Sowohl die Blütenknospen, als auch die unreifen grünen Fruchtkapseln der Kapuzinerkresse können zusammen mit Gewürzen in Essig eingelegt und als Kapernersatz verwendet werden. Sind die Früchte bereits zu hart, kann man sie fein hacken und als Meerrettichersatz verwenden. Auch Blätter und Blüten kann man laufend ernten und sich in Rohkostsalaten, Kräuterquarks, Pestos, Suppen oder auf dem Butterbrot schmecken lassen. Egal wie Sie die Kapuzinerkresse nutzen – Ihr Körper profitiert von der angenehm scharfen, pfeffrigen Note. Neben den antibiotischen Senfölglykosiden ist in den Pflanzenteilen auch reichlich Vitamin C enthalten.
Der August ist der letzte Aussaatmonat für das wärmeliebende Salatkraut. Am bequemsten ist die breitwürfige Aussaat aufs gelockerte Beet. Übersichtlicher und pflegeleichterist jedoch die reihengebundene Saat im Abstand von 20 cm zwischen und – nach Vereinzeln der Keimlinge – 20 cm innerhalb der Reihe. Sommerportulak ist ein Lichtkeimer, dessen Saatkörner lediglich aufgestreut, angedrückt und gut angefeuchtet werden müssen. Von der Saat bis zur Ernte braucht die Pflanze rund vier Wochen und kaum Pflege. Trockenheit verträgt der Sommerspezialist gut, aber in leicht feuchter Erde liefert er zartere und saftigere Blätter. Wer nicht möchte, dass sich das Kraut im Garten selbstständig macht, sollte es unbedingt vor der Blüte und Versamung schneiden – auch weil die Blätter danach bitter werden.
Im Spätsommer ist der Boden warm und die zunehmenden Niederschläge halten ihn ausreichend feucht. Beste Anwachsbedingungen für Nadelgehölze, deren Wurzeln im Spätsommer besonders aktiv sind. Da die immergrünen Pflanzen auch im Winter nicht zur Ruhe kommen und Wasser verdunsten, brauchen sie den langen Vorlauf, um mit ihren Wurzeln in tiefe, frostfreie Bodenregionen zu dringen. Bis sie fest angewachsen sind, benötigen größere Exemplare unbedingt einen Pfahl, der sie gegen starke Herbstwinde stützt. Wenn der Herbst trocken ist, muss regelmäßig gewässert werden.
Wenn Sternrußtau, Rost oder Mehltau eine Rosensorte dauerhaft strapazieren, kann man versuchen, den Stock oder Hochstamm auf eine robuste Sorte umzuveredeln. Das gelingt nicht immer, aber im August, wenn sich die Rinde gut vom Holz löst, stehen die Chancen am besten. Beim so genannten Okulieren wird ein Auge einer Edelsorte in einen T-Schnitt am Wurzelhals der Unterlage gesetzt und mit Bast oder speziellem Veredlungsband verbunden. Anschließend wird die Unterlage wieder bis über die Veredlungsstelle angehäufelt. Wenn das „schlafende Auge“ angewachsen ist, werden im März des folgenden Jahres die Triebe der alten Sorte etwa 1 cm über der Veredlung abgeschnitten. Mit etwas Glück und Geschick ist es sogar möglich, zwei verschiedene Rosensorten auf eine Unterlage zu okulieren.
Wenn der Platz zur Überwinterung großer Stöcke fehlt, können Sie die Balkonköniginnen als Steckling in die nächste Saison retten. Im August gelingt die Vermehrung gut. Wählen Sie nur gesunde Mutterpflanzen aus und schneiden Sie am besten knapp unter einem Blattknoten etwa fingerlange Triebspitzen ab. Blüten, Blütenansätze und die unteren Blätter werden entfernt. Die Stecklinge werden in kleine Töpfe mit nährstoffarmer Anzuchterde gedrückt und gleichmäßig feucht gehalten. Eine Folienabdeckung oder ein Minigewächshaus helfen dabei, die Luftfeuchtigkeit hoch und die Bewurzlung in Gang zu halten. Nach 4–6 Wochen haben die Stecklinge ausreichend Wurzeln geschlagen und man kann die Abdeckung entfernen. Faustregel zur Überwinterung: Je lichtärmer das Winterquartier ist, desto niedriger sollte die Temperatur sein.
Im Spätsommer bilden Tigerlilien (Lilium lancifolium) in den Blattachseln kleine dunkelbraune Brutknospen, so genannte Bulbillen, die der Vermehrung der Prachtstaude dienen. Sobald sich diese leicht lösen lassen, kann man sie abnehmen und an geeigneter Stelle säen oder in Töpfe setzen. Tigerlilien bevorzugen lockere, humose und am liebsten mit etwas Sand und Kompost angereicherte Erde. Noch im selben Jahr bilden die Bulbillen Wurzeln aus. Dennoch sollten Sie sie im ersten Winter mit etwas Reisig abdecken. Mit den ersten Farbtupfern ist in ca. drei Jahren zu rechnen, wenn die Lilien ihr blühfähiges Alter erreicht haben.
Wenn Mini-Kiwi-Pflanzen zu wenig Feuchtigkeit aufnehmen, verbräunen die Blätter vom Rand her und vertrocknen. Deshalb sollte der Wurzelbereich im Sommer mit einer kräftigen Mulchschicht bedeckt sein. Bei lang anhaltender Trockenheit aber kann diese Maßnahme nicht ersparen, dass die Pflanzen wiederholt gewässert gehören. Dabei ist kalkfreies Regenwasser zu bevorzugen, weil die Blätter bei Kalküberschuss zur Vergilbung (Chlorose) der Blätter neigen.
Blutläuse sind eigentlich dunkelviolett gefärbt. Doch da der Hinterleib der 2 mm langen Tiere mit einer Schicht aus Wachshaaren überzogen ist, erscheinen sie wollig weiß. Ihre Saugtätigkeit führt mittelfristig zu krebsartigen Wucherungen an den befallenen Trieben, durch die später häufig auch Krankheitserreger eindringen.
Nach der Ernte von Stachel- und Johannisbeeren, Kirschen oder Pflaumen ist der günstigste Zeitpunkt, um den Sommerschnitt durchzuführen. Der wird beim Steinobst sogar bevorzugt, weil die Schnittwunden im Sommer rascher verwachsen, und das ist bei den stark von Pilzkrankheiten bedrohten Obstarten ein entscheidender Faktor. Bei der ‚Schattenmorelle’ und anderen Sauerkirschen-Sorten schneidet man die abgetragenen Zweige auf kräftige Knospen zurück, damit sich dort wieder fruchttragendes einjähriges Holz bildet. Bei den übrigen Steinobstarten aber wird deutlich zurückhaltender geschnitten als beim Apfel. Übrigens: Nicht wenige Fachleute empfehlen, jetzt auch beim Kernobst Schnittmaßnahmen durchführen.
Wenn die Früchte gegenüber dem Stielansatz – da, wo früher die Blüte ansetzt – schwarz-trockene, eingesunkene Flecken aufweist, so handelt es sich nicht um eine Pilzerkrankung, sondern um die sogenannte „Blütenendfäule“. Diese wird ausgelöst durch hohe Temperaturen und starke Verdunstung. Dann wird nämlich der Nährstoff Kalzium verstärkt in die Blätter transportiert und geht in den Früchten ab, wo er die Zellwände stabilisieren sollte. Deshalb ist es während einer Hitzeperiode besonders wichtig, auf eine ausgewogene Düngung und gleichmäßige Wasserversorgung zu achten. Im Gewächshaus ist bei Hitze möglichst effektiv zu lüften.