Kornelkirschen sind nicht nur als dekoratives Wildgehölz, sondern schon seit dem Altertum auch für ihre vitaminreichen Steinfrüchte bekannt. Inzwischen gibt es einige Auslesen, wie 'Schönbrunner', 'Kasanlaker' oder 'Jolico', bei denen die roten Früchte deutlich größer sind als bei den Wildformen.
Die Früchte sind ernte- und genußreif, wenn sie schwarzrot und so weich sind, dass der Fruchtsaft schon bei leichtem Druck austritt. In diesem Stadium lässt sich’s bequem ernten: Einfach ein feinmaschiges Netz oder ein Tuch unterlegen und die Früchte vom Strauch schütteln. Da die Kornellen nicht gleichzeitig reifen, sollte man diese Prozedur in etwa dreitägigen Abständen wiederholen. Man kann die Vitamin-C-reichen Wildfrüchte roh naschen oder zu Marmelade, Kompott, Saft, Wein oder Likör weiterverarbeiten. Sie lassen sich auch einfrieren, kandieren oder trocknen und dem Müsli beigeben. Halbreif geerntet kann man Kornelkirschen wie „falsche Oliven" mit Gewürzen in Weinessig ansetzen.
Aprikosenbäume haben kein Problem mit kalten Wintern. Was ihnen nicht bekommt sind Warmwetterphasen während des Winters und Spätfröste zur Blütezeit. Regelmäßige Erträge sind deswegen nicht garantiert. Es gibt aber Sorten, die seltener Schäden erleiden als andere und deshalb von Versuchsanstalten für den Hausgarten empfohlen werden. Dazu gehören zum Beispiel ’Bergeron’ oder ’Harlayne’, bei denen die Blüte erst spät einsetzt. Tipp: Aprikosen können problemlos im Kübel gezogen und auf der Nordseite des Hauses überwintert werden. Dort verzögert sich der Austrieb im Frühjahr und die Blüten sind sicherer vor Spätfrösten. Erst wenn sich die Blüten öffnen, ziehen die Kübelpflanzen auf die Südseite des Hauses um. Werden dann immer noch Fröste angesagt, können Sie die Pflanzen vorübergehend in die Garage ziehen oder anderweitig schützen.
Die Saatgutgewinnung aus eigenen Beständen ist ein interessantes Experimentierfeld. Am besten gelingt das mit samenechten Sorten von selbstfruchtbaren Arten wie Erbsen, Bohnen, Tomaten oder Salat. Da diese Arten sich selbst bestäuben, haben ihre Nachkommen die weitgehend gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze. Bei selbstunfruchtbaren Arten wie Kürbis oder Kohlgemüse muss man sich auf Überraschungen gefasst machen, da es leicht zu Verkreuzungen verschiedener Sorten kommen kann. Ungeeignet für die Weitervermehrung sind die so genannten F1-Hybriden. Diese ganz speziellen Züchtungen bringen nur in der ersten Generation das gewünschte Ergebnis. Die Nachkommen haben oft völlig andere Eigenschaften als die Eltern.
Mehrjährige Kräuter sollten möglichst alle 3 bis 4 Jahren verpflanzt werden. Ein Standortwechsel wirkt einer einseitigen Bodenbeanspruchung entgegen und verleiht den Pflanzen neue Kräfte. Bei dieser Gelegenheit kann man wüchsige Exemplare von Liebstöckel, Melisse oder Estragon durch Teilung bändigen. Schneiden Sie die Pflanzen zunächst zurück und setzen Sie nur die äußeren, vitalen Teile des Stocks wieder ein, und zwar an einem neuen und gut mit Kompost versorgten Standort. Die müden inneren Teile wandern auf den Komposthaufen.
Ersten Hinweis zur Reife liefert der „Bart“. Wenn sich die Samenfäden, die aus dem Kolben heraushängen, braun färben, sind die meisten Sorten erntereif. Genaueren Aufschluss liefert der Drucktest: Entblättern Sie ein Stück vom Kolben und drücken Sie die Körner mit dem Fingernagel ein. Wenn keine wässrige Flüssigkeit mehr austritt, sondern eine milchig-weiße, ist der Zuckergehalt am höchsten und die Kolben können ausgebrochen werden. Wer einen kräftigen, körnigen Geschmack vorzieht, wartet noch ein paar Tage. Aber nicht zu lange! Auch Vögel lieben die jungen, milchreifen Körner!
Bis Ende September können Sie noch das Löffelkraut (Cochlearia officinalis) säen. Die einst von Wikingern als Vitaminlieferant geschätzte Küstenpflanze hat nur einen Wunsch: Ausreichend Feuchtigkeit. Besonders wohl fühlt sich das Löffelkraut an kühlen Bach- oder Teichrändern. Aber auch entlang salzbelasteter Wege, wo andere Pflanzen abdanken, kommt das Kraut gut zurecht.
Über Winterschutzmaßnahmen braucht man sich keine Gedanken machen. Selbst im Topf, Balkonkasten oder in der Schale übersteht die robuste Pflanze aus dem Norden den Winter meist schadlos und in grünem Blattgewand. Somit lässt sich das Kraut sowohl im Garten als auch auf Balkon und Terrasse den ganzen Winter hindurch beernten. Markieren Sie die würzige Vitaminquelle rechtzeitig mit Zweigen, um sie unter einer Schneedecke wieder zu finden!
Wenn die Blätter des Rhabarbers welken, ist das die ideale Zeit zum Teilen bzw. Verkleinern übergroßer Horste. Graben Sie die zurückgeschnittene Pflanze großzügig aus und teilen Sie den Wurzelstock mit dem Spaten in mehrere Stücke, so dass jedes Teilstück mindestens eine Knospe behält. Damit die Tochterpflanzen rasch anwachsen wird der neue Standort mit reichlich Reifkompost versorgt. Setzen Sie die Pflanzen nicht tiefer, als sie vorher standen.
Mit Ausnahme einjähriger Sommerblüher dürfen Kübelpflanzen um diese Jahreszeit nicht mehr gedüngt werden. Wenn Oleander, Engelstrompete & Co in der lichtarmen Zeit zu gut im Futter stehen, kommen sie nicht zur Ruhe und die Triebe können nicht ausreifen. Ihr weiches Pflanzengewebe ist dann ein gefundenes Fressen für Blattläuse, Thripse oder Spinnmilben sowie allerhand Schwächepilze. Auch überwinternde Topfkräuter werden ab sofort auf Diät gesetzt.
Tipp: Wenn der Platz zum überwintern nicht reicht, können Sie jetzt noch gut Stecklinge von den Kräutern nehmen.
Jetzt ist die ideale Zeit, um Clematis, auch Waldrebe genannt, zu pflanzen. Ihr oberirdisches Wachstum ist nun weitgehend abgeschlossen und die Pflanze kann sich im spätsommerwarmen Boden darauf konzentrieren, neue Feinwurzeln zu schlagen. Als ursprüngliche Waldrandbewohner wünschen Waldreben einen locker-humosen, nährstoffreichen und (bis auf wenige Ausnahmen) einen stets leicht feuchten, aber keinesfalls staunassen Boden. Achten Sie bei der Pflanzung an Wänden und Mauern darauf, dass der Wurzelbereich möglichst nicht in der Trockenzone liegt. Clematis werden tief gesetzt! Der Wurzelhals darf 5 bis 10 cm unter die Erde. Eine Umpflanzung mit dichtlaubigen, aber konkurrenzschwachen Stauden wie Funkien, Purpurglöckchen sorgt dafür, dass der „Fuß“ im kühlen Schatten liegt, was den meisten Sorten gut tut. Zu empfehlen ist auch eine dicke Mulchdecke, die vor Temperaturschwankungen und Austrocknung schützt.