Wie hilft man Tieren im Garten durch den Winter?

Publiziert in Artenvielfalt im Garten
Wie hilft man Tieren im Garten durch den Winter? Bild: Mensi/pixelio.de

Schnee und Frost behindern nicht nur das Leben der Pflanzen im Garten. Auch tierische Mitbewohner leiden mehr oder weniger unter den Bedingungen und reagieren dankbar auf die eine oder andere Hilfestellung.


  • Frucht- und samentragende Pflanzen sorgen für einen natürlichen Nahrungsvorrat.
  • Auch aus den vielen Gartenabfällen lassen sich schützende Unterkünfte anbieten.
  • Überwinterung von Igeln und Füttern von Vögeln sind nur bei echtem Bedarf und sachgerechten Vorgehen sinnvoll.


Gartenabfälle als Wohnstätte

Im Herbst fallen die meisten Gartenabfälle an: Gras und Hecken werden ein letztes Mal geschnitten, Gemüse- und Sommerblumenbeete werden abgeräumt, die Bäume verlieren ihr Laubkleid und können zum Teil schon ihren Winterschnitt erhalten. Die anfallenden Mengen überfordern oftmals die Kapazität des bestehenden Kompostplatzes.

Für erfahrene Naturgärtner ist diese "Abfallflut" kein Grund zur Besorgnis. Im Gegenteil: Sperriges Schnittholz und holzige Staudenteile kann man in einer abgelegenen Ecke des Gartens zu einem Haufen aufschichten. Dieses auf den ersten Blick unschöne Abfalllager bietet Igeln, Spitzmäusen, Kröten, Eidechsen, Blindschleichen und Ringelnattern sowie zahlreichen Insekten und manchem bodenbrütendem Vogel einen schützenden und nahrhaften Unterschlupf, in dem sich auch gut überwintern lässt. Aus demselben Grund darf man auch einen Teil des Herbstlaubs unter Hecken und Sträucher kehren.
Am besten allerdings sorgt man von vorneherein dafür, dass die Bepflanzung möglichst viele Frucht- und Samenstände bietet, und belässt diesen Nahrungsvorrat über Winter an den Pflanzen.

tippiconEs lohnt sich, Nistkästen gleich nach der Reinigung im Herbst erneut aufzuhängen. Sie werden unter Umständen als Winterquartier angenommen - von Vögeln, aber auch von Gartenschläfer oder Haselmaus.

Vogelkasten

Brauchen Igel Hilfe?

Der Igel überbrückt die kalte Jahreszeit im Winterschlaf. Er sollte nur dann aus seiner natürlichen Umgebung entnommen werden, wenn er deutlich erkennbar krank oder mit weniger als 300 Gramm untergewichtig ist. Auch mutterlose Jungtiere sowie einsame Igel im Schnee dürfen in Obhut genommen werden. Ansonsten aber kommt er als Wildtier auch ohne unsere Hilfe durch den Winter.
Im Notfall braucht er ein oben geschlossenes Kistchen, das mit Laub, Heu oder Papierschnitzeln gefüllt wird, sowie mindestens 2 m² Auslauf. Als Futter kann man ihm in geringen Mengen Katzen- oder Hundefutter mit Haferflocken verabreichen, dazu etwas Wasser – und keine Milch!
Über weitere Detailfragen kann man sich ausführlich im Internet (NABU etc) oder bei einem Tierarzt informieren.

Vogelfütterung im Winter

Es ist eine eindrucksvolle Erfahrung, Vögel aus der Nähe beobachten zu können. Unter Naturfreunden jedoch ist die Winterfütterung umstritten. Denn dadurch gewöhnen sich die Vögel an eine unnatürliche Abhängigkeit. Außerdem werden in erster Linie die weit verbreiteten Vogelarten gefördert - und die scheueren kommen noch mehr ins Hintertreffen. Bieten Sie daher nur dann Futter an, wenn strenger Frost und eine Schneedecke über längere Zeit die natürliche Nahrungsaufnahme behindern.
Zudem können am Futterplatz ansteckende Krankheiten verbreitet werden. Vorbeugend sollten Sie das Futter überdachen und regelmäßig erneuern. Boden-Futterstellen sind ständig zu wechseln, Futterhäuschen jährlich zu säubern.

Unterschiedliche Vorlieben

Weichfresser wie Amsel, Rotkehlchen, Zaunkönig, Heckenbraunelle, Baumläufer und Wacholderdrossel suchen ihre Nahrung zumeist am Boden und lassen sich gerne mit getrockneten Früchten, Rosinen und Wildbeeren sowie Obstresten verwöhnen. Spatz, Fink und Meisen (nur zum Teil), Zeisig, Dompfaff, Kernbeißer, Goldammer, Kleiber, Bunt- und Grünspecht sind dagegen Körnerfresser; sie bevorzugen Hanfsamen, Sonnenblumenkerne und Getreidekörner.
Ein Gemisch aus Samen und Kernen lässt sich mit ungesalzenem Rindertalg leicht selbst herstellen. Für Weichfresser kann man ebenfalls mit Rindertalg ein Spezialgericht mit Haferflocken oder Kleie zusammenbrauen. Das erkaltende Gemisch wird in Kokosschalen, Blumentöpfen oder anderen Förmchen serviert.

Teich Winter Sauerstoff Su

Leben im Teich

Im Teich überwinternde Pflanzen und Tiere sind auf laufende Zufuhr von Sauerstoff angewiesen. Daher muss man verhindern, dass die Wasseroberfläche vollständig zufriert. In naturnahen Teichen sorgen Gräser und andere Uferstauden für den notwendigen Luftzugang. Wo dies nicht der Fall ist, kann man zum Beispiel ein Bündel von Staudenstängeln in den Teich stellen. Der Gartenfachhandel bietet sigar spezielle Eisfreihalter an.

 

 

 

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