Wer sich nach frischem Salat aus dem eigenen Garten sehnt, kann dafür sich bei frost- und schneefreier Witterung mit einem Unkrautstecher oder Spaten bewaffnen und Löwenzahnrosetten aufspüren. Nicht den alten Rosetten, sondern den möglichst kräftigen Wurzeln gilt das Interesse. Man gräbt sie vorsichtig aus, schneidet das alte Laub ab und schlägt sie dicht nebeneinander in einen großen, mit feuchter Erde oder Sand gefüllten Kübel ein, sodass nur noch der Wurzelkopf herausschaut. Nun müssen die Wurzeln unter Lichtabschluss angetrieben werden. Entweder man stellt das Treibgefäß in einen völlig dunklen Raum oder man stülpt einen passenden Eimer darüber. Bei Temperaturen von 15 bis 20°C (z. B. in einem Heizungskeller) dauert es etwa zwei, drei Wochen, bis die gebleichten Sprosse etwa Handlänge erreicht haben und erntereif sind.
Jetzt ist die Zeit günstig, um den Anbau auf dem Gemüseebeet zu planen, neue Sorten auszuwählen und den alten Saatgutbestand zu sichten. Aber halten die angebrochenen Tütchen noch, was sie versprechen? Die Antwort liefert eine einfache Keimprobe: Streuen Sie eine repräsentative Anzahl der fraglichen Samen auf eine Schale mit feuchtem Küchenpapier und decken Sie diese mit Frischhaltefolie ab. An einem warmen Platz offenbaren sich bald die verbliebenen Lebensgeister. Wenn der Großteil der Samen ausbleibt, wird aussortiert und neues Saatgut bestellt. Gehen mehr als die Hälfte der Samen auf, gibt’s grünes Licht. Gegebenenfalls muss aber etwas dichter gesät werden als sonst. Faustregel: Die meisten Gemüsearten bleiben etwa drei bis vier Jahre keimfähig, Kräutersamen etwa 2 bis 3 Jahre.
Wer noch keinen guten Vorsatz fürs neue Jahr hat: Wie wärs mit einem Gartentagebuch? Ein solches Tagebuch kann ein bloßes Heft oder ein hübsch gebundenes Büchlein sein, in das alle wichtigen Tätigkeiten und Phänomene des Jahres eingetragen werden: Aussaatzeiten, Pflanztermine, Pflanzpläne, Sorten, Fruchtfolgen, Schädlingsprobleme, Blütezeiten, Erntezeiten, Ausfälle, Wetteraufzeichnungen, Niederschlagsmengen, wichtige Gartenmarkttermine... . So behalten Sie den Überblick und im Laufe der Jahre entsteht ein Erfahrungsschatz, der hilft, anhand von Vergleichswerten die Nachhaltigkeit des Gärtnerns zu verbessern und nicht zuletzt die Erträge zu steigern.
Mit seinen zungenförmigen Wedeln unterscheidet sich der Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium) ganz deutlich von den anderen heimischen Farnen. Und anders als das gefiederte Laub von Wurmfarn, Frauenfarn & Co überdauern seine Blätter in tiefem Grün den Winter. Daraus resultiert ein ganz besonderer Anblick im Frühjahr, wenn junge frischgrüne Blätter die alten ledrigen Zungen ablösen. Die urtümliche Hirschzunge ist auch in ihren Ansprüchen ein besonderer Farn. Sie bevorzugt kalkhaltige, feuchte und schattige Plätze im Steingarten oder auch unter dem schattigen Schirm von Gehölzen, wo sonst kaum noch eine Staude Wurzeln schlagen möchte. Man kann diesen Farn aber auch gut im Zimmer kultivieren. Dann braucht er einen entsprechend absonnigen Platz, idealerweise hohe Luftfeuchtigkeit und kühle Temperaturen im Winter. Bei einer Pflanzung im Topf ist auf eine gute Drainage aus Kies, Blähton oder ähnlichem Material zu achten, denn Staunässe ist Gift für den Farn.
Fast alle Blütensträucher lassen sich in der laublosen Zeit ganz einfach durch Steckhölzer vermehren. Der Aufwand lohnt sich so richtig, wenn gleich mehrere Pflanzen benötigt werden, beispielsweise für eine Blütenhecke. Das Ausgangsmaterial liefern kräftige einjährige Triebe von gesunden Sträuchern. Schneiden Sie diese Triebe in etwa scherenlange Teilstücke. Achten Sie darauf, dass jedes Steckholz oben und unten mit einer Knospe oder einem Knospenpaar abschließt. Wenn der Boden nicht gefroren ist, kann man die Hölzer gleich an einem schattigen Gartenplatz stecken. Die Erde sollte humos und locker sein und das Teilstück so tief darin versenkt werden, dass nur noch das obere Viertel herausschaut. Angießen nicht vergessen! Im Frühjahr treiben die Hölzer frische Triebe, die Sie dann im Frühsommer etwas stutzen sollten, um die Verzweigung des Strauchs anzuregen. Im Herbst dürfen die Pflanzen dann an ihren endgültigen Standort umziehen. Da bei dieser winterlichen Vermehrungsmethode mit Ausfällen zu rechnen ist, sind immer ein paar mehr Hölzer zu stecken, als benötigt werden.
Im laublosen Zustand lassen sich Krankheitsherde und Schadstellen an den Gehölzen leichter entdecken. Die vom Obstbaumkrebs befallenen Triebe beispielsweise sollten jetzt etwa 20 cm unterhalb der angeschwollenen und aufgeplatzten Stellen herausgenommen werden. Anschließend empfiehlt es sich, die Schnittwunde mit einem Verschlussmittel zu verstreichen, damit Holzkrankheiten wie Rindenbrand, Kragenfäule oder Rotpustelkrankheit hier keinen Zugang finden. Denn im Winterhalbjahr ist die Ansteckungsgefahr am größten.
Die kranken Pflanzenteile gehören anschließend nicht auf den Kompost, sondern sollten sorgfältig eingesammelt und mit dem Müll entsorgt werden. Außerdem empfiehlt sich eine gründliche Desinfektion der Schnittwerkzeuge mit Hilfe von Spiritus oder mindestens 70%igem Alkohol. Ersatzweise hilft auch kurzzeitiges Erhitzen.
Löwenzahn wird als scheinbare Allerwelts-Wiesenblume häufig unterschätzt. Die Bienen jedoch wissen die vielen Blüten schon ab dem Frühjahr zu schätzen. Zudem sind in der Volksheilkunde seine wohtuenden Wirkungen bei verschiedenen Verdauungsproblemen seit langem bekannt. Jünger ist die Verwendung der Blätter als Delikatess-Salat, zum Beispiel in der französischen Küche. Sogar im Winter lassen sich – wie vom Chicorrée – gebleichte Blattrosetten ernten. Die Forschung allerdings sieht noch wesentlich zukunftsweisendere Qualitäten des „Unkrauts“: Die Pfahlwurzel der aus dem Kaukasus stammenden Art Taraxacum kok-saghyz eignet sich offenbar zur Herstellung von „echtem“ Kautschuk. Dementsprechend setzen einige Forschungseinrichtungen und Unternehmen große Hoffnungen darauf, dass schon in wenigen Jahren auf unseren Straßen „Löwenzahnreifen“ rollen könnten.
Wer den sprichwörtlichen grünen Daumen besitzt, der wusste es schon lange: Pflanzen kommunizieren miteinander! Und sogar mancher scheinbar „böse“ Parasit spielt dabei eine wichtige Rolle.
Die Schmarotzerseide (Cuscuta), auch Teufelszwirn genannt, ist ein kletterndes Kraut. Es besitzt keine Wurzeln, weil es sich rein parasitisch über andere Pflanzen ernährt, die es mit seinen fadenförmigen Sprossen umschlingt – meist mehrere auf einmal. Ein deutsch-chinesisches Forscherteam hat nun entdeckt, dass sich die auf diese Weise von einem Schmarotzer verbundenen Pflanzen gegenseitig warnen können: Wenn zum Beispiel Raupen auf eine Sojapflanze gesetzt wurden, konnte man beobachten, dass alle anderen Sojapflanzen, die vom selben Teufelszwirn umschlungen waren, mit der Produktion von Abwehrproteinen gegen die Raupen begannen. Durch Aufnahme dieser Proteine beim Fressen werden die Raupen in ihrer weiteren Entwicklung gehemmt. Und die Schmarotzerseide diente dabei offensichtlich als Informationsleitung.
Pekan-Nüsse kennen wir aus weihnachtlichen Nussmischungen. Die dazugehörigen Bäume (Carya illinoinensis) kennt bei uns kaum jemand. Sie gehören zur Familie der Walnussgewächse, sind in den südlichen Vereinigten Staaten beheimatet und können bis zu 30 m hoch werden. In den letzten Jahrzehnten wurden einzelne Bäume ausgelesen, die sich bis nach Kanada verbreitet hatten und deshalb nun auch in unseren Breiten Nüsse tragen.
In einem ausreichend großen Garten wächst der Pekannuss-Baum zu einem schönen Schattenbaum heran, der relativ spät im April austreibt. Im Herbst färben sich die Fiederblätter gelb-orange. Obstspezialist Häberli bietet mit ‚Cheyenne’ und ‚Cape Fear’ veredelte Sorten an, die relativ schnell zu Blüte und Ertrag kommen. Beide sind selbstfruchtbar und bilden mittelgrosse Nüsse mit hell-dunkelbraun gestreifter Nussschale. Die Kerne besitzen einen hohen Anteil an Mineralien, sind reich an wertvollen Inhaltsstoffen und schmecken mild-aromatisch.
Bezug: www.haeberli-beeren.ch
Was klingt wie ein Urlaubstraum, kann nun in jedem Garten wahr werden. Die neue Kiwi-Sorte 'Vitakola®' reift mitten im August. Und keine Sorge: Es handelt sich nicht um eine Exotin aus südlichen Gefilden, die sich durch den Winter zittern muss.