Auf die Blüten der bizarren Blattschöpfe muss man mitunter jahrelang warten. Wenn es trotz hellem Platz und fachgerechter Pflege einfach nicht leuchten will, kann ein Trick helfen: Legen Sie einfach ein, zwei Äpfel neben die Pflanze. Das Reifegas Ethylen, das die Äpfel verströmen, fördert bei den Bromeliengewächsen die Blütenbildung. Noch sicherer klappt’s, wenn man die Tillandsien zwei, drei Tage zusammen mit einem Apfel in eine durchsichtige Plastiktüte verschließt. Nach der Blüte stirbt die Rosette ab, bildet jedoch vorher noch Kindel – die Blüher von morgen.
Wenn dicke Äste ausgedient haben, muss die Säge ran. Grundsätzlich ist es egal, welche Säge Sie dabei verwenden – stabil sollte sie sein, scharf, sauber und rostfrei, sonst fasern die Schnittstellen aus und heilen die Wunden schlechter. Bei dichter Beastung und in höheren Baumbereichen, schneiden die handlichen Ast- oder Japansägen gut ab. Der gute alte Fuchsschwanz und die klassische Bügelsäge sind etwas sperriger. Ein Nachteil, den die Bügelsäge mit ihrem winkelverstellbaren Sägeblatt ausgleicht. Außerdem lässt sich das Sägeblatt bei Verschleiß auswechseln.
Setzen Sie die Säge nicht unmittelbar am Stamm an, sondern lassen sie einen kurzen Astring stehen.
Achten Sie darauf, dass auf den Schnittflächen kein Wasser stehen bleiben kann.
Um zu verhindern, dass die Rinde einreißt, sägen Sie zunächst eine Kerbe in die Unterseite, bevor sie den Ast von oben durchsägen.
Mit der Hippe oder einem scharfen Messer sollten Sie ausgefranste Wundränder glätten.
Ein Wundverschlussmittel verhindert das Eindringen von Krankheitserregern.
Der Knollenziest (Stachys affinis) ist eine noch wenig bekannte Delikatesse, die den ganzen Winter hindurch geerntet werden kann. Weil seine knackigen Speicherknollen absolut winterhart sind und an der Luft rasch austrocknen, bedient man sich am besten immer nur nach Bedarf direkt aus dem Boden. Eine dicke Schicht Laub oder Reisig verhindert, dass der Bodenfrost den Nachschub in Beschlag nimmt. Wenn die Frühjahrssonne die Knollen wieder zum Austrieb animiert, ist die Erntezeit vorbei. Lässt man also ein paar Knollen ungerodet davonkommen, ist der Nachwuchs gesichert. Knollenziest-Anfänger stecken ab März Saatknollen oder setzen ab Mai Jungpflanzen der mehrjährigen Staude.
Wer im Spätsommer in den Genuss der Artischockenblüte kommen möchte, sollte bereits im Januar oder Februar mit der geschützten Anzucht beginnen. Artischockensamen keimen recht behäbig, können aber animiert werden, indem man sie über Nacht in warmem Wasser vorquellen lässt. Anschließend steckt gibt man jeweils 2-3 Samen in einen Topf und stellt die Saat an einen möglichst hellen Fensterplatz. Bei einer optimalen Keimtemperatur zwischen 18 und 22 °C dauert es ca. 3 Wochen, bis Sie die Sämlinge bewundern und auf den kräftigsten im Topf ausdünnen können. Danach dürfen sie ein paar Grad kühler stehen, aber möglichst nicht unter 12 °C. Die Pflanzung ins Beet ist aber erst ab Mai zu empfehlen, wenn keine Nachtfröste mehr zu er warten sind.
Die ersten Saatschalen des Jahres gehören den Kaltkeimern. Wer jetzt sät, sollte die Schalen jedoch zunächst für 2 bis drei Wochen ins warme Zimmer stellen und ausreichend feucht halten, damit die Samen quellen. Dann geht’s raus in die Kälte. Die Spezialisten brauchen mehrere Wochen lang Temperaturen von -4 bis +4 °C, um in Keimstimmung zu kommen. Der Platz sollte windgeschützt sein, darf aber ruhig der Witterung ausgesetzt sein. Den Wechsel von Frost und schmelzendem Schnee finden die Spezialisten besonders reizend. Eine feinmaschige Gitterabdeckung sorgt dafür, dass winterhungrige Mäuse oder Vögel nicht an die Saat kommen. Sobald sich die ersten Keimblätter zeigen, holt man die Sämlinge an einen hellen, frostfreien Platz, zum Beispiel ins Frühbeet. Zu den Kaltkeimern gehören Küchenschelle, Adonisröschen, viele Astern, Christrose, Eisenhut, Frauenmantel, Phlox-Arten, Primeln, Steinbrech, Tränedendes Herz, Trollblume, Veilchen oder Zierlauch.
Der Schlingknöterich (Fallopia baldschuanica) wird auch Architektentrost genannt, weil er in rekordverdächtiger Geschwindigkeit ganze Fassaden zugrünen kann. Unter der unbändigen Wuchskraft leiden aber häufig Regenrohre, Mauerwerk, Dachziegel oder Nachbarpflanzen. Jetzt, wo das Blattwerk Pause hat, ist ein guter Zeitpunkt für den Schnitt. Langen Sie dabei ruhig kräftig hin, der Knöterich nimmt keinen Schnitt übel. Da die Pflanze dazu neigt, von unter her zu verkahlen und viel Totholz zu bilden, ist eine alljährliche Verjüngungskur zu empfehlen. Dabei können Sie den Kletterer auch auf etwa 50 cm zurückstutzen. Im kommenden Jahr wird er wieder mehrere Meter machen!
Die Mahonien-Kreuzung ’Winter Sun’ (Mahonia x media) ist ein Lichtblick in trüben Winterwochen. Ihre leuchtend goldgelben Blütentrauben öffnen sich oft schon im Dezember und halten – begleitet von einem warmen Honigduft – bis in den Frühling durch. Verstehen Sie den Sortennamen aber nicht als Standorthinweis! Der immergrüne Strauch fühlt sich nur an (halb-)schattigen Plätzen wohl – gerade im Winter. Verstecken muss er sich dort aber nicht. Mit Blüte, Duft, Beerenschmuck und attraktiver Herbstfärbung liefert ’Winter Sun’ eine Reihe Argumente, die für die Verwendung als Solitärpflanze sprechen.
Im Winter knabbern wir besonders gerne an den köstlichen Pistazien-Nüsschen. Die Pflanzen dazu kennt man bestenfalls von Reisen an die Mittelmeerküsten oder nach Kalifornien, wo weltweit die meisten Pistazien produziert werden. Für den Freizeitgärtner werden sie nur in ganz wenigen Betrieben produziert. In der Regel wird dem Pflanzenliebhaber der nah verwandte Mastixstrauch (Pistacia lentiscus) als Pistazie verkauft – auf die Nussfrüchte jedoch wird man vergeblich warten. Dabei bringt die Echte Pistazienpflanze (P. vera) überraschend eine gewisse Winterhärte mit – wenn sie eingewachsen ist, kann die Pflanze mit einer Schutzabdeckung bis zu –15 °C überstehen. Wird diese Grenze erfahrungsgemäß überschritten, kann man sie auch als Kübelpflanze überwintern; ein unbeheiztes Quartier genügt, notfalls sogar ohne Licht, weil die Bäumchen das Laub abwerfen. Veredelte Pistazien, wie sie von Häberli (Neukirch) angeboten werden, bringen eine erhöhte Robustheit mit. Nach 3 bis 4 Jahren zeigen sich dann an einem warmen Sommerplatz die ersten Früchte – vorausgesetzt, Sie haben mindestens ein „Männchen“ und ein „Weibchen“, denn Pistazien sind zweihäusig.
Noch vor dem Winter kann man an einigen robusten Obstarten Schnittmaßnahmen vornehmen. Pflaumenbäume zum Beispiel werden gerne gleich nach dem kompletten Laubfall verjüngt; in diesem Stadium lässt sich der Kronenaufbau am besten erkennen. Langfristiges Ziel dabei ist, dass die Krone dauerhaft stabil bleibt und der Baum nicht vergreist. Zu diesem Zweck schneidet man die kräftigeren Äste jeweils etwa um ein Drittel zurück, bevor sie zu lang und brüchig werden, und zwar jeweils auf einen nach außen weisenden Seitentrieb.
Äpfel gehören in mehrfacher Funktion zu Weihnachten. Zum Beispiel werden sie gerne als traditioneller Christbaumschmuck verwendet – bevorzugt die kleinen, rotbackigen Sorten, um auf naturnahe Weise die glitzernden Kugeln zu ersetzen. Aber ebenso spielen sie natürlich in der Küche eine wichtige Rolle, ob im Kuchen, im Strudel oder auch im Alleingang als Bratapfel, wobei sie jeweils – gemeinsam mit den passenden Gewürzen – weihnachtstypische Düfte durch die Wohnung ziehen lassen.
Das Rezept ist ganz einfach: Kerngehäuse ausstechen, Loch mit gehackten Nüssen und Rosinen füllen, je nach Geschmack unter Zugabe von Zimt, Honig oder gar einem Schuss Rum. Derartig präpariert steckt man die Früchte ins Backrohr, wo sie bei 200 °C warm und weich werden.