Natur des Jahres

Publiziert in Aktuelles

Kleine MoosjungferZum Jahreswechsel haben wieder zahlreiche Vereinigungen des Naturschutzes und Liebhabergesellschaften von Pflanzen und Tieren ihr „... des Jahres" ausgerufen. In vielen Fällen steht dahinter der Gedanke, auf das gefährdete Lebewesen aufmerksam zu machen, um es vor dem Aussterben zu schützen.

Zum Jahreswechsel haben wieder zahlreiche Vereinigungen des Naturschutzes und Liebhabergesellschaften von Pflanzen und Tieren ihr „... des Jahres" ausgerufen. In vielen Fällen steht dahinter der Gedanke, auf das gefährdete Lebewesen aufmerksam zu machen, um es vor dem Aussterben zu schützen.

Bemerkenswert für die 4ländergarten-Region ist u. a. die Wahl der Argen zur „Flusslandschaft des Jahres“.

Übersicht der "... des Jahres 2014"

Blume des Jahres

Schwanenblume

Staude des Jahres

Elfenblume

Streuobstsorte des Jahres (BW)

Französische Goldrenette

Baum des Jahres

Traubeneiche

Orchidee des Jahres

Blattloser Widerbart

Heilpflanze des Jahres

Anis

Arzneipflanze des Jahres

Spitzwegerich

Pilz des Jahres

Tiegelteuerling

Gefährdete Nutztierrasse des Jahres

Dülmener Pferd

Vogel des Jahres

Grünspecht

Insekt des Jahres

Goldschildfliege

Schmetterling des Jahres

Wolfsmilchschwärmer

Libelle des Jahres

Kleine Moosjungfer

Spinne des Jahres

Gemeine Baldachinspinne

Lurch des Jahres

Gelbbauchunke

Fisch des Jahres

Stör

Flusslandschaft des Jahres

Argen (2014 und 2015)


Die Loki Schmidt Stiftung will bei dieser Gelegenheit die Schwanenblume (Butomus umbellatus), eine auffällige, attraktive Röhrichtpflanze, und ihren Lebensraum als Blume des Jahres ins öffentliche Bewusstsein rücken. Die Schwanenblume ist ein typischer Vertreter der Auen und kommt als Pionierpflanze auf schlammigen und nährstoffreichen Böden vor, insbesondere bei wechselnden Wasserständen. Ursache ihres Rückgangs sind unter anderem Entwässerungsmaßnahmen und Flussausbau, die seit Jahrzehnten die Auen ihrer natürlichen Dynamik und Wasserrückhaltefunktion berauben.

Zur Orchidee des Jahres haben die „Arbeitskreise Heimische Orchideen" den Blattlosen Widerbart (Epipogium aphyllum) gewählt. Auch er soll die Gefährdung von Arten und Lebensräumen symbolisieren. Die Art ist zwar weit verbreitet, in Deutschland vorwiegend in Gebirgslagen, aber überall selten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Orchideenarten bildet der Widerbart kein Blattgrün aus; um an die benötigten Nährstoffe zu kommen, ist er auf die Symbiose mit Wurzelpilzen angewiesen.

Obwohl auch eine Waldpflanze für lichtschattige Lagen, hat die Ernennung der Elfenblume (Epimedium) durch den Bund deutscher Staudengärtner zur Staude des Jahres einen ganz anderen Hintergrund: Dies soll diesen Bodendecker mit dem schmucken Laub und den zarten Blüten noch mehr im Bewusstsein der Gartenliebhaber verankern, insbesondere wegen ihrer Verbindung von Schönheit und Robustheit.

GoldrenetteStreuobstsorte des Jahres ist die Französische Goldrenette. Sie braucht gute Böden und Pflege, die sie durch ihren hervorragend würzigen Geschmack belohnt. Dennoch wird sie wegen ihrer Kleinfrüchtigkeit leider nur noch selten angebaut.

Der Anis (Pimpinella anisum), vom NHV Theophrastus zur Heilpflanze des Jahres 2014 gekürt. Den Ausschlag dafür gab sein „breites Spektrum an heilenden Wirkungen". Der "Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde" an der Universität Würzburg hingegen hat den Spitzwegerich (Plantago lanceolata) zur Arzneipflanze des Jahres ernannt Auch er wird bereits seit der Antike als Heilpflanze verwendet, als Mittel zur ersten Wundversorgung und bei Insektenstichen, bei Husten und Heiserkeit und etlichen anderen Beschwerden.

Das allseits beliebte Maiglöckchen hat die Wahl zur Giftpflanze des Jahres gewonnen. Damit wird auch daran erinnert, dass die schattenliebende Frühlingsstaude, deren Blüten einen herrlich zarten Duft verströmen, auch ihre dunkle Seite hat: Insbesondere, wenn das Laub mit dem des Bärlauchs verwechselt wird, kommt es gelegentlich zu Vergiftungen.

Für den Naturschutzbund Deutschland (NABU) und seinen bayerischen Partner, den Landesbund für Vogelschutz (LBV), ist der (Picus viridis) der Vogel des Jahres. Seine Bestandserholung in den letzten zwei Jahrzehnten verdankt der Grünspecht einer Reihe von milden Wintern und einer zunehmenden Einwanderung in städtische Siedlungsräume. Unter anderem, weil die bevorzugten Streuobstwiesen immer seltener zu finden sind, hat dieser Specht stattdessen unsere Grünflächen für sich entdeckt.

Mit einer Flügelspannweite von etwa 8 cm gehört der Wolfsmilchschwärmer (Hyles euphorbiae), der Schmetterling des Jahres, zu den größeren Nachtfaltern. Mit seinen Kleine Moosjungferauffällig rot, schwarz und weiß gefärbten Hinterflügeln schreckt er Fressfeinde ab. Die Weibchen legen ihre blaugrün schimmernden Eier an die Blätter der Zypressen-Wolfsmilch.

Die Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia) wurde von den Libellenforschern zur Libelle des Jahres ernannt. Leider verdankt das zarte Fluginsekt dies – wie so oft schon – ihrer Gefährdung in ihrem Lebensraum, den Hochmooren und Verlandungszonen von Moorseen. (Bild Libelle: Günter L. Loos)

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