Wenn's um Lilien geht, sieht so mancher Gärtner im Frühling rot. Denn Ende März oder Anfang April kommen die knallroten Lilienhähnchen aus ihren Winterverstecken und machen sich über Blätter und Blütenknospen der Lilien, aber auch Maiglöckchen und Kaiserkronen her. Etwas später legen die Käfer ihre rötlichen Eier, aus denen Anfang Mai die ebenso gefräßigen Larven schlüpfen. Sie tarnen sich in ihrem Kot, so dass sie selbst von Vögeln verschmäht werden. Larven und Eier lassen sich gut mit einem Wasserstrahl abspritzen oder abstreifen, die auffälligen Käfer sollte man regelmäßig absammeln. Dabei ist schnelles Handeln gefragt, denn bei Gefahr lassen sich die Hähnchen auf den Boden fallen, wo sie regungslos und mit der schwarzen Bauchseite nach oben liegen bleiben. Und nicht Erschrecken! Beim Auflesen stoßen die Tiere durchdringende „Schreie" aus – daher der Name!
Die meisten Balkonblumen sind Sonnenanbeter. Doch auf (halb-)schattigen Balkonen und Terrassen, der Nordseite des Hauses oder im Schatten eines Baumes braucht man auf farbenfrohe Gefäße nicht zu verzichten. Klassische Vertreter solcher Bereiche sind Begonien, Fleißiges Lieschen und Fuchsien. Wenn der Platz zumindest einige Stunden Morgen- oder Abendsonne abbekommt, wird's immer bunter: Petunien, Calibrachoen, Ziertabak, Männertreu, Verbenen, Schneeflockenblume, Elfensporn, Leberbalsam oder Blattschmuckgeranien erstrahlen auch bei wenig Licht.
Frühlingsblüher wie die Forsythie blühen am Vorjahresholz und werden somit erst nach der Blüte geschnitten. Wenn Sie alle zwei bis drei Jahre alte, blühfaule Triebe an der Stockbasis entfernen und junge Triebe nur leicht kürzen, bleibt der Strauch in Form und strahlt im kommenden Jahr üppiger denn je. Vielleicht fallen dabei junge Triebstücke zur Weitervermehrung ab. Über Stecklinge und Absenker lassen sich Forsythien kinderleicht klonen. Bei der Standortwahl der Nachkommen ist allerdings Fingerspitzengefühl gefragt. Neben den strotzenden Leuchtkugeln verblassen die Farben zarterer Pflanzengemüter. Für manchen Betrachter wirkt auch der Dialog mit dem ebenso leuchtkräftigen Pink von Zierkirschen sehr befremdlich.
Rosen brauchen Partner, die ihnen nicht die Show stehlen, sondern schmeicheln. Zarte Farben, elegante Blütenrispen und filigrane Gräser setzen die Diven gekonnt in Szene, füllen Blühpausen und lenken von Schwächen ab. Gerade die staksigen Edelrosen wirken meist etwas verloren, wenn man sie allein lässt.
Unter den Stauden zählen Lavendel, Frauenmantel, Salbei und Storchschnabel zu den klassischen Rosenbegleitern. Sehr elegant wirkt die Kombination mit dem zierlichen Schleierkraut. Die weißen Blütenwolken schmeicheln jeder Blütenfarbe und kaschieren manch kahlen Rosenstiel. Auf Augenhöhe ergänzen sich Rosen wunderbar mit Prachtstauden wie dem Rittersporn, Phlox, Schafgarbe, Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum) und Glockenblumen. Hohe Gräser kontrastieren im Hintergrund, niedrige betten die Rosen in duftige Büschel.
Das Zweiergespann schlechthin sind Kletterrosen und Waldreben, die sich gegenseitig zärtlich durchranken. In Kombination mit Blütensträuchern wie Sommerflieder, Spierstrauch, Deutzie oder Bartblume muss man den Rosen etwas mehr Abstand gewähren.
Bei Arbeiten am Komposthaufen kommen hier und da dicke weiße Maden zum Vorschein, die man am besten schnell wieder einbuddelt. Es handelt sich dabei um die Larven des grün schillernden Rosenkäfers. Sie ernähren sich ausschließlich von toten Pflanzenteilen und leisten damit gute Dienste als Kompostaktivisten. Leider sehen die Larven den Engerlingen des Maikäfers zum Verwechseln ähnlich und werden oft entsprechend bekämpft. Dabei ist die Unterscheidung ganz einfach. Maikäferengerlinge ernähren sich von lebendigen Pflanzenwurzeln und lassen sich im Komposthaufen nicht blicken. Genauen Aufschluss gibt die Fortbewegungsweise: Auf einer ebenen Unterlage versucht die Maikäferlarve seitlich oder auf dem Bauch wegzukommen, die Rosenkäferlarve robbt auf dem Rücken.
Lassen Sie das Laub von Zwiebelblumen stehen, bis es vollständig vergilbt ist. Aus den Blättern ziehen die Zwiebelorgane Reservestoffe, die sie zur nächsten Blühsaison brauchen. Welkende Blütenstände von großblütigen Arten schneidet man hingegen am besten laufend aus. Narzissen, Tulpen und Hyazinthen verbrauchen bei der Samenbildung viel Energie, die ihnen im nächsten Jahr fehlt.
Zu Frühlingsbeginn ist das Wasser im Teich meist ziemlich trübe. Pflanzenreste und anderes organisches Material bilden über den Winter Faulschlamm, der dem Teichwasser Sauerstoff entzieht und Algen als Nährstoffquelle dient.
Mittelchen aus dem Handel, die man ins Teichwasser kippt, versprechen Klärung. Dabei werden dem Wasser Mikroorganismen zugeführt, die den Abbau des Schlamms übernehmen. Einer dicken Schicht muss man aber mit der Schaufel oder speziellen Teichschlammsaugern zu Leibe rücken (auch ausleihbar). Um das ökologische Gleichgewicht nicht zu zerstören, sollte man die Schicht nie vollständig entfernen. Lassen Sie den Schlamm noch ein paar Tage am Teichrand liegen, bevor sie ihn dem Kompost zusetzen. So haben tierische Teichbewohner noch die Möglichkeit, ins Wasser zurückzufinden.
In diesen Wochen können Sie robuste Sommerblumen wie Ringelblume, Jungfer im Grünen, Wicke, Goldmohn, Kornblume und Schleierkraut direkt ins Beet säen. Wärmebedürftige Kollegen dürfen hingegen erst ab Mai ins Freie. Zieht man sie jetzt im Frühbeet oder auf der Fensterbank vor, blühen sie aber deutlich früher als Maisaaten. Die meisten Sommerblumen sind Sonnenanbeter und lieben nährstoffreiche Gartenerde.
Für wurzelnackte Gehölze ist die Pflanzzeit bereits abgelaufen – jetzt sollten nur noch Containerpflanzen in die Erde.
Rhododendren und anderen immergrünen Gehölzen kommt wechselhaftes Aprilwetter besonders entgegen. Auf den traditionellen Mix aus Sonne, die den Boden erwärmt, und Frühlingsregen, der ausreichend Feuchtigkeit liefert, war in den letzten Jahren aber oft kein Verlass; daher mussten frische Pflanzungen ausgiebig gegossen werden. Um Verdunstung und Wurzelstress möglichst gering zu halten, sollte man für belaubte Gehölze einen trüben Pflanztag wählen. Trockene Ballen tauchen Sie vor dem Pflanzen am besten kurz ins Wasser, damit sie sich durchdringend voll saugen können.
Nach der langen Winterruhe sehnen sich Stauden nach der Sonne und wachsen ihr meist schnurstracks entgegen. Auch Sommerblumen, die bei der Anzucht am Fensterbrett zu wenig Licht abbekommen haben, kennen erst einmal nur eine Richtung. Wenn man diese Pflanzen in ihrer Wachstumsphase pinziert (entspitzt), werden sie dazu angeregt, sich reichlich zu verzweigen und in die Breite zu gehen. Weiche Triebe und Blätter kann man gut mit den Fingernägeln abzwicken, ansonsten greift man zur Schere und schneidet die Triebspitze über einem Blatt ab. So erzielt man einen buschigen, kompakten Wuchs und eine höhere Standfestigkeit. Ihr Blütenfeuerwerk zünden pinzierte Pflanzen meist nicht gleichzeitig, sondern gestaffelt und in einer größeren Fülle.