Einjährige, krautige Triebe, die senkrecht aus den Ästen wachsen, kosten dem Obstbaum Wasser, Licht und Nährstoffe und werden für den Kronenaufbau nicht benötigt. Um die Wasserschosser zu entfernen, greift man nicht zur Schere, sondern reißt sie beherzt aus. Der Vorteil: Beim Reißen werden die Triebe mitsamt der am Ansatz schlafenden Augen entfernt und man verhindert, dass an dieser Stelle neue Wasserreiser durchtreiben. Um die Risswunden braucht man sich keine Sorgen machen. Sie verheilen sogar schneller als bei einem Schnitt. Jetzt im Juni ist die Zeit günstig für den Riss. Da die Früchte noch klein und dickschalig sind, holen sie sich keinen Sonnenbrand, wenn plötzlich das ersehnte Licht durch die Krone flutet.
Mit dem so genannten Junifruchtfall befreit sich ein Obstbaum von ungenügend befruchteten oder überzähligen Früchten. Besonders bei Kernobstbäumen empfiehlt es sich, die Äste nach dem Junifall noch einmal kräftig zu schütteln und mit der Hand nachzuregulieren. Als Faustregel gilt: Bei Apfel und Birne sollten sich nicht mehr als zwei kräftige Früchte pro Blütenbüschel entwickeln, am besten mit mindestens einer Handbreit Abstand zueinander. Alle anderen sowie kranke und befallene Früchte werden entfernt. Durch das Ausdünnen reifen die verbliebenen Früchte besser aus, sie erreichen die sortentypische Größe und ihren vollen Geschmack. Nicht zuletzt wirkt diese Maßnahme dem Alternieren entgegen, also dem Phänomen, dass es von Jahr zu Jahr zu deutlichen Ertragsschwankungen kommt.
Wenn Apfelbäume zur Ernte im Herbst nur noch Früchte tragen, aber keine Blätter mehr, dann hat vermutlich der Pilz Marssonina seine Hyphen im Spiel. Wie Agroscope Changins-Wädenswil berichtet, hat sich diese Krankheit erst seit wenigen Jahren in der Schweiz verbreitet und erweist sich seither speziell bei Bio-Anbau in Hausgärten als Problem. Beschrieben wurde sie erstmals um das Jahr 1900 in Japan. Ab Juni machen sich auf der Blattoberseite braun-violette bis schwarze Blattflecken bemerkbar. Anschließend verfärben sich die Flächen dazwischen gelb, bis schließlich das ganze Blatt abfällt. Begünstigt wird diese Entwicklung durch niederschlagsreiche Witterung. Natürlich reifen die Früchte schlechter aus, weil ihnen weniger Nährstoffe zur Verfügung stehen. Bei starkem Befall weisen auch sie dunkle Flecken auf. 'Topas' und 'Rubinola' gelten als besonders anfällig. Vorbeugend sollte man befallene Blätter entfernen und die Wurzelscheibe mulchen. Behandlungen gegen Schorf und Mehltau erwiesen sich auch gegen Marssonina als wirksam. Auch Tonerde-Präparate, Kupfer und Schwefelkalk haben sich in Versuchen bewährt.
Nicht veredelte Reben, die in manchen Verbrauchermärkten angeboten werden, dürfen nicht in den Garten gepflanzt werden. Solche wurzelechten Pflanzen fördern die Entwicklung der Wurzelreblaus. Und da es keine Möglichkeit der direkten Bekämpfung dieses Schädlings gibt, wird dadurch der Weinanbau gefährdet. Verwenden Sie daher nur veredelte Reben (im Bild rechts)! LWG
Tomaten und Auberginen sind Windberfuchter. Im Gewächshaus muss man die Befruchtung durch Lüften oder durch Rütteln der Pflanzen in der Mittagszeit unterstützen.
Vergessen Sie nicht, Tomaten, Paprika, Erbsen und anderen Fruchtgemüse-Arten eine Stütze anzubieten, damit sie ihre nahrhafte Last tragen können.
Das Ausbrechen der ersten Spitzenblüte (Königsblüte) sorgt bei Paprikapflanzen für eine bessere Verzweigung und fruchtbares Gedeihen.
Bis Mitte des Monats kann man noch Zuckermais säen. Je nach Sorte reifen die Kolben nach 3 bis 4 Monaten.
Kartoffeln, Kopfkohle, Lauch, Bohnen und Erbsen sind dankbar, wenn man sie etwas anhäufelt.
Ein engmaschiges Schutznetz hält Gemüsefliegen und andere Schadinsekten aus dem Beet.
Knicken oder Binden Sie beim Blumenkohl die Blätter über dem Kopf zusammen. So bekommen Sie strahlend weiße Blumen.
Um Johanni (24. Juni) lassen sich bereits viele mehrjährige Kräuter beernten. Bei Spargel ist die Ernte abzuschließen.
Aus den vollen Blüten des Johanniskrauts lässt sich das wundheilende Rotöl herstellen
Rechtzeitiges Ernten der Rhabarberstangen bis Johanni (24. Juni) sichert den Ertrag für’s nächste Jahr
Zeit zum Ansetzen von Pflanzenbrühen und Jauchen von Brennessel, Rainfarn, Ackerschachtelhalm & Co.
Grundregel: Lieber seltener, aber durchdringend, als häufig und nur oberflächig gießen.
Gießen Sie am besten am kühlen Morgen oder abends; in der Mittagshitze verdunstet das Wasser zu rasch und die Pflanzen erleiden einen Temperaturschock.
Lüften Sie das Gewächshaus regelmäßig und schattieren Sie bei großer Hitze.
Mit Schattiergewebe oder Schattierfarbe lassen sich hohe Temperaturen im Gewächshaus etwas senken.
Wenn die sengende Sommersonne die Gewächshausluft auf Temperaturen über 35°C treibt, leiden nicht nur empfindliche Kulturen. Besonders in kleinen Häuschen ist die Gefahr groß, dass man mit dem Lüften und Gießen nicht mehr hinterherkommt und die Pflanzen schlaffen oder gar verbrennen. Geben Sie Ihren Zöglingen eine Schattierung! Einjährige Kletterpflanzen, die man an der Außenwand ranken lässt, bringen einen natürlichen Hitzeschutz. Mit Bambusrollos, Schilfmatten oder Jutegewebe kann man in der größten Nachmittagshitze spontan reagieren. Wirkungsvoll, aber weniger flexibel ist ein Anstrich mit Kalkwasser oder spezieller Schattierfarbe aus dem Fachhandel. Die Farbe wird mit dem Regen nach und nach wieder abgespült.
Die Sorte ‚Redza’ klingt interessant für alle Freunde von Feldsalat und roten Sorten, die nicht nur auf dem Teller einen zusätzlichen Effekt bieten, sondern auch eher von Schnecken verschont bleiben. Doch genau genommen bleibt der Feldsalat dem Winterhalbjahr vorbehalten – denn ‚Redza’ ähnelt dieser Kultur nur in Aussehen und Geschmack; eigentich handelt es sich um einen Romana. Schon 5 Wochen nach der Aussaat können die kräftig roten, bodenständigen Blätter als sogenannter Babyleaf-Salat geerntet werden.
Als klassischer Salat der zweiten Jahreshälfte kommt die Endivie üblicherweise zwischen Mitte Juni und Mitte Juli ins Beet – entweder direkt gesät oder gepflanzt. Setzen sie die Pflanzen flach wie Kopfsalat und in Abständen von 30 x 30. So drängen sich die Rosetten später dicht genug aneinander, um sich gegenseitig zu bleichen und zart-milde Herzen zu entwickeln. Endivien dürfen nicht dursten, sonst gerät ihr Wachstum ins Stocken und sie reichern mehr Bitterstoffe an. Besonders bei gepflanzten Kulturen, deren Wurzeln sich weniger tief strecken als Direktsaaten, ist auf eine gleichmäßige Bodenfeuchte zu achten.
Fast alle Pflanzen lieben es, mit Pflanzenjauchen versorgt zu werden. Der Klassiker schlechthin, beliebt vor allem bei Obstbäumen und starkzehrenden Gemüsen wie Tomate, Gurke oder Zucchini, ist Brennnesseljauche. Ein regelmäßiger Schluck Jauche liefert Stickstoff in sofort verfügbarer Form, aktiviert das Bodenleben und löst somit gebundene Nährstoffe und stabilisiert die Pflanze gegen allerlei Schadinsekten. Platzieren sie das Jauchefass am besten in einer abgelegenen Gartenecke fern der Terrasse und decken sie es gut ab. Die Zugabe der einen oder anderen Handvoll Steinmehl harmonisiert den Gärprozess und lindert den strengen Geruch.
Einer alten Gärtnerregel zufolge endet am Johannitag (24.6.) die Erntesaison von Rhabarber. Spätere Stangen schmecken oft holzig und reichern zunehmend Oxalsäure an, die in hoher Dosierung den Kalziumstoffwechsel durcheinander bringt und die Bildung von Nierensteinen fördern kann. Außerdem brauchen die mehrjährigen Pflanzen genügend Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen. Ernten Sie nicht alle Stangen ab! Wenn zwei Drittel stehen bleiben und einziehen dürfen, erholt sich die Pflanze rasch und man kann im nächsten Frühjahr wieder aus dem Vollen schöpfen. Tipp: Aus den ungenießbaren Blättern kann man eine Spritzbrühe ansetzen, die gut gegen die schwarze Blattlaus wirkt.