Pfingstrosen

Pfingstrosen sind ein charakteristischer Bestandteil des frühsommerlichen Flors im Bauerngarten. Manche Züchtungen entwickelten sich inzwischen zu begehrten Sammlerobjekten.

Bäuerliche und fernöstliche Blütenschönheiten

Die Pfingstrosengewächse werden seit geraumer Zeit als eigene Pflanzenfamilie (Paeoniaceae) betrachtet. Unter ihnen gibt es Stauden, deren oberirdischen Triebe jährlich in den Boden einziehen, sowie Sträucher, die ein dauerhaftes, verholzendes Astgerüst bilden.

Die zahlreichen Stauden-Wildformen kommen natürlich in fast allen Erdteilen vor – in Europa, Asien, Nordafrika und Amerika. Strauchpäonien wurden ausschließlich in China gefunden. Auch die Züchtung fand daher hauptsächlich in Fernost statt.


Beschreibung

Stauden-Pfingstrosen wachsen breit horstartig, selten über 1m hoch, mit attraktiven, kräftig grünen, elliptisch bis nadeldünn gefiederten Blättern. Die Wurzeln sind knollig verdickt.

Die Blüten stehen zwischen Mai bis Juni über dem Laub, vereinzelt schon ab April. Es sind einfache oder gefüllte Schalen, teils duftend, in Weiß, Rosa oder Rot. Die Farbe Gelb ist in Form der Staubgefäße vertreten, aber auch durch Einzüchtungen von P. mlokosewitschii. Attraktiv sehen bereits die prallen Knospen aus.

Sorten der Strauch-Pfingstrosen können bis zu 2,50 m hoch und 200 Jahre alt werden. Auch die Blüten sind etwas größer als bei den Stauden.


Sorten

Edel-Pfingstrosen-Sorten sind Züchtungen aus Paeonia lactiflora. Historische Sorten vom Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts besitzen duftende, eher späte Blüten. Moderne Hybriden aus den USA zeichnen sich besonders durch ihre Standfestigkeit und frühe Blütezeit aus. Bei manchen aus Japan stammenden Sorten sind die Staubgefäße so umgebildet, dass sie Blütenblättern ähneln („Anemonenblütige Pfingstrosen“).

Die Kulturformen der Strauchrosen werden meist unter der Sammelbezeichnung Paeonia suffruticosa geführt und als Veredelungen angeboten; sie erzielen z. T. stattliche Preise. Unter den Wildsorten gibt es mit Paeonia lutea (=P. delavayi) auch gelb blühende.

 

Wichtigste botanische Arten

Daraus entstandene Kulturformen

Beschreibung

Wilde Pfingstrose (Paeonia officinalis)

Bauerngarten-Pfingstrose, Sorten ’Alba Plena‘, ’Rosea Plena‘, ’Rubra Plena‘

ca. 50 cm, Rottöne, gefüllt oder einfach, früh blühend

Griechische Pfingstrose (Paeonia peregrina)

 

’Otto Froebel‘ u.a. bis 100 cm, rot, früh blühend

Balkan-Pfingstrose (Paeonia tenuifolia)

Sortenzüchtungen wie ‘Plena‘, ‘Early Scout‘ u. a.

nadelfein gefiedertes Laub, rot kleine Blüte, sehr früh

Gelbe Kaukasus-Pfingstrose versch. Kreuzungen, z. B. gelb, sehr früh blühend
(Paeonia mlokosewitschii)

versch. Kreuzungen, z. B. ‘Claire de Lune‘

gelb, sehr früh blühend

Pamir-Pfingstrose (Paeonia anomala)

P. x smouthii

nur 50 cm, rot, früh blühend

Chinesische Pfingstrose (Paeonia lactiflora)

unzählige „Edelpaeonien“

50-60 cm, Sorten bis über 100 cm, weiß bis rosa, duftend, eher spät blühend

Strauch-Pfingstrosen
(Paeonia suffruticosa)

Sammelname für mehrere Wildarten aus China

80-200 cm, große Blüten, eher früh, in Weiß- und Rottönen

Kreuzungen aus Stauden- und Strauch-Pfingstrosen

Itoh-Hybriden

niedriger Wuchs, bis 100 cm, und große Blüten

 

Standort

Stauden-Pfingstrosen bevorzugen einen sonnigen, notfalls auch halbschattigen Standort. Tiefgründige, nährstoffreiche Böden eignen sich am besten. Verdichtungen und Staunässe werden nicht vertragen. Möglichst lange am Standort belassen!

Straucharten brauchen vor allem einen luftigen, aber windgeschützten Platz.

pflanzendoktoriconPflanzendoktor
Bei anhaltend feucht-warmer Witterung werden junge Triebspitzen und Knospen oft von einem grauen Rasen überzogen und welken. Verursacher ist der Paeonien-Grauschimmel. Die befallenen Triebe sind möglichst rasch auszuschneiden. Vorbeugend helfen ein luftiger Stand und gute Kompostversorgung.


Pflege

EdelpaeoniaGepfanzt wird ab Spätsommer. Dazu sollte man den Boden zwei Spaten tief lockern, um Reifkompost oder abgelagerten Stallmist sowie notfalls eine Dränageschicht einzuarbeiten. Die Austriebsknospen setzt man dabei nicht tiefer als 3 cm unter die Erde.

Da die Triebe vor allem nach Niederschlägen leicht auseinanderfallen, empfiehlt es sich, Stützvorrichtungen anzubringen.

Die verwelkten Blüten werden zeitig entfernt. Das Laub dagegen schneidet man erst im Herbst zurück, wenn es eingezogen ist. Im Frühjahr vor dem Austrieb wird nochmals ausgeputzt.

Veredelte Strauch-Pfingstrosen setzt man mindestens 10 cm tief. Von Mitte August bis Ende Oktober legen sie eine Ruhephase ein; diese bietet sich, falls notwendig, für Verpflanzungs- und Schnittarbeiten an.


Vermehrung

Ältere Pflanzen lassen sich durch Teilung der Wurzeln im Herbst erneuern. Es dauert danach jedoch bis zu fünf Jahre, bis die Pflanzen wieder blühen.


Verwendung

Pfingstrosen kommen in größeren Gruppen besonders gut zur Geltung. In einem Beet zwischen anderen Blumen wirken sie dominant und werden daher gerne als Leitstauden verwendet. Attraktive Nachbarn sind Lupinen, Iris, Rittersporn, Frauenmantel und Salbei.

infoiconEinkaufstipp
Unter der Internetadresse der Gesellschaft der Staudenfreunde, Fachgruppe Paeonien, finden Sie einige der wichtigsten Bezugsadressen auch für seltene und hochwertige Sorten in Deutschland: www.paeonia.de

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