Englische Rosen

Publiziert in Rosen
'Charles Austin' 'Charles Austin'

Rosen mit nostalgischem Flair, die „modernen“ Ansprüchen nach langer Blütezeit genügen – diese ideale Kombination ist in erster Linie dem englischen Züchter David Austin zu verdanken.

Romantisch gefüllte Blüten in Pastellfarben mit betörendem Duft

Rosen, die mit großen, gefüllten Blüten in zarten Farben betören, können nostalgische Empfindungen wecken. Erst recht, wenn sie auch noch intensiv duften. Vielen modernen Rosen sind solche Eigenschaften leider abhanden gekommen. Doch einige Züchter haben diesen Makel erkannt und hinreißende „neue alte“ Sorten geschaffen.

Geschichte

Englische Rosen nennt man diese Gruppe, weil Mitte des letzten Jahrhunderts ein englischer Rosenzüchter namens David Austin als Erster seine Idee in die Tat umsetzte, die Vorzüge der beiden Hauptgruppen in einer neuen Rosenklasse zu vereinen. Denn auch die moderne Züchtung hat etwas zu bieten – vor allem, dass solche Sorten fast die ganze Saison durch mit ihrem Flor erfreuen.

Dies hatte zunächst dazu geführt, dass die alten, nur einmal blühenden Rosen mehr und mehr in Vergessenheit gerieten. Doch David Austin ließ der anmutige Charakter der alten Sorten, mit ihren zarten Farbnuancen und Zeichnungen und ihrem intensiven Duft, nicht mehr los. In jahrelanger Züchtungsarbeit gelang es ihm schließlich, diese Eigenschaften mit dem ursprünglich strauchartigen Wuchs mit der Rosen und der Remontierfähigkeit (Öfterblütigkeit) moderner Floribunda-Rosen und Teehybriden zu kombinieren.

Dieses Züchtungsziel wird vielfach auch in dem Begriff „Romantikrosen“ zusammengefasst. Darunter verbergen sich zum Beispiel Strauchrosen vom französischen Züchter Delbard, die Reihe „Rosa generosa“ aus dem Hause Guillot oder „Romantica-Rosen“ von Meilland. Deutsche Züchter wie Kordes oder Tantau haben ebenfalls ihren Beitrag geleistet. Außerdem lassen sich auch Kletterrosen wie ‘Alchymist‘ oder einige Beet- und Edelrosen aufgrund ihres Charakters dieser Gruppe zuteilen. Doch unter Gartenfreunden hat sich weltweit der Begriff „Englische Rosen“ durchgesetzt als Synonym für Rosen mit romantischem Charakter und modernen Wuchseigenschaften.

Beschreibung

Englische Rosen können sowohl dicht verzweigte Büsche (z. B. ‘Fair Bianca‘) bilden als auch elegante Sträucher mit langen, überhängenden Trieben (z. B. ‘Lucetta‘). Die Vielgestaltigkeit und das natürlich wirkende Erscheinungsbild dieser Rosengruppe erlauben zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten.

Zentrales Merkmal aber ist die nostalgische Form der Blüten. Sie werden wegen vollständig geöffneten rosettenförmigen Blüten geschätzt und tragen vornehmlich die zarten Töne Rosa, Apricot, Pfirsich, Lila, Gelb und Rahmweiß, weniger die grellen Farben. Zudem ist es David Austin ein dringliches Anliegen, die für die Alten Rosen charakteristische Reinheit an Farbtönen zu bewahren.

Auf den Duft achtete er bei seiner Züchtungsarbeit so akkurat, dass die neuen Sorten teilweise intensiver duften als die Vorbilder und dabei eine breite Palette an Duftrichtungen bieten, von fruchtig bis würzig.

 

Empfehlenswerte Sorten

  • ‘Abraham Darby‘
  • ‘Apricot Parfait‘
  • ‘Constance Spry‘ – älteste Austin-Züchtung, nur einmalblühend, aber dafür besonders reich, sehr große, dicht gefüllte Blüten in leuchtendem Rosa, nach Myrrhe duftend; sehr robust, bis 2 m hoch; ein Klassiker!
  • ‘Gertrude Jekyll‘ – klassischer Rosenduft
  • ‘Graham Thomas‘ – die gelbe Sorte;

Engl Rose Graham Thomas

  • ‘Heritage‘ – würzige Duftnote

Heritage 0242

  • ‘Mary Rose‘
  • ‘The Prince‘
  • ‘William Shakespeare 2000‘

Verwendung

Am wirkungsvollsten ist es, wenn Austin-Sorten in Gruppen von zwei bis drei Sträuchern gepflanzt werden. Falls eine Rose vorübergehend eine Blühpause einlegt, blühen die anderen weiter. Kombinationen von Sorten der Englischen Rosen und Alten Rosen ergeben sehr stilvolle Gartenbilder da deren Farbtöne meist gut harmonieren.

Einen Kontrast zur üppigen Blütenpracht der Rosen können verschiedene Gräser bilden. Besonders höhere Gräser wie zum Beispiel das Cinaschilf (Miscanthus), die Rutenhirse (Panicum) oder das Lampenputzergras (Pennisetum) werden als Pflanzpartner von Englischen Rosen empfohlen.

Wer öfterblühende Rosen mit anderen Pflanzen kombinieren will, muss Acht geben, dass keine allzu starkwüchsigen Pflanzennachbarn verwendet werden, damit die nährstoffliebenden Englischen Rosen nicht wegen hoher Nährstoffkonkurrenz „verhungern“.

Nicht alle Sorten von Englischen Rosen sind für unsere Breiten empfehlenswert. Im maritimen Klima Englands sind auch Rosen gezüchtet worden, die bei uns nicht winterhart sind. Um an geeignete Englische Rosen zu gelangen ist es sinnvoll, sich in einer regionalen Gärtnerei beraten zu lassen.

Wer das komplette Sortiment an Austin-Sorten bestaunen will dem sei ein Besuch im Austin-Rosarium in Albrighton/Großbritannien ans Herz gelegt - vor allem in den Sommermonaten ein beeindruckendes Erlebnis.

Pflege

Aufgrund ihrer üppigen und mehrmaligen Blüte brauchen englische Rosen ein hohes Angebot an Nährstoffen. Neben einer mineralischen Depot-Düngung (Langzeitdünger) kurz vor dem Austrieb im Frühjahr wird eine organische Düngung mittels Hornspänen (100-150 g/m²) im Winter empfohlen.

Damit die Blüte lange anhält ist auch eine gute Wasserversorgung der Rosen zu gewährleisten. Mulchen und regelmäßiges Wässern in der Trockenperiode sind hierfür unerlässlich. Auf keinen Fall vertragen Rosen Staunässe. Nur ein tiefer und durchlässiger Boden ist als Standort geeignet. Ebenso wichtige Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung ist ein sonniger, luftiger Platz für die Pflanzen.

Für alle wiederholt blühenden Strauchrosen, also auch für die englischen Rosen, ist ein Zurückschneiden im Frühjahr erforderlich damit die Sträucher nicht verkahlen und die Blühfreudigkeit nicht nachlässt. Dabei entfernt man zuerst kümmerliches, altes oder totes Holz und schneidet dann die Triebe zurück. Eine ausgewogene Form wird erzielt, indem man schwache Triebe stärker, auf etwa zwei Drittel, und starke Triebe weniger stark, auf etwa ein Drittel zurücknimmt.

Bei langtriebigen und stark gefüllt blühenden Englischen Rosen besteht die Gefahr, dass die Triebe - besonders wenn die Blüten durch Regenwasser vollgesaugt sind - „umkippen“. Um dies zu verhindern entfernt man etwa Mitte Mai die Hälfte der Neutriebe (Pinzieren). So verzweigt sich der Strauch besser, er wird buschiger und stabiler und ist somit in der Lage die kommende Blütenpracht zu tragen.

 

 

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