Der Name ist Programm: Bei der Chinesischen Winterblüte (Chimonathus praecox) erscheinen die cremegelben Blütenglocken mit ihrem purpurnen Zentrum mitten im Winter, bei milder Witterung manchmal schon zu Neujahr. Sie bleiben bis März und versüßen einem die Wartezeit auf den Frühling mit einem wunderbaren Vanilleduft. Wie die meisten Winterblüher braucht dieser exotische Kleinstrauch einen möglichst sonnigen und geschützten Platz. Junge Pflanzen sind in den ersten Jahren dankbar für einen Winterschutz. Tipp: Ein angetriebener Zweig in der Vase beduftet einen ganzen Raum!
Büschelartige, zwergige Auswüchse an Bäumen, die der Volksmund als "Hexenbesen" bezeichnet sind eine Laune der Natur, die man dekorativ zu nutzen weiss. Die Spitzen dieser mutierten Triebe werden entnommen und auf Gehölze der ursprünglichen Art gepfropft. Herauskommen Zwergkoniferen, die mit einem Jahreszuwachs von wenigen Zentimetern das Herz eines jeden Bonsai-Freunds höher schlagen lassen. Sie gedeihen in Schalen und Balkonkästen, lassen sich in Trögen zu kleinen Miniaturlandschaften arrangieren und bereichern jeden Steingarten. Mittlerweile gibt es von fast allen Nadelgehölzen Hexenbesen-Sorten – eine wahre Freude für Sammler! Wer einen Hexenbesen am eigenen Baum erkennt, kann die Veredlung selbst in die Hand nehmen, aber: Es gibt auch Hexenbesen, die von Pilzen oder Viren ausgelöst werden und sich nicht erfolgreich veredeln lassen.
Dahlien kann man kurz vor dem Pflanzen per Knollenteilung vermehren. Eine wesentlich höhere Ausbeute erhält man aber, wenn man im Spätwinter Stecklinge schneidet. Dazu holt man die Knolle aus dem Winterquartier, topft sie so in frische Erde ein, dass der Wurzelhals frei liegt oder nur leicht bedeckt ist, und treibt sie bei mässig warmen Temperaturen zwischen 15 und 20 °C und gleichmäßiger Feuchte an. Sobald die Triebe 2 oder 3 gut entwickelte Blattpaare gebildet haben, sind sie erntereif und man kann sie entweder ausbrechen oder mit einem sauberen Messer an der Basis abschneiden. Die Stecklinge kommen in Schalen mit frischer, feuchter Anzuchterde und werden mit einer Folie abgedeckt, um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten. Nach etwa 14 Tagen haben die Zöglinge eigene Wurzeln gebildet und man kann sie in nahrhafte Erde, z.B. eine Mischung aus gleichen Teilen Reifkompost und Sand, topfen. Gepflanzt wird nach einer Abhärtungsphase frühestens nach den Eisheiligen.
Gehölze bilden das langjährige Gerüst des Gartens. Die immergrünen füllen dabei eine besondere Funktion aus: Sie setzen im ansonsten grauen Winter grüne Zeichen des Lebens.
Gibt es bei Kirschen und anderen Steinobstarten Säulenbäume ähnlich wie bei Äpfeln? Dieser Frage geht Markus Kobelt bei einer Führung auf Schloss Ippenburg nach. Viele weitere spannende Videos finden Sie auf www.gartenvideo.com.
Bei den Äpfeln gelang es, echte Säulenformen zu züchten, die sehr wenige oder nur sehr kurze Seitentriebe bilden. Die erste Generation von ihnen, die sogenannten „Ballerinas“ ('Polka', 'Waltz', 'Bolero' ...), konnte allerdings weder geschmacklich noch mit ihren Anbaueigenschaften überzeugen. Bei den weiteren Züchtungsbemühungen wurden schmackhafte Tafelsorten eingekreuzt. Das Ergebnis sind schorfresistente und geschmacklich ansprechende Sorten wie 'Rondo', 'Pompink' oder 'Starcats'.
ProSpecieRara hat sich im Rahmen eines neuen Projektes zum Ziel gesetzt, das kulinarische Potenzial seltener Gemüse-Sorten und Rassen zu erkunden. Die „Raronauten“ - Profiköche und Privatpersonen – sollen die jeweils besonderen Sorteneigenschaften untersuchen, um anschließend die ideale Verwendung und Zubereitung der Sorten in der Küche zu erforschen. Ende Oktober beispielsweise hat man sich bei Sativa Rheinau vor allem der Tessiner Karottensorte ‚Gniff’ gewidmet (Bild), im November waren verschiedene Sorten von Roten Rüben (Randen) im Fokus. Damit soll unter anderem die Nutzung erhaltenswerter Sorten für die Gastronomie geöffnet werden. Wer an einer der künftigen Missionen teilnehmen will, kann sich hier für die Teilnahme bewerben.
Forscher an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) haben ab Spätsommer erste Befälle der Kirschessigfliege am Obst verzeichnet. Die besonders feuchte und warme Witterung hatte der Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) ideale Bedingungen geboten. Die eingeschleppte Fruchtfliege wandert von Generation zu Generation durch die Obstsorten, z.B. von den Kirschen über die Himbeeren zu den Brombeeren. Sie befällt allerdings auch andere Früchte wie Pflaumen, Kornelkirschen, Holunder und Weintrauben.
Das typische Schadbild zeigt Früchte, die mostig riechen und einfallen. Auf leichten Druck treten Tropfen aus. Unter der Internet-Adresse http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/infoschriften/131844/index.php können Sie sich die die Infoschrift „Die Kirschessigfliege im Haus- und Kleingarten“ herunterladen.
Bei den Sommersorten wurden idealerweise nach der Ernte die ältesten Ruten ausgedünnt. Die Jungruten sollten vor dem Winter an die Gerüste gebunden bzw. geheftet werden, so dass sie nicht so leicht vom Schnee heruntergedrückt werden. In sehr rauen Lagen legt man sie manchmal sogar gezielt auf den Boden, um sie vor Kahlfrost und Trockenheit zu schützen.
Bei den Herbsthimbeeren lässt man die Ruten natürlich bis in den Herbst stehen. Aber nun nach dem Laubfall werden auch sie bis knapp über dem Boden zurückgeschnitten. Damit beugt man unter anderem der Ausbreitung der Rutenkrankheit vor.
Manchen gelingt die Überwinterung im Freien, an der geschützten Nordseite des Hauses und mit einer Vliesabdeckung. Sicherer ist's aber im Topf und unter Dach, wo der Rosmarin kühl und hell stehen möchte, z. B. im Treppenhaus. Auch helle Kellerschächte oder ein unbeheiztes Gewächshaus können vorzügliche Winterquartiere für Rosmarin sein, wenn man den Topf etwas schützt, z. B. in die Erde einsenkt. Hin und wieder braucht der immergrüne Halbstrauch etwas Wasser. Achten Sie aber tunlichst darauf, dass kein Restwasser im Untersetzer stehen bleibt, sonst ertrinken die Wurzeln. Tipp: Wenn Sie eine mit Wasser befüllte Flasche kopfüber in die Erde stecken, kann sich die Pflanze selbst bedienen.