Damit aus den dünnen Fechsern eine wohlgeformte, möglichst dicke Meerrettichstange wird, legt man sie gegen Ende des Monats frei und entfernt einen Großteil der Seitenwurzeln. Wählen Sie dafür die einen trüben Tag. Feine Seitenwurzeln lassen sich mit der Hand oder einem rauen Lappen abstreifen, für gröbere braucht man ein scharfes Messer. Vorsicht: Die Seitenwurzeln am unteren Stangenende müssen zur weiteren Versorgung an der Pflanze bleiben. Besonders schöne und gleichmäßige Stangen erhält man, wenn man die Operation an der offenen Wurzel im August wiederholt.
Wenn die gelben Blüten des Johanniskrauts (Hypericum perforatum) zur Sonnenwende hin voll aufblühen, sind sie reif, um daraus das wundheilende Rotöl herzustellen.
Befüllen Sie ein Schraubglas mit den Blüten und übergießen Sie sie mit gutem Oliven- oder Sonnenblumenöl.
Das geschlossene Glas wird für 4 bis 6 Wochen an einen sonnigen Platz gestellt. Ab und an gut durchschütteln!
Anschließend gießen Sie die Blüten durch einen Teesieb und füllen es in eine gereinigte Flasche – am besten aus Braunglas.
Lichtgeschützt und kühl lässt sich das Öl bis zur Blüte im nächsten Jahr aufbewahren.
Auf den ersten Blick sind die Gelege des Kartoffelkäfers leicht zu verwechseln mit den „guten“ Eiern des Marienkäfers. Beide sind auf Blattunterseiten zu finden und orange-gelblich gefärbt, wobei Marienkäfereier eine Spur heller sind. Ein orangefarbenes Gelege auf den Blattunterseiten des Kartoffelkrauts spricht eindeutig für das Werk des Kartoffelkäfers. Es empfiehlt sich, die Blattunterseiten der Kartoffelpflanzen, aber auch von Tomaten und anderen Nachtschattengewächsen im Juni genauer zu betrachten, denn jetzt ist Brutzeit! Das Abstreifen und Zerdrücken der Gelege ist erheblich einfacher, als den gefräßigen Larven und Käfern hinterherzujagen.
Wer fleißig Rosmarin erntet, wird immer wieder mit Nachschub belohnt. Der mediterrane Klassiker bleibt schön buschig und wüchsig, wenn man seine grünen Triebe immer wieder und von allen Seiten abzupft. Unterbleibt die ständige Erntepflege, neigt der Halbstrauch zu verholzen und von unten her zu verkahlen. Dann ist es an der Zeit, dem Stock einen moderaten Verjüngungsschnitt zu verpassen. Nach der Blüte sind die Aussichten am besten, dass sich der Stock auch aus älterem Holz wieder regeneriert. Aber Vorsicht: Schneiden Sie zu tief in die Basis, dann war’s das mit dem grünen Nachwuchs!
Gurken und Melonen lieben gleichmäßig warme Temperaturen und ganz besonders warme Füße. Deshalb werden die Kürbisgewächse gerne auf schwarzer Mulchfolie angebaut. Den positiven Effekt einer solchen Abdeckung kann man aber schnell zunichte machen, wenn man die empfindlichen und doch so durstigen Wurzeln mit kaltem Leitungswasser schockt. Besonders zu Beginn der Kultur ist abgestandenes, handwarmes Gießwasser angebracht, wenn möglich aus der Regentonne. Am besten gewöhnen Sie sich an, die Gießkanne immer gleich nach dem Gießgang wieder zu befüllen und über Nacht stehen zu lassen.
Im Sommer steigt der Wasserbedarf von Knollensellerie von Woche zu Woche. Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht. Da der Boden bei ständiger Wasserzufuhr leicht verkrustet, sollten Sie ihn regelmäßig mit der Hacke durchlüften. Oder sie mulchen die Reihen. Biogarten-Expertin Marie-Luise Kreuter empfiehlt eine Abdeckung mit Beinwell- oder Farnblättern, deren hoher Kali-Gehalt dem Sellerie besonders taugt. Die Knollen selbst sollten dabei aber freigehalten werden.
Das Franzosenkraut (Galinsoga parviflora) wird auch Knopfkraut genannt und stammt nicht etwa aus Frankreich, sondern aus Südamerika. Seinen Namen erhielt es, weil es sich zu Zeiten Napoleons in ganz Europa ausbreitete. Leider zieht das Kraut Spinnmilben magisch an, die, ehe man sich versieht, auf Gurken, Bohnen oder Rosen überwechseln. Es empfiehlt sich also, den Neophyten möglichst frühzeitig aus dem Beet zu bannen - und vielleicht kulinarisch zu nutzen? Wenn sich noch keine Spinnmilben daran zu schaffen gemacht haben, können Sie Franzosenkraut wunderbar im Salat verarbeiten. Das Kraut enthält um ein Vielfaches mehr Vitamine und Mineralstoffe als Kopfsalat und soll der Legende nach schon die Truppen Napoleons gestärkt haben. Schmackhaft sind vor allem die jungen Triebe.
Schneiden Sie die welken Blüten von öfterblühenden Beet-, Strauch- und Kletterrosen an der richtigen Stelle aus. Bei Einzelblühten ist kurz über dem ersten voll entwickelten, 5-teiligen Blatt eine günstige Stelle, denn dort sitzen die triebfreudigsten Augen. Das können schon einmal mehr als 30 cm unter dem Blütenstand sein! Bei vielen büschelbühenden Rosen können Sie die Schere etwas höher ansetzen, aber auf jedem Fall wieder kurz über einem Blatt. Nach dem Ausputzen werden die Rosen noch einmal mit reifem Kompost oder organischem Dünger versorgt, um den Austrieb des zweiten Flors zu stimulieren.
Wenn Sie Ihre Buchskugel oder die Buchshecke wieder in Form bringen wollen, sollten Sie das am besten in der zweiten Junihälfte erledigen. Dann nämlich endet die Hauptwachstumsphase und die Pflanze bildet anschließend nur noch einen schwachen Sommer-Trieb. Die meisten Formen lassen sich zügig mit der normalen Hand-Heckenschere bearbeiten. Wer mehrere Exemplare oder eine lange Hecke zu trimmen hat, ist mit einer Akku-Schere gut bedient. Die so genannte Schafschere hingegen ist nur für einzelne, kleinere Formgehölze zu empfehlen, da sie auf Dauer doch sehr die Handgelenke beansprucht. Schneiden Sie die Büsche bei bedecktem Wetter, denn in praller Sonne verbräunen die Schnittstellen im Nu. Wenn trocken-heißes Sonnenwetter angekündigt ist, schattieren Sie den Buchs am besten für ein paar Tage mit einem Schattiernetz oder Laken.
Einige Staudendiven werfen sich im Sommer derart in Schale, dass ihre Standfestigkeit darunter leidet. Gefährdet sind Pfingstrosen oder Dahlien mit schweren Blütenköpfen sowie hochwüchsige Prachtstauden wie der Rittersporn, Phlox oder Astern. Bevor Wind und starker Regen die Stauden in die Knie zwingen, sollten Sie eine Stütze anbringen. Im Handel gibt es halboffene oder geschlossene, kunststoffummantelte Drahtringe, die die Stauden wie eine Reling umfassen. Sie können die Triebe aber locker an einen Pflock binden. Am natürlichsten wirkt ein Halt aus einfachen Reisigzweigen, die man kreuzweise um den Stock steckt. Achtung: Pflanzenstäbe werden bei Pflegearbeiten leicht übersehen und können böse ins Auge gehen. Ihre Kreativität ist gefragt! Ausrangierte, über die Stabspitzen gestülpte Weihnachtskugeln oder Weinbergschneckenhäuser schützen nicht nur die Augen, sie schmücken auch den Garten.