tm

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Ein nicht unerheblicher Teil der Gartenarbeiten besteht in der Pflege des wichtigsten Guts – des Bodens. Mit verschiedenen Maßnahmen wird angestrebt, dass er locker, feucht und lebendig bleibt und dadurch den Pflanzen eine optimale Grundlage bietet.

Der Barbaratag am 4. Dezember ist Startschuss, um kahle Triebe ins warme Haus zu hohlen und zu einem weihnachtlichen Blühspektakel anzutreiben. Neben den traditionellen Kirschzweigen lässt sich der Frühling auch anderen früh blühenden Gehölzen wie Pflaume, Apfel, Kornelkirsche, Haselnuss, Zier-Johannisbeere, Flieder oder Forsythie vorgaukeln. Allerdings öffnen sich die Knospen nur, wenn sie bereits einige Frostphasen hinter sich haben. Bei milder Herbstwitterung kann es sinnvoll sein, mit dem Schnitt noch ein paar Tage zu warten. Notfalls lässt sich der Kältereiz auch in der Gefriertruhe simulieren. Wenn man die Zweige dann in lauwarmes Vasenwasser stellt und an einen hellen, warmen Platz bringt, kommen sie in Frühlingsstimmung. Tipp: Die Knospen öffnen sich gleichmäßiger, wenn man Barbarazweige vor dem Aufstellen eine Nacht lang in lauwarmem Wasser badet.

Zimmerazaleen fühlen sich in einem kühlen, nicht zu hellen Platz am wohlsten. Um einen Abwurf der Knospen und vorschnelles Verblühen zu verhindern, holt man sie erst zur Vollblüte ins warme Zimmer – nach Möglichkeit aber nicht in die Nähe der Heizung oder ans Fenster, wo sie mit direkter Besonnung zu kämpfen hat. Halten Sie den Erdballen gleichmäßig feucht, am besten mit zimmerwarmem Regenwasser. Aber Vorsicht: Staunässe wird überhaupt nicht vertragen, ganz im Gegensatz zu hoher Luftfeuchtigkeit. Die ursprünglichen Bewohner feuchter Bergwälder lieben es, in beheizten Räumen täglich übersprüht zu werden. Wenn man die gehobenen Ansprüche beachtet und welken Blüten regelmäßig auskneift, danken es die Pflanzen mit wochenlanger Blütenpracht.

Der Frost macht die fleischigen Hagebutten der Hundrose und anderer Strauchrosen schön weich, so dass sie sich gut verarbeiten lassen. Für Mus oder Marmelade lässt man die Früchte einige Zeit köcheln und passiert sie anschließend durch ein feines Sieb. Die aufgefangenen Schalen und Kerne kann man im Backofen trocknen (ca. 30 min bei 40 °C) und als Tee genießen. Das Immunsystem dankt! Hagebutten enthalten viele Mineralstoffe und einen rekordverdächtigen Gehalt an Vitamin C.

Wildverbiss ist nicht nur auf dem Land ein Problem. In städtischen Räumen können z. B. auch Wildkaninchen gehörigen Schaden anrichten. Die Wühler kann ein normaler Gartenzaun nicht aufhalten. Der Zaun muss mindestens 20 cm in die Erde reichen, mindestens 1 m hoch sein (bei Rehwild 1,50) und eine Maschenweite von höchsten 4 cm haben. Eine aufwendige und teure Angelegenheit. Günstiger ist es, einzelne Bäume mit Drahthosen oder Kunststoffmanschetten einzuhegen. Im Handel gibt es auch Erfolg versprechende Fernhaltemittel wie „Kaninchen-Stopp“ oder „WildStopp“ (Neudorff). Zumindest vorübergehend lassen sich die Tiere auch mit etwas frischem Schnittholz, das man als Ablenkungsfutter platziert, fernhalten.

Wenn das Laub gefallen ist, lassen sich angeschwollene und aufgeplatzte Triebe, die der Obstbaumkrebs verursacht, leicht erkennen. Schneiden Sie Wucherungen am Stamm und dickeren Ästen bis ins gesunde Holz aus und verstreichen Sie die Schnittstellen mit einem Wundverschlussmittel. Junge Triebe werden etwa 10 cm unter der Befallsstelle abgeschnitten. Beim Obstbaumkrebs handelt es sich um eine Pilzkrankheit, die auch auf totem Holz weiterleben kann. Um erneute Infektionen zu vermeiden, muss das ausgeschnittene Material verbrannt oder außerhalb des Gartens entsorgt werden.

Solange der Boden nicht gefroren ist, ist Pflanzzeit für robuste Obstgehölze, die jetzt wurzelnackt angeboten werden. Wurzelnackte Gehölze sind wesentlich günstiger als Containerpflanzen und werden der kalten Jahreszeit in einem breiten Sortiment angeboten. Achten Sie bei der Wahl auf die Wüchsigkeit der Sorte und Eignung für Ihren Standort. In rauen Lagen, wo das Zeitfenster kleiner als in milden Regionen, sollten Sie nach spät blühenden bzw. früh reifenden Sorten Ausschau halten. Daneben sind die Befruchtungsverhältnisse wichtig. Ist die gewählte Sorte selbstfruchtbar oder eine weitere, passende Bestäubersorte nötig? Nicht zuletzt soll die Sorte auch viele gesunde Früchte tragen und schmecken. Neben einigen Klassikern gibt es immer wieder hervorragende Neuheiten, die diese Anforderungen vereinen.

Grünkohl ist zwar ziemlich kälteresistent, doch allzu viel sollte man ihm nicht zumuten. Drohen stärkere Kahlfröste sind empfindlichere Sorten wie ’Halbhoher grüner Krauser’, ’Redbor’ oder ’Nero di Toscana’ (Palmkohl) mit Vlies oder Fichtenreisig zu schützen. Etwas härter im Nehmen sind die Sorten ’Lerchenzungen’, ’Winterbor’, ’Frosty’ und ’Niedriger grüner Krauser’. Vom Grünkohl kann man je nach Bedarf entweder den ganzen Blattschopf ernten oder immer nur einzelne Blätter. Lässt man das Herz stehen, treibt er unter Umständen bei milder Witterung wieder durch und liefert neues zartes Grün.

Haferwurzeln (Tragopogon porrifolius) und Schwarzwurzeln (Scorzonera hispanica) kann man bei offenem Boden den ganzen Winter hindurch roden und als „Winterspargel“ zubereiten. Gehen Sie dabei behutsam zu Werke. Beide Arten sind sehr brüchig und sondern an Verletzungsstellen einen milchweißen Saft aus. Wenn sie dann nicht umgehend verarbeitet werden, trocknen sie aus und ein Teil ihrer Wert- und Aromastoffe geht verloren. Vorteil der Haferwurzel: Man muss sie nicht unbedingt schälen, nur gründlich waschen und die feinen Nebenwurzeln entfernen. Vorteil Schwarzwurzel: Sie wächst gleichförmiger und ergiebiger.

Eine Bodenuntersuchung empfiehlt sich vordringlich für den häufig gedüngten Gemüsegarten. Stechen Sie an mehreren Stellen des Beets etwa spatentief Erde ab. Vermischen Sie diese Proben gut, bevor Sie die erforderliche Menge abwiegen, ausführlich beschriften und an eines der zahlreichen Untersuchungslabors versenden. Standardmäßig werden Phosphor- und Kaliumgehalt sowie der pH-Wert des Bodens gemessen, häufig inklusive entsprechende Düngeempfehlungen. Es bietet sich an, zusätzlich den Humusgehalt untersuchen zu lassen. Das kostet zwar extra, liefert aber einen wertvollen Hinweis zur Stickstofffreisetzung. Bei einem Gehalt von über 5 % wird über die Saison hinweg reichlich Stickstoff aus dem Boden nachgeliefert und die zusätzlichen Gaben können deutlich reduziert werden.

Wir benutzen Cookies
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern. Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.