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Olivenbäume - Herbstausstellung im Palmenhaus
Vom Freitag, 25. September 2015
Bis Sonntag, 25. Oktober 2015
Kontakt www.mainau.de
Beschreibung:

Die vielleicht europäischste aller Pflanzen ist das letzte Ziel der Europareise im Mainau-Blumenjahr „God Dag, Kalimera, Dobrý Den – Reise durch Europa". In der Herbstausstellung im Palmenhaus mit dem Titel "Das grüne Gold" steht die Olive, auch Ölbaum genannt, im Mittelpunkt. Kaum eine Pflanze passt so gut zum Motto der Insel Mainau im Jahr 2015. Schon ihr botanischer Name Olea europaea trägt den europäischen Gedanken in sich.

Sie wird in allen Mittelmeerländern angebaut, ihr Öl wird in ganz Europa geschätzt. Allerdings erreichen wohl die wenigsten Länder den Durchschnittsverbrauch einer griechischen Familie von fast 20 l Öl pro Kopf und Jahr. Der Durchschnittsdeutsche verbraucht im Jahr dagegen gerade mal einen Liter, aber mit steigender Tendenz. Darüber hinaus ist die Olive eine der europäischen Nutzpflanzen, die auch weltweit große Bedeutung erlangt hat und heute in allen Gebieten mit Mittelmeerklima angebaut wird.

Der Ölbaum zählt zu den ältesten Nutz- und Kulturpflanzen der Welt, seine Nutzung lässt sich bis 3500 Jahre vor Christi Geburt nachweisen. Kein anderes Nahrungsmittel verbindet kulinarische und gesundheitliche Aspekte so ideal wie das „grüne Gold" des Mittelmeers. Auch zu kosmetischen Zwecken der Hautpflege eignet es sich. Das Öl galt früher geradezu als ein Symbol des göttlichen Geistes. Deshalb wurden Priester, Propheten und Könige des Volkes Israel durch Salbung in ihr Amt eingesetzt. Am Lebensende gab es auch bei uns das Ritual der „Letzten Ölung". Bekannt ist die Geschichte der Taube, die am Ende der Sintflut einen Olivenzweig zur Arche Noah bringt, als Zeichen, dass Land und Hoffnung in Sicht sind. Die Olive ist in unseren Breiten auch eine Sehnsuchtspflanze.

Gartenbesitzer wünschen sich oft einen ausgepflanzten Olivenbaum, der das Flair von Sonne, Urlaub und Entspannung in den Garten holen würde. Leider sind die Bäume dafür nicht winterhart genug. In diesem Fall springt oft eine Olive im Kübel ein. Auch auf der Insel Mainau gibt es schon lange Olivenbäume als Kübelpflanzen, da sie auch trotz des milderen Klimas nicht ausgepflanzt werden können. Sie ertragen den ständigen Wechsel von Frost- und Tauperioden sowie die Winternässe und die langen Winter nicht.

Olivenbäume gibt es in vielen Sorten, von über 1000 verschiedenen Varietäten ist die Rede. Wie bei unseren Äpfeln droht aber auch hier durch Veränderungen in der Landwirtschaft der Verlust vieler Sorten. Aufgrund zu geringer Preise lohnt sich der kommerzielle Anbau von Oliven für viele Kleinbauern nicht mehr. Alte Plantagen werden aufgegeben und nicht mehr gepflegt. Neue Plantagen werden nur noch mit wenigen Sorten bepflanzt, die durch Schnitt niedrig gehalten werden. Die landschaftsprägenden Haine aus knorrigen, alten Oliven drohen zu verschwinden.

Da sich Oliven auch im hohen Alter noch verpflanzen lassen, werden in den letzten Jahren aus aufgelösten Beständen sogar mehrere hundert Jahre alte Exemplare ausgegraben, in Kübel gesetzt und nach Mitteleuropa importiert. Auch die Mainau hat einige dieser alten Exemplare erworben, die ein wichtiges Gestaltungselement der Herbstausstellung im Palmenhaus sein werden. Mit dieser Ausstellung, die die Olive in all ihren Facetten beleuchten wird, wird das Blumenjahr 2015 und damit die Mainau-Reise durch Europa zu Ende gehen.

Ort Schloss / Park Mainau, D-78465 Insel Mainau
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