Hadern Sie sich nicht, wenn ihre Birkenfeige (Ficus benjamina) zum Winter hin Federn lässt. In den meisten Fällen handelt es sich um einen ganz natürlichen Laubwechsel, bei dem die älteren Blätter durch frische ersetzt werden. Außerdem reagieren die Pflanzen schon auf leichte Veränderungen der äußeren Bedingungen gerne mit Laubfall, erholen sich aber in aller Regel spätestens zum Frühjahr hin wieder. Gießen oder Düngen Sie nun keinesfalls mehr, denn das würde den Baum und sein empfindliches Wurzelwerk noch mehr verstören. Solange die Pflanze möglichst viel Licht bekommt und die Temperatur mindestens 15 °C beträgt, wäre auch ein Standortwechsel Gift, denn daraufhin entlaubt sich der Ficus erst Recht. Nur wenn jetzt im Winter Zugluft oder ein Heizkörper in unmittelbarer Nachbarschaft das Leben des sensiblen Zimmerbaums erschweren, ist ein Platzwechsel nötig. Wenn der Ficus auf einem kalten Steinfußboden steht, ist eine puffernde Unterlage aus Kork o.ä. zu empfehlen. Akuter Handlungsbedarf besteht natürlich, wenn der Blattfall vom Befall saugender Schädlinge her rührt.
Wer sich in grauen Winterwochen nach Farbklecksen im Garten sehnt, wird bei den Fruchtschmuckgehölzen fündig. Fast schon weihnachtlich präsentieren sich immergrüne Vertreter wie Stechpalme, Zwergmispel oder Feuerdorn (Bild), wenn sich der Raureif über das Laub und die farbfrohen Beeren legt. Aus dem Rhododendronbeet mit saurer Erde leuchten Skimmie, Preiselbeeren oder Torfmyrte (Gaultheria). Nackte Schönheiten wie die Schönfrucht (Callicarpa), der Zierapfel, Sanddorn oder das Pfaffenhütchen präsentieren ihre Perlen ohne Laubkleid. Wie lange, das hängt nicht zuletzt von den Vögeln ab, die die Beeren zum Fressen gern haben. Nicht selten hält der Fruchtschmuck aber bis weit ins nächste Jahr hinein. Solange der Boden nicht gefroren ist, ist Pflanzzeit!
Der klassische Winterschnitt wird in der Regel nur bei Kernobst durchgeführt, also bei Apfelbäumen, Birnen und Quitten. Für Steinobst ist der Schnitt im Sommer nach der Ernte günstiger bzw. bei Pfirsich zur Blütezeit. Beachten Sie: Ein Rückschnitt im frühen Winter bewirkt einen kräftigeren Neuaustrieb als der Schnitt im Spätwinter. Warten Sie also noch, wenn Sie Ihren Baum etwas bändigen wollen und behandeln Sie ihn in diesem Fall behutsam, denn je stärker der Schnitt, desto stärker treibt der Baum wieder aus. Schneiden Sie nicht bei Temperaturen unter 5 °C. Bei frostigen Temperaturen ist das Holz brüchiger und verheilt schlechter. Auch bei Schneefall oder Regen sollten Sie die Schere im Schuppen lassen, weil Feuchtigkeit die Gefahr einer Infektion erhöht.
Wenn sich auf dem Komposthaufen allerhand Laub und Schnittreste aus dem Herbst angesammelt haben, lassen Sie ihn lieber unbedeckt vor sich hinrotten. Das frische, grobe Material kann zur Umsetzung noch viel Feuchtigkeit gebrauchen. Anders sieht's mit Kompost aus, der schon ausgereift oder fast fertig ist. Zuviel winterlicher Niederschlag kann zu Fäulnis führen. Decken Sie den Haufen mit einer festen Plane ab.
Frostgrade können die Winterspezialisten unter den Kohlen nicht schocken – ganz im Gegenteil: Erst bei tiefen Temperaturen reichern Rosenkohl und Grünkohl Zucker an und erhalten ihre fein-aromatische Note. Was dem Wintergemüse aber gar nicht bekommt ist ein Wechselbad aus frostigen Nächten und frühlingshaften Tagen. Halten Sie dagegen: Mit einer Abdeckung aus Vlies oder Fichtenreisig lässt sich das Beet schattig und die Temperatur einigermaßen konstant halten. Oder Sie roden die Pflanzen vorsichtig samt Wurzeln und schlagen Sie an einem schattigen Platz in Hausnähe ein. Wer jegliches Risiko meiden will, erntet den Kohl und friert ihn ein. Allerdings nicht bevor die Pflanzen Beet-Frost abbekommen haben, denn die Zucker- und Aroma-Anreicherung funktioniert nur bei lebenden Pflanzen und kann im Gefrierfach nicht imitiert werden.
Der optimale pH-Wert des Bodens ist kein fester Wert, sondern hängt neben der Art der Bepflanzung (Rasen, Gemüsebeet, Moorbeet,...) auch von der Bodenart und dem Humusgehalt ab. Allgemein gilt: Je sandiger der Boden und je höher der Humusgehalt, desto niedriger ist der anzustrebende Wert. Bei sehr sandigen Böden ist ein pH-Wert von 5,5 bis 6 anzustreben, bei schweren Lehmböden ein pH-Wert um 7. Falls die Werte sich darunter einpendeln können Sie mit kohlensaurem Kalk (CaCO3) korrigieren. Auf leichten Böden werden 150 g/m², auf schweren Böden 250 g/m² empfohlen. Im Handel werden pH-Schnelltests angeboten, die den Stand der Dinge grob messen. Um genauen Aufschluss zu bekommen, empfiehlt sich eine professionelle Bodenanalyse. So bekommen Sie eine genaue Bedarfsermittlung, die die Bodenart und Nutzung mit berücksichtigt.
Wenn das Falllaub der Bäume und Sträucher über den Winter liegen bleibt, drohen im Frühjahr braune Flecken auf dem grünen Teppich. Rasengräser brauchen auch in der kalten Jahreszeit möglichst viel Luft und Licht, sonst ersticken sie. Bequeme Gärtner lassen zum Aufsammeln der Blätter den Rechen im Schuppen und holen den Rasenmäher mit Fangkorb raus. Das funktioniert aber nur, wenn die Laubschicht einigermaßen trocken und nicht zu mächtig ist. Der Boden sollte auch nicht gefroren sein, sonst leidet der Rasen unter der Belastung. Wer nicht weiß wohin mit dem ganzen Laub, ist mit der Rasenmäher-Methode im Vorteil: Im Fangkorb sammelt sich bereits zerhäckseltes, und somit schnell kompostierbares Material.
Der spätherbstliche Rückschnitt von Stauden im hat klare Vorteile gegenüber dem Frühjahrsschnitt. Jetzt kommt der Schere noch kein Neuaustrieb in die Quere, die Stängel und Blätter sind noch griffig und das Beet den Winter über schön sieht aufgeräumt aus. Es gibt aber auch Stauden, deren Blätter oder Fruchtstände über den Winter reizvolle Blicke sowie Vögel und nützliche Insekten auf sich ziehen. Zu Ihnen gehören z. B. Sonnenhut, Schafgarbe, Geißbart, Brandkraut, Fetthenne und alle Ziergräser. Vor allem letztere sollten Sie unberührt lassen, denn im Laubmantel kommen sie sicherer durch die kalte Jahreszeit. Bei anderen Stauden wäre ein Kompromiss, die Stängel abzuschneiden und als Winterquartier für Insekten und Vogelfutter in einer abseitigen Gartennische liegen zu lassen.
Riskieren Sie doch wieder mal einen Blick in die Regenrinne. Das Laub großer Bäume, egal ob von Laubarten oder von Nadelgehölzen, sorgt alle Jahre wieder für verstopfte Rinnen und Fallrohre. Auf Dauer leidet das Mauerwerk unter dem überlaufendem Wasser oder Eiszapfen werden zur Gefahrenquelle. Wenn Sie sich die lästige und nicht ungefährliche Pflicht des Ausräumens ersparen wollen, bringen Sie doch ein spezielles Laubfanggitter an. Das Laub bleibt dann nicht mehr in der nassen Rinne kleben sondern wird vom Gitter abgefangen und weggeweht. Hin und wieder muss aber auch das Gitter inspiziert werden.
So prächtig ein eingeschneiter Strauch auch aussieht – manch immergrünes Gewächs steht nach heftigen Schneefällen gewaltig unter Druck. Befreien Sie Koniferen, Kirschlorbeer oder den formschönen Buchs mit einem Besen von Ihrer weißen Pracht bzw. Last, bevor ein gebrochener Ast die Pflanze entstellt. Wer nicht nach jedem anhaltendem Schneefall nach draußen eilen möchte, kann das Ärgste eventuell auch vorbeugend verhindern, indem er die Sträucher zu einem Kegel zusammenbindet. Ist es doch einmal passiert, sind die Brüche mit einer Säge sauber abzusägen. Die Zweige können Sie ja noch sinnvoll als Winterschutz auf dem Beet oder winterliche Dekoration im Haus verwenden.