Die Steckrübe - je nach Gegend auch Kohlrübe, Dotsche, Wrucke, Unter- oder Bodenkohlrabi, Kaschubische oder Oldenburger Ananas, Boden- oder Butter- bzw. Schmalzrübe oder Schwedische Rübe genannt - ist ein raditionelles Wintergemüse mit Ursprung im nördlichen Europa. Leider litt der Ruf dieses Gemüses durch seine notgedrungene Verwendung in Kriegszeiten; doch heute sind diese Erinnerungen verblasst, und die unkomplizierte Rübe erhält eine wohlverdiente neue Chance. Mit ihrem zarten, süßlichen Aroma und der guten Lagerfähigkeit hat sie das auch mehr als verdient.
Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN, www.nutzpflanzenvielfalt.de) hat die Steckrübe zum Gemüse der Jahre 2017/18 ernannt. Damit soll der Blick auf die verbliebene Sortenvielfalt lenken, die es zu erhalten gilt. In Form samenfester Sorten können solche Gemüse nämlich selbst weitervermehrt und unabhängig von den großen Züchtern genutzt werden.
Der Bund deutscher Staudengärtner (BdS) hat Bergenien zur Staude des Jahres 2017 gewählt. Die pflegeleichten Halbschattenstauden sind ungemein vielseitig einsetzbar: Sie wachsen in Sonne und Schatten, am Teichrand oberhalb der Sumpfzone sowie im Kiesbeet und sind bis auf wenige Ausnahmen wintergrün – sofern sie ihre Blätter nicht im Herbst erröten lassen. Im Frühjahr schmücken sie sich mit Blüten in Weiß, Rosa- und Rottönen. Weitere Pluspunkte sind ihre Langlebigkeit sowie die Tatsache, dass sie kaum natürliche Feinde haben. Von Schnecken etwa werden sie ignoriert und auch Krankheiten sind äußerst selten. Ihre hohe Trockenheitstoleranz an sonnigen bis schattigen Standorten macht sie zu echten Allroundern, die sich fast überall einsetzen lassen.
Fünf der zwölf kapitalintensivsten Übernahmen börsennotierter Konzerne in 2015 und 2016 fanden im Agrar- und Ernährungsbereich statt. Deshalb bestimmen immer weniger Konzerne weltweit über einen immer höheren Anteil der Lebensmittelerzeugung und Ernährung. Darauf wies der BUND Naturschutz hin bei der Vorstellung seines „Konzernatlas 2017“
Inzwischen kontrollieren lediglich vier Großkonzerne rund 70 Prozent des Welthandels mit Agrarrohstoffen. In Deutschland decken vier Supermarktketten 85 Prozent des Lebensmitteleinzelhandels ab. Finden die weiteren derzeit geplanten Mega-Fusionen statt, würden nur drei Konzerne mehr als 60 Prozent des globalen Marktes für kommerzielles Saatgut und für Pestizide beherrschen. Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger warnt daher vor einer weiteren Konzentration im Agrarsektor.
Weitere Informationen zum Konzernatlas (PDF): www.bund.net/konzernatlas
Viele Menschen verbringen die schönsten Wochen des Jahres in südlichen Gefilden. Was liegt näher, als den bekannten Stil im Garten fortzusetzen, um vor der Haustüre ganzjährig diese entspannende Atmosphäre genießen zu können?
Auch wenn Sie ihre Geranien bereits im Herbst zurückgeschnitten haben, sollten Sie Vorfrühling noch einmal mit der Schere drübergehen. Möglicherweise haben die Pflanzen im Winterquartier mangels Licht lange dünne Triebe, so genannte Geiltriebe gebildet, die nun entfernt werden. Die Pflanze wird schön buschig, wenn jeder Trieb auf 2-4 Blattknoten gestutzt wird. Kranke oder welke Teile werden ausgemustert. Besonders wohl fühlen sich Geranien, wenn sie ihnen auch gleich einen Wurzelschnitt und frische, nährstoffhaltige Blumenerde verpassen. Am hellen, nicht zu warmen Platz treiben sie wieder durch, bis sie im Mai, wenn die Temperaturen deutlich zweistellig bleiben, endlich ins Freie dürfen.
Die Obstbaumspinnmilbe, landläufig auch als "Rote Spinne" bekannt, hat es besonders auf Apfel- und Zwetschgenbäume abgesehen. Sie überwintert im Eistadium und stürzt sich nach dem Schlupf zu Beginn der Blüte auf die jungen Blätter. Die Folge können erhebliche Saugschäden sein, die sich in bronzefarbener Sprenkelung und Blattdeformierungen äußern. Wenn Ihnen ein solches Schadbild bekannt vorkommt, kontrollieren Sie zu Vegetationsbeginn ein paar Fruchtholzzweige mit der Lupe auf rostrote Wintereier. Bei starkem Befall ist eine Austriebsspritzung zu empfehlen, sobald die Knospen zu schwellen beginnen. Verwenden Sie dabei Präparate auf Paraffinöl- oder Rapsölbasis (Neudorff, Celaflor). Diese wirken gleichzeitig gegen Schild- und Wollläuse, während der natürliche Gegenspieler der Milbe, nämlich die Raubmilbe, verschont bleiben.
Säulenapfelbäume bleiben auch ohne Schnitt rank und schlank. Nur manchmal tanzt der eine oder andere stärker und steiler wachsende Seitentrieb aus der Reihe. Solche Ausreisser werden entweder ganz entfernt oder – will man die Verzweigung fördern - auf 2-3 Augen gekürzt. Wächst Ihnen der Baum über den Kopf, können Sie den Haupttrieb problemlos zurücknehmen. Bei den angebotenen Säulenkirschen, -Pflaumen, - Birnen oder -Pfirsichen sollten Sie hingegen regelmäßig zur Schere greifen, wenn Sie deren schlanke Taille erhalten wollen. Bei ihnen ist der schmale Habitus nicht wie bei den Säulenäpfeln genetisch bedingt. Es handelt sich um Auslesen und Sorten, die lediglich schlanker wachsen als üblich und auf schwach wachsende Unterlagen veredelt wurden. Kürzen Sie die Seitentriebe auf etwa 10 bis 15 cm und den Mitteltrieb auf die gewünschte Höhe.
Ganz anders als die verfrorenen transatlantischen Vettern, den Stangen- und Buschbohnen, verträgt die Dicke Bohne kühle Temperaturen. Sie steckt sogar Fröste bis -5 °C weg und gehört damit zu den ersten Gemüsen, die ins Beet gesät werden können, bei offenem Boden bereits im Februar. Vermeintliche kulinarische Nachteile gegenüber den eleganteren anderen Bohnenarten gleicht die Dicke Bohne mit anderen Geschicken aus. Als Frühstarterin gibt sie eine ausgezeichnete Vorkultur ab, die mit ihrem weit greifenden Wurzelwerk feste Böden aufschließt und in Symbiose mit Knöllchenbakterien eine Menge Stickstoff aus der Bodenluft bindet. Ausserdem lässt sie sich gut als Windfang für empfindliche Kulturen nutzen, die später das Beet beziehen, z. B. Gurken. Lassen Sie die Bohnen deshalb am besten in einer Reihe am Beetrand ranken.
Warum warten, bis es fertige Jungpflanzen gibt, wenn es jetzt schon im grünen Daumen juckt? Paprika, Peperoni und Chili gehören zu den gemächlichen wachsenden Gemüsen, die schon ab Mitte Februar an den Start gehen sollten, manche Sorten sogar noch früher. Die Saat gelingt, wenn Anzuchtschale einen zimmerwarmen (mindestens 22 °C) und möglichst hellen Platz z. B. an der Fensterbank eines Südfensters findet. Faustregel: Die Samen kommen doppelt so tief in die Erde wie sie groß sind. Nicht die Geduld verlieren! Bis zu 4 Wochen kann es dauern, ehe das erste Grün hervorspitzt. Manche Paprika-Gärtner schwören darauf, die Samen zwei Tage vor der Aussaat in Kamillentee vorquellen zu lassen. Dadurch werden eventuelle Krankheitserreger vernichtet und die Keimphase etwas verkürzt. Sobald die Sprösslinge das zweite Blattpaar gebildet haben, werden sie in Töpfe pikiert.
Um den Beginn der Gartensaison vorzuziehen, werden Frühbeetkästen nach alter Tradition etwa Mitte des Monats mit frischem Pferdemist gepackt. Man hebt den Boden 50 bis 60 cm aus, packt eine 30 bis 40 cm hohe Schicht Mist hinein und deckt diese 20 cm dick mit komposthaltiger Gartenerde ab. Auch Rindermist funktioniert als Wärmepackung, wenngleich auch nicht nicht so rasch und intensiv wie Pferdemist. Ist beides schwer zu bekommen, spendet eine Mischung aus Laub, Gartenabfällen und Hornmehl ebenfalls Wärme. Diese pflanzliche Bodeneizung kommt aber erst nach einigen Wochen Vorlauf in die Gänge, wenn die Rotte einsetzt. Aber auch ohne unterirdische Wärmequelle gelingt ein deutlicher Frühstart, wenn man den die Glasabdeckung des Kastens etwa 2 Wochen vor der Aussaat schließt, und den Boden von der Sonne aufheizen lässt. In der Nacht werden die Scheiben mit isolierenden Matten z.B. Luftpolsterfolie abgedeckt.