Beeren. Sogar Klettererdbeeren haben meist die immertragenden Eigenschaften ihrer wilden Vorfahren, der Walderdbeeren, übernommen. Wichtig für den Anbauerfolg ist eine gute Humusversorgung, mit Hilfe von Kompost, Stallmist oder käuflichen organischen Zusätzen. Erwerbsgärtner brechen die ersten Blütenstände nach der Pflanzung aus, damit sich die Pflanzen kräftiger entwickeln. Wird der Fruchtstand jeweils nach dem Beernten entfernt, dann blüht die Pflanze schneller nach und bildet kontinuierlich bis zu den ersten Frösten die köstlichen Beeren.
Aufgrund der süßen Zellsäfte sind die Wurzeln der Obstbäume für Wühlmäuse ein ausgesprochener Leckerbissen. Dieser Bedrohung versuchen viele Gärtner durch Fallen, Giftköder oder gar Begasung der unterirdischen Gänge einen Riegel vorzuschieben. Es geht aber auch wesentlich umweltfreundlicher – per Handarbeit. Das Prinzip hat man sich von beweideten Obstwiesen abgeschaut: Hier kommt es selten zu Wühlmausplagen, weil die schweren Tiere mit ihren Tritten immer wieder die Wühmausgänge zerstören. Ersatz ist leicht gebastelt, indem man schwere Steine, Hölzer oder Metallgegenstände ans Ende von einer oder zwei Stangen befestigt, um damit über das Gelände zu gehen und in gleichmäßigen Abständen auf den Boden zu stampfen. Die beste Wirkung lässt sich auf gut befeuchteten Böden erzielen – so wie jetzt im Frühjahr oder im Herbst.
An einem milden Tag ab Ende Februar kann man bei den robusten Apfelbäumen mit dem Baumschnitt anfangen; bei unter –5 °C sollte keinesfalls geschnitten werden! Die Maßnahmen sollten darauf abzielen, allen Trieben ausreichend Licht und Luft zugänglich zu machen, um sie gesund zu erhalten. Denn gut belüftete Bäume trocknen schneller ab, sodass Pilzkrankheiten schlechtere Bedingungen für einen Befall finden. Dazu lichtet man in erster Linie kranke, konkurrierende und zu dicht, zu steil oder nach innen wachsende Triebe aus. Nicht zuletzt lässt sich mit dem Schnitt das Triebwachstum lenken sowie Blütenbildung und Fruchtansatz steigern. Zum Einkürzen setzt man den Schnitt in der Regel (Ausnahme: Weinreben) knapp über einer nach außen weisenden Knospe an und kann damit auch die Richtung des Austriebs steuern. Der stärkste Austrieb erfolgt dann jeweils bei der am höchsten stehenden Knospe.
Balkon- und Terrassengärtner müssen auf eine reiche Apfelernte nicht mehr verzichten. Mit der Sorte 'Gullivers'® kommt ein neuer Apfel-Zwerg groß raus, neben dem man sich vorkommt wie der gleichnamige Reisende im Lande Liliput – wie ein Riese.
Vier der beliebtesten Frühlingsblüher werden wie zweijährige Sommerblumen kultiviert. Das heißt, man sät sie im Frühsommer aus, damit sie zeitig im Folgejahr zur Blüte kommen.
Weil Aprikosen oft schon im März blühen, sind sie besonders spätfrostgefährdet. Erschwerend kommt hinzu, dass sich bei nasskaltem Wetter kaum Bienen blicken lassen, die die Bestäubung in Angriff nehmen. Aprikosen sind zwar je nach Sorte mehr oder weniger selbstfruchtbar, liefern aber bessere Erträge, wenn zusätzlich Fremdbestäuber zu Gange sind. Um die Befruchtung zu sichern, legen Aprikosengärtner deshalb gerne selbst Hand an. Mit einem feinen Haarpinsel lassen sich die Pollen von Blüte zu Blüte übertragen.
„Der Frühling ist da, wenn dein Fuß auf drei Gänseblümchen treten kann“, so eine Bauernregel. Nicht selten ist das schon im Januar oder Februar der Fall. So viele Blüten, dass man sie sammeln und verwerten kann, erscheinen aber meist erst um den kalendarischen Frühlingsanfang im März. Gänseblümchen sind eine hübsche und vor allem geschmackvolle Beigabe zu den ersten Salaten, in einer Frühlingssuppe oder auf dem Quarkbrot. Dafür erntet und verwertet man die Blüten am besten im knospigen Stadium, dann sind sie leicht nussig. Sind sie voll aufgeblüht schwingt auch eine bittere Note mit. Ganz geschlossene Blütenköpfchen eignen sich als Kapernersatz: 200 g Knospen mit Salz bestreuen und für ein paar Stunden stehen lassen. Dann in 300 ml Essig kurz aufkochen und heiß in verschließbare Gläser füllen. Frühestens nach 2 Wochen verwenden.
Bei günstiger Witterung bzw. im Frühbeet oder unter Folie können im März schon Frühsorten von Möhren, Radieschen, Rettich oder Salaten gesät werden. Vergessen Sie nicht, die Pflanzen nach dem Auflaufen ihren Platzbedürfnissen entsprechend auszudünnen. Wenn sich die Pflanzen in der Reihe drängeln, bilden sie nur dünne Wurzeln und Knollen oder kleine Köpfe. Außerdem mangelt es ihnen dann rasch auch an Wasser und Nährstoffen. Sie geraten unter Stress und wollen möglichst schnell schießen, also Blüten bilden. Als Endabstände innerhalb der Reihe empfehlen sich bei den Frühsaaten je nach Sorte: Möhren 5-6 cm, Radieschen 3-5 cm, Rettich 15-20 cm, Spinat 6-8 cm, Zwiebeln 5-8 cm. Ausgedünnte Keimlinge sind nicht verloren! Manche kann man an anderer Stelle wieder setzen, andere lassen sich im Frühjahrssalat oder einer Frühlingssuppe schmecken.