Die Walnuss galt über viele Jahrhunderte hinweg als unübertroffener Hausbaum. Sie verkörpert Kraft und Fruchtbarkeit, liefert leckere Nüsse und soll sogar lästige Insekten fernhalten. Heute aber sehen wir diese majestätischen Gestalten mit bis zu 15 m Kronendurchmesser seltener in den kleiner gewordenen Gärten. Seit langem bemühen sich daher Züchter um die Entwicklung kompakter Wuchstypen. 'Lara' und 'Europa' sind solche Sorten, die auch in kleineren Gärten Platz haben: 'Lara' bleibt mit 4–5 m Höhe und ca. 20–25 m² Platzbedarf bereits deutlich kompakter als herkömmliche Sorten, während 'Europa' mit 3,50 m Höhe und einem Platzbedarf von kaum mehr als 10 m² sogar als echter Walnuss-Zwerg durchgeht.
Beide Sorten bilden ihre Früchte nicht nur an den Enden der vorjährigen Triebe, wie das die gängigen Sorten tun, sondern auch über die Triebe verteilt und im Bauminneren, was nicht nur das Wachstum bremst, sondern auch für volle Erntekörbe sorgt. Regelmäßige, aber maßvolle Schnittmaßnahmen im Spätsommer oder Winter sind zu empfehlen, um die Bäume fruchtbar zu halten. An einem sonnigen Platz liefern sie schon nach 2–3 Jahren die ersten Nüsse.
Wer öfter zu hören bekommt, er solle hingehen „wo der Pfeffer wächst“, der braucht künftig nur noch in den eigenen Garten zu schlendern. Zumindest wenn er eine neue Pfeffer-Sorte gepflanzt hat, die sich für den Anbau in unseren Breiten eignet. Szechuan-Pfeffer (Zanthoxylum simulans) ist ein Baum oder Strauch, der 4–6 m hoch und breit wird. An seinen dornigen Trieben sitzen eschenähnliche Blätter, im Mai erscheinen gelbe, selbstfruchtbare Blüten. Die Pflanze stammt aus der chinesischen Provinz Szechuan und ist Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin.
Wer mit seinem eigenen Pfeffer würzen möchte, der erntet ab Ende September/Anfang Oktober die Früchte, trocknet sie und sortiert die Samen heraus; Träger der typischen Schärfe mit leicht zitronigem Aroma sind nämlich vor allem die Fruchthüllen. Während des Vegetationsjahrs können aber auch die jungen Blätter als Gewürz mitgekocht oder in Öl gedünstet werden. Die Selektion LIU kann unter günstigen Umständen Temperaturen bis zu –25 °C trotzen. Sie wächst generell sehr robust, stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden und verträgt sogar Rückschnitt gut.
Eine im vergangenen Jahr veröffentlichte EU-Verordnung hat unter Strafe verboten, invasive Arten, die also aus fremden Regionen stammen und durch allzu üppige Verbreitung die heimische Pflanzen und Tiere verdrängen können, in Verkehr zu bringen. Unter den Gartenpflanzen, die auf einer entsprechenden Liste verzeichnet waren, befanden sich neben der Wasserhyazinthe und der Amerikanischen Scheinkalla auch das Lampenputzergras Pennisetum setaceum, dessen rotlaubige Sorte ‚Rubrum’ (und andere) seit einigen Jahren aus vielen Zierpflanzungen nicht mehr wegzudenken ist. Das geschah zum Entsetzen und völligen Unverständnis der Staudengärtner – denn zumindest in unseren Breiten gilt die Sorte als nicht winterhart und ist auch nie durch invasives Verhalten aufgefallen. Passenderweise haben mittlerweile zunächst die Botaniker mehrerer Fachverbände und schließlich auch der zuständige EU-Ausschuss beschlossen, dass die betroffenen Sorten künftig der eigenständigen Art Pennisetum advena zugeordnet werden – und somit nicht mehr unter die Vorschriften zu invasiven Arten der EU fallen.
Wie vergangenes Jahr in der Fachzeitschrift „Nature Ecology & Evolution“ zu lesen war, haben amerikanische Wissenschaftler einen neuen Abwehrmechanismus entdeckt, mit dem sich Tomaten gegen blattfressende Raupen wehren: Als Reaktion auf erste Fraßangriffe hatten sie eine chemische Substanz produziert, die die Blätter ungenießbar macht. Mangels ihrer eigentlichen Nahrung seien die Raupen daraufhin gegenseitig übereinander hergefallen – mit dem Effekt, dass sich die Raupen dezimierten und die Blätter der Pflanzen zu einem Großteil gerettet wurden. Wenn man so will, haben die Tomaten in ihrem Bestreben der Selbsterhaltung die sie bedrohenden Raupen in Kannibalen verwandelt.(gelesen in der Süddeutschen Zeitung vom 11.7.2017)
Der schwedische Brauch, den ausgedienten Baum am 13. Januar aus dem Fenster zu werfen, ist keine ideale Entsorgungsmethode. Es sei denn, er landet im Garten und wird dort zerlegt. Das locker aufgelegte Nadelreisig bietet nämlich den perfekten Wintermantel für Rosen und andere empfindliche Gehölze und Stauden. Es schützt die Pflanzen vor Kahlfrösten, hält austrocknende Winde ab und lässt gleichzeitig Luft zum Atmen durch. Rhododendren freuen sich auch über das post-weihnachtliche Nadel-Geschenk, denn Nadelstreu hält den Boden sauer. Besteht im Garten kein Bedarf, sollten Sie die Abholtermine der Kommune nicht verpassen. Vielerorts bieten Vereine, Jugendfeuerwehren oder die Kommune an bestimmten Tagen die Abholung der Bäume an – manchmal direkt vor der Haustür, manchmal an bestimmten Sammelstellen. Wichtig ist, dass die Bäume zuvor vollständig abgeschmückt werden, um eine umweltgerechte Verwertung zu ermöglichen.
Zur Blütezeit im Winterhalbjahr brauchen Alpenveilchen (Cyclamen persicum) einen zwar hellen, aber vor direkter Sonne geschützten Platz im Haus. Noch wichtiger ist die Temperatur. In zimmerwarm beheizten Räumen lassen die holden Geschöpfe recht bald ihre Blütenköpfe hängen. Der Platz an der Fensterbank ist nur geeignet, wenn die Heizung darunter gedrosselt ist. Bei idealen Temperaturen um die 15°C, bedankt sich das „Veilchen“ mit einer Blütenknospe nach der anderen. Zu Großmutters Zeiten war der Zwischenraum eines Doppelfensters der ideale Platz für Cyclamen, aber solche Fenster sind im Zeitalter der Thermoverglasungen rar. Gute Alternativen finden die Winterblüher im Treppenhaus, am möglichst zugluftfreien Flurfenster, im Schlafzimmer oder im kühlen Wintergarten. Wenn die Pflanzen trotz aller Vorlieben im Wohnzimmer zieren sollen, tut man ihnen Gutes, wenn man sie wenigstens nachts ins Kühle holt.
Die Kakipflaume (Diospyros kaki) ist ein rundkroniger Kleinbaum aus Ostasien, der in seiner malerischen Gestalt sehr dem Apfelbaum ähnelt. Die Beerenfrüchte entwickeln sich recht langsam, präsentieren sich dann aber eindrucksvoll. Denn zur Vollreife im November hat der Baum sein prächtig gefärbtes Laubkleid bereits abgelegt und aus der Krone schillern einzig und allein die orangefarbenen, saftig-süßen Früchte.
Mit einer Frosthärte von bis zu -15 °C ist diese exotische Versuchung fast winterhart. Wer den Anbau außerhalb wintermilder Weinbauregionen wagen möchte, sollte unbedingt auf robuste Veredlungen und Sorten (’Tipo’, ’Vaniglia’) zurückgreifen und einen geschützten Standort wählen. Ansonsten empfiehlt sich die Kaki als pflegeleichte Kübelpflanze, die man im kühlen Keller überwintert und im Sommer auf der Terrasse bewundert.
Ein Dünge-Tipp aus Großmutters Zeiten: Schütten Sie den Kartoffelwasser nach dem Kochen nicht weg. Ist der Sud abgekühlt ergibt er ein hervorragendes Gießwasser für Zimmerpflanzen. Nach dem Kartoffelbad enthält das Wasser wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente, die die Pflanzen zum gedeihen und blühen anregen. Gießen sie ruhig regelmäßig damit, ein Überdüngen ist praktisch nicht möglich. Allerdings sollte nur ungesalzenes Kartoffelwasser verwendet werden.
Wenn der Januar vor Kälte knackt brauchen auch winterharte Kübelpflanzen Schutz. Gefährdet ist vor allem der Wurzelbereich, denn im Gefäß nagt der Frost von allen Seiten.
Kleinere Töpfe lassen sich platzsparend in einer großen Kiste zusammenfassen, die man zum Schutz der Ballen mit trockenem Laub anfüllt. Bei größeren Gefäßen hat sich Luftpolsterfolie als Frostschutzhülle bewährt. Die ist effektiv, aber nicht besonders dekorativ. Ein natürlicheres Bild geben Jutesäcke und -übertöpfe ab, die in schönen Farben und sogar mit aufgedruckten Motiven und Sprüchen erhältlich sind. Dazu gibt es farbige Jutebänder und bunte Kordeln zur dekorativen Befestigung des Gewebes. Noch ein Vorteil gegenüber Folie: Jute ist luftdurchlässig und kann bei Bedarf auch um Stamm und Triebe gewickelt werden.
Ein regelmässiger Schnitt fördert bei Obstgehölzen die Qualität der Früchte und hält den Baum gesund und vital. An frostfreien Januartagen kann's losgehen. Aber wie war das noch gleich mit den Schnittgesetzen? Hier die wichtigsten:
- Starker Schnitt fördert das Triebwachstum. Die Folge sind weniger Blütenknospen, geringerer Ertrag, aber dafür größere Früchte.
- Schwacher Schnitt bremst den Baum etwas ein. Die Blütenknospen häufen sich, dafür bleiben die Früchte kleiner.
- Beim Winterschnitt gilt: Je wüchsiger der Baum bzw. die Obstsorte, desto später im Winter sollte man schneiden – und andersrum.
- Der Winterschnitt ist grundsätzlich förderlicher für das Triebwachstum als der Sommerschnitt, der das vegetative Wachstum eher hemmt und die Fruchtbarkeit fördert.
- Steinobst verträgt den Sommerschnitt in der Regel besser als den Winterschnitt.
- Bei Kernobst bietet der Winterschnitt einen großen Vorteil: Im unbelaubten Zustand lässt sich der Kronenaufbau besser begutachten.