Unter dem vielversprechendem Namen 'Flower Sprouts® Autumn Star' (Sperli) macht sich eine neuartige Züchtung aus England in den Gemüsebeeten breit, die sowohl geschmacklich als auch optisch ein Genuss ist. Diese Kreuzung aus Rosenkohl und Grünkohl bildet in den Blattachseln kleine Röschen, die aber nicht wie beim herkömmlichen Rosenkohl fest geschlossen sind, sondern offen. Jedes einzelne Köhlchen besitzt violettfarbene Blattrippen, die in gekrauste Blättchen übergehen. Auf dem Teller liefern sie kein deftiges Kohl-Aroma, sondern ein eher feines, leicht nussiges. Die Ernte beginnt wie beim herkömmlichen Rosenkohl im Herbst, aber jetzt heisst es Ausschau halten nach den Samen - im Gartenfachhandel oder Online-Versand. Ab etwa Ende März startet die Kultur mit der geschützten Anzucht auf der Fensterbank.
Gute Anzuchterde sollte unbedingt nährstoffarm sein, damit sich die Sämlinge ihre Wurzeln nicht an hohen Salzgehalten "verbrennen". Und natürlich frei von Unkrautsamen. Solche Erden gibt es im Handel, aber auch vor der Haustür. Bewährt hat sich die Mischung aus 1/3 vollreifem Kompost, 1/3 Sand und 1/3 Gartenerde, wahlweise veredelt mit Bentonit (Tonmineral) zur Wasserspeicherung oder Perlite zur Erhaltung der Luftfdurchlässigkeit. Für die Erdkomponente bedienen Sie sich am besten an einem frisch aufgeworfenem Maulwurfshaufen. Der ist vergleichsweise nährstoffarm, schon gut durchgearbeitet und weitgehend keimfrei. Sieben und mischen Sie die Bestandteile immer sorgfältig durch. Um Rückschläge durch Pilzkrankheiten und Insektenlarven zu vermeiden, können Sie das Substrat anschließend im Ofen (200 °C, 30 Min) oder der Mikrowelle (15 Min) sterilisieren.
Das Amur-Adonisröschen (Adonis amurensis) ist ein besonderes Juwel im Garten. Noch bevor der Schnee gewichen ist, in milden Wintern sogar schon im Januar, strahlt die Staude aus dem fernen Asien den stolzen Besitzer mit dottergelbem Blütengesicht an. Das dunkle, fein gefiederte Laub setzt einen reizvollen Kontrast zur leuchtenden Blüte. Bei den im Handel angebotenen Pflanzen handelt es sich meist um Exemplare, die eigentlich gar keine echten Amur-Adonisröschen sind, sondern Kreuzungen aus Adonis multiflora und A. ramosa, die meist als A. amurensis (hort.) oder A. 'Fukujukai' zu finden sind. Diese sind als sehen den Echten ziemlich ähnlich, sind aber wesentlich robuster und anpassungsfähiger. Sie vertragen Sonne und Schatten und stehen bevorzugt in humosen, nicht zu trockenen Böden.
Wer Wert auf eine schön dichte und gesunden Schnitthecke legt, trimmt sie (mindestens) zweimal. Idealerweise einmal im ausklingenden Februar und einmal mit dem Johannistrieb Ende Juni. Der frühe Schnitt im Spätwinter hat den Vorteil, dass die Triebe noch nicht voll im Saft stehen und deshalb die Wunden nicht bluten. Ausserdem haben die Vögel ihre Brutplätze im Geäst noch nicht bezogen. Wählen Sie für den Schnitt möglichst einen frostfreien Tag. Bei Minusgraden gibt es keinen sauberen Schnitt, der rasch verheilen kann. Mit dem Formschnitt von Blütenhecken aus Forsythien oder Zierquitten kann man freilich noch warten, bis die Blüte abgeschlossen ist. Aber beachten Sie: Radikale Rückschnitte oder Rodungen sind zum Schutz brütender Vögel ab 1. März (bis 30. September) untersagt.
Gönnen Sie den spätfrostgefährdeten Frühblühern unter den Obstbäumen einen verlängerten Winterschlaf! Wenn Sie eine dicke Mulchschicht über die noch gefrorene Wurzelscheibe verteilen, verzögert sich das Auftauen des Bodens und damit der Austrieb- und Blühbeginn Ihres Schützlings. Damit lassen sich zwar nur wenige Tage gewinnen, aber die können entscheidend sein! Bei Pfirsichen am Wandspalier lässt sich der Austrieb zusätzlich mit einem Wintermantel aus Vlies, Bastmatten oder einem Leinentuch hinausschieben. Sobald das empfindliche Wandobst blüht, soll es aber tagsüber Sonne tanken dürfen und zum Schutz vor Frösten nur noch nachts abgedeckt werden.
Das Angebot für den Eigenanbau bietet weit mehr Möglichkeiten, als das gängige Obstsortiment ahnen lässt. Ihre Experimentierfreude wird mit aromatischen Früchten belohnt oder mit knackigen Nüssen, die ebenfalls dazu gehören.
In diesem Winter-Video zeigt Video-Blogger Markus Kobelt, wie in der Baumschule Apfelbäume veredelt werden. Viele weitere spannende Videos finden Sie auf www.gartenvideo.com.
Da Torf aus schützenswerten Biotopen gewonnen wird, darf er nach den Richtlinien von Bio-Suisse nicht für den Erwerbs-Anbau von Heidelbeeren verwendet werden. Um ihnen dennoch ein dauerhaft saures Substrat anzubieten wurde ein System („Fricker-Graben-Damm“) entwickelt, bei dem die Heidelbeeren in Sägemehl gepflanzt werden. Man braucht dazu speziell Sägemehl von Fichten (keine Laubhölzer!), das man sich aus einem Sägewerk besorgen kann. Dazu wird für jede Pflanze eine Pflanzgrube von gut 1 m Durchmesser und 30–40 cm Tiefe ausgehoben und so aufgefüllt, dass sich das Beet nach oben wölbt. Überdies ist es notwendig, 3–4 Wochen vor der Pflanzung jeweils 50 g Elementarschwefel beizumischen sowie (jedes Jahr erneut) 150 g Hornspäne und etwa dieselbe Menge organischen Mischdüngers (z.B. Biorga) einzuarbeiten. Anschließend sollte das Substrat ausgiebig gewässert werden, am besten mit Regenwasser. Nach der Pflanzung kann die Wurzelscheibe zusätzlich mit Fichtenrinde gemulcht werden. Sollte der pH-Wert nach Jahren wieder deutlich über 4 steigen, kann man erneut Elementarschwefel verabreichen. So lassen sich Heidelbeeren über Jahre erfolgreich kultivieren – ganz ohne Torf.
Wenn Erdbeeren nach dem Verarbeiten schnell verbräunen, wie z.B. bei der weit verbreiteten Erwerbs-Sorte ‚Elsanta’, dann sieht das nicht nur weniger appetitlich aus – die Verbräunung geht auch einher mit einem Verlust an Aroma und gesundheitlich wertvollen Inhaltsstoffen. Deshalb ist es interessant zu wissen, dass Sorten mit rot durchgefärbtem Fruchtfleisch oft nach Verarbeitung stabiler die Farbe wie auch die Wertstoffe erhalten. Wer seine selbst angebauten Erdbeeren nach diesem Gesichtspunkt wählen möchte, für den sind rotfleischige Sorten wie ’Daroyal’ (früh), ‚Wädenswil 6’ (früh, aromatisch) ‚Polka’ (mittelspät, robust und ertragreich), ‚Malwina’ (Bild, sehr spät) oder z.B. ‚Aroma Auslese’ aus der Hummi-Serie empfehlenswert.
Jedes Jahr wieder werden etliche Bewohner von Garten und Natur jeweils zum gefeierten Lebewesen des Jahres in bestimmten Gruppen oder Bereichen ernannt. In der Regel werden mit der Auszeichnung die Eigenarten und Bedürfnisse des jeweiligen Lebewesens vorgestellt, um auch auf die Gefährdung in den verschwindenden Lebensbereichen aufmerksam zu machen.