Stauden pflanzen – fach- und stilgerecht

Publiziert in Staudenbeet

Stauden sind das ausdauernde Gerüst jedes Blumenbeetes. Damit man lange Freude daran hat, ist es besonders wichtig, dass die Pflanzen perfekt in ihre mehrjährige Lebensphase starten.


  • Zum Pflanzen oder Teilen eignen sich am besten Frühjahrs- und Herbsttermine.
  • Vor allem für Prachtstauden sollte der Boden gut vorbereitet werden.
  • Neben der richtigen Anordnung kommt es darauf an, in den schwierigen ersten Wochen das Anwurzeln zu unterstützen.

Die richtige Pflanzzeit

Häufig können wir kostenlos Ableger vom Nachbarn besorgen. Die gewünschten Sorten jedoch bekommen wir bei einem gärtnerischen Fachbetrieb. Stauden, die in Containern angezogen werden, kann man fast ganzjährig pflanzen. Alle übrigen lassen sich am günstigsten jeweils nach der Blüte versetzen. Da aber häufig schwerpunktartige Pflanzungen notwendig sind, konzentrieren sich die Arbeiten auf Frühjahrs- und Herbsttermine. Anfang März bis Mitte Mai und von Ende August bis Anfang November.

Im Frühling kann man Gräser, Farne und spät blühende Arten teilen und pflanzen. Außerdem werden nach Ende der Frostgefahr die vorgezogenen Sommerblumen ins Freie gesetzt.

Die Stauden, die von Frühling bis Frühsommer blühen, pflanzt man am besten im frühen Herbst, ebenso wie die Zweijährigen. Robuste Arten lassen sich solange pflanzen und teilen, wie der Boden frostfrei ist.

Trübe, bewölkte Tage eignen sich am besten, damit die Pflanzware nicht gleich unter Hitze und Trockenheit leidet. Ansonsten ist eine wind- und sonnengeschützte Lagerung wichtig. Außerdem sollte man sowohl den Untergrund als auch die Wurzeln ausgiebig wässern.

Teilen und neu aufpflanzen

Viele Stauden blühen wieder mit neuen Kräften auf, wenn man sie nach etwa sechs bis acht Jahren ausgräbt, die alten Stöcke teilt und – mit Kompost oder Dünger versehen ­– wieder neu pflanzt. Auf diese Weise lassen sich die Pflanzen auch leicht vermehren. Ausnahmen: Pfingstrosen und Tränendes Herz.

 

tippiconPrachtstauden stellen die höchsten Ansprüche. Sie brauchen ein sonniges Beet und eine gute Nährstoffversorgung. Dazu arbeitet man am besten bereits vorab als Grunddüngung ca. 100 g Hornspäne pro Quadratmeter ein.

Den Standort vorbereiten

Den einzelnen Standorten müssen immer die geeigneten Arten zugeordnet werden. Andernfalls hat die Bepflanzung keinen dauerhaften Bestand. Einige Arten wollen in dauerfeuchtem Boden wurzeln, während andere den besonders durchlässigen und mageren Untergrund eines Steingartens bevorzugen.

Stauden bleiben jahrelang am gleichen Fleck stehen. Schenken Sie daher der Bodenvorbereitung und der Pflanzung besondere Aufmerksamkeit.

Generell ist der Boden 20 bis 30 cm tief lockern, bei Prachtstauden und großen Arten eher noch tiefer. Dabei kann man Dünger einarbeiten und Wurzelunkräuter sorgfältig entfernen.

Naturnahe Wildstauden brauche keine Düngung und dürfen meist eine geschlossene Decke bilden. Die Schattenstauden sind vor allem einen humosen Untergrund verwöhnt. Im Bedarfsfall leistet Laubkompost die besten Dienste. Bei der Neuanlage eines Steingartens muss durchlässiges Substrat herangeschafft werden.

Um schweren Boden mit Sand zu verbessern, muß man ihn etwa 5 bis 10 cm hoch bedecken, also 50 bis 100 Liter/m2 zuliefern, um eine Wirkung zu erzielen. Umgekehrt wird sandiger Boden am besten mit Bentonit ergänzt; als Maßstab seien 500 g/m2 genannt. Bei Bedarf kann man auch Kalk verabreichen. Wer genug Zeit hat, kann dann noch eine Gründüngung einsäen, die den Boden biologisch lockert und mit organischem Material anreichert.

Da lebendiger Kompost in allen Fällen harmonisierend wirkt, kann man ihn auf jedem Boden bis 5 cm hoch ausbringen und einarbeiten. Ähnlich wird ersatzweise mit Rindenkompost verfahren; dabei ist jedoch eine ergänzende Stickstoffgabe erforderlich.

Alle Verbesserungsmaßnahmen sollten möglichst 14 Tage vor der Bepflanzung abgeschlossen sein.

Plan machen

Halten Sie die vorgegebene oder auch geplante Beetform zunächst in einem Plan fest. Weil die gekauften oder selbst angezogenen Stauden meist noch recht klein wirken, neigt man dazu, sie viel zu eng zu setzen. Daher sollte man sich beim Einkauf oder in der Fachliteratur kundig machen, wie groß die Pflanzen letztlich werden. Von den meisten Bodendeckern benötigt man 15 bis 20 Pflanzen pro Quadratmeter. Bei mittelgroßen Stauden rechnet man mit 4 bis 8 Exemplaren, und bei ausgesprochen großen Arten genügen drei, im Extremfall sogar nur eine Pflanze pro Quadratmeter. Solche Großstauden, wie Rittersporn, Pfingstrosen oder Hohe Herbstastern, bezeichnet man auch als Leitstauden, um die herum die übrigen gruppiert werden.

Der Pflanzvorgang

Stauden pfl1Legen Sie die Stauden zunächst nach Plan aus, um die Verteilung konkret auf der Beetfläche zu überprüfen. Dabei können Sie die Töpfe so lange hin und her schieben, bis die Abstände passen und Ihnen das Bild gefällt.

Die eigentlichen Pflanzarbeiten werden am besten im Rückwärtsgang erledigt. Andernfalls würde man sich stets in den bereits angelegten Pflanzungen aufhalten.

Jedes einzelne Pflanzloch wird je nach Größe mit der Handschaufel oder der Grabgabel gestochen. Eine kleine Zugabe von reifem Kompost fördert das Anwurzeln sowie die weitere Entwicklung. Die Grube muss dabei so groß sein, dass die längsten Wurzeln nicht umknicken. Allerdings darf man überlange ebenso wie beschädigte Wurzeln vor dem Einsetzen zurückzuschneiden. Auch die oberirdische Triebe werden etwa um ein Drittel gekürzt, Blütenstiele sogar komplett entfernt.

Es empfiehlt sich, die Wurzelballen vor dem Setzen in Wasser zu tauchen, damit sie sich vollständig vollsaugen. Dann klopft man sie vorsichtig aus dem Behälter. Bei guter Qualität sind die Container gut durchwurzelt. Zur Pflanzung allerdings darf dieser Filz aufgelockert werden. Etwaige Verunreinigungen sind zu entfernen.

Die Pflanzen dürfen nicht tiefer in der Erde stehen als vorher. Nun füllt man die Grube um den Ballen herum mit Substrat auf und drückt gut an. Abschließend wird ohne Brause kräftig angegossen. Dabei wird nicht nur der Boden gewässert, sondern die Wurzeln werden auch eingeschlämmt, was vor allem bei Pflanzen ohne Ballen, also mit losen Wurzeln wichtig ist.

Auch in den Wochen danach ist für stete Bodenfeuchtigkeit zu sorgen. Durch Rindenmulch oder wiederholtes Lockern lässt sich dies unterstützen. Da Neupflanzungen außerdem empfindlich gegen Frost sind, muss im Herbst eventuell mit Fichtenreisig abgedeckt werden.

 

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